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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen
Autoren: Colleen Gleason
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ihm an der einen Wand hing, die noch nicht vom Rauch verschlungen wurde, aber Gavin bewegte sich zu schnell. Das Schwert in seiner Hand spaltete schon den Brustkorb des Mannes, bevor dieser die Fackel zu packen bekam.
    Fantin schrie und sackte auf dem Boden zusammen, eine hoffnungslose Lache aus Blut und zerrissener Kleidung. Gavin riss das Schwert aus dem Knochen heraus, in dem es festgesteckt hatte, spürte, wie es an den Knorpeln kratzte, und stieß – das Schwert mit beiden Händen gepackt – dann wieder mit aller Kraft zu. Er würde nicht riskieren, dass die unheimlichen Kräfte dieses Mannes wiederkehren würden, um ihn heimzusuchen.
    Als er sich wieder dem Zimmer zuwandte, gaben ihm die Geräusche von Schritten auf der Treppe eine Vorwarnung. Es war sein Name, der da gerufen wurde und Gavin schrie zur Antwort, während er dabei dichten, erstickenden Rauch einatmete. Er hatte keine Zeit sich zu fragen, warum sie so lange gebraucht hatten, als Jube und die anderen die Treppe herunter stolperten. Man musste ihnen nicht den Weg weisen, zu dem zusammengesackten Mann an der gegenüber liegenden Wand.
    Gavin sprang über einen Tisch hinweg auf Madelyne zu. Dort, wo sie kraftlos an der Wand hing, das Gesicht im Ärmel ihres Kleides vergraben, beim Versuch sich des Rauches zu erwehren. Ihm sprangen die Fesseln ins Auge, die sie und den bewusstlosen Mann zu ihren Füßen fesselten, und er schrie um Hilfe.
    Die Handfesseln ketteten seine Frau fest an die Wand und die Flammen züngelten nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Mit einem Gesicht, das sich so eng um seinen Schädel spannte, dass er kaum Worte formen konnte, keuchte Gavin, „Madelyne, haltet durch! Bewegt Euch nicht!“
    Mit jedem letzten Quäntchen Kraft und indem er jedes Gramm der Verzweiflung und der Furcht, die er empfunden hatte, in die Waagschale warf, packte er seine Waffe mit beiden, kraftvollen Händen und ließ sie auf die Ketten niedersausen.
    Eine davon ging auf und Madelyne fiel von der Wand weg, auf ihn zu, hing nur noch mit einem Arm fest. Er legte ihr den Arm um die Taille, hustete in ihr Haar hinein und ließ sie dann los, damit er das Schwert ein zweites Mal niedersausen lassen konnte. Die Steine hielten die Ketten diesmal stärker fest und wollten auf dieser Seite nicht loslassen. Der Rauch verstopfte ihm die Nase und brannte ihm in den Augen und die Hitze der Flammen ließen ihm Schweißbäche den Rücken herablaufen, machten ihm die Hände feucht.
    „Lieber Gott, steh mir bei!“, schrie er und ließ das Schwert erneut niedersausen.
    Der Schock der Erschütterung setzte sich in seinen beiden Armen bis oben hin fort und weiter an seinem Rücken hinab, als die Klinge die Kette aus dem Stein rauszog und diese zu Boden krachte.
    Madelyne fiel ihm in die Arme und Gavin hob sie hoch und über seine Schulter und setzte dazu an, aus dem Raum zu stürzen. Die Flammen waren höher geklettert, bildeten einen Vorhang zwischen ihnen und der Treppe. Anhand der Geschwindigkeit des Feuers ging Gavin auf, dass der gesamte Kampf mit Fantin nur wenige Augenblicke gedauert haben konnte – statt der langen Minuten, die er empfunden hatte.
    Mit einem Schrei – Schlachtruf und Siegesgebrüll zugleich – raste Gavin auf die Flammen zu und durch sie hindurch, fühlte wie die Hitze sie beide versengte, als er hindurch sprang und auf die Treppe jenseits davon zustolperte.
    Dort stand Jube und nahm seinem Herrn Madelyne rasch ab. Sie rannten die Stufen hinauf und brachen auf dem Fußboden der Großen Halle zusammen.
    Gavin nahm Madelyne in die Arme, wobei er sich zwischen Jube und sie schob, und zog sie an seine Brust. Als er ihr Kopf, Gesicht und Mund abküsste, erwischte er sich dabei, wie er wilde Dinge murmelte, die keinen Sinn ergaben... und musste sich dann irgendwann von ihr lösen, um sie sich genauer zu betrachten.
    „Madelyne...“, war alles, was er sagen konnte, bevor er sie wieder in seinen Armen fast erdrückte, sie fest an seine Brust presste. Er zitterte, weil er wusste, wie nah dran er gewesen war, sie zu verlieren ... zitterte wieder und wieder. „Mein Gott, mein Gott, Madelyne, Ich liebe Euch. Ich bin tausend Tode gestorben, als ich erfuhr, Fantin habe Euch entführt. Ich flehte den König an, mich ziehen zu lassen, und er tat es auch, aber–“
    „Es war Fantin“, sprach sie zu ihm, fast erstickt an seiner Brust und leise hustend. „Tricky hat auch gehört, wie er es sagte, und Clem ... er hat die Halskette für die Königin
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