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Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)
Autoren: Carré White
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Frau gewesen war, wie Sie sagen, hätte sie sich nie in so ein Milieu geflüchtet. Sie hätte ihren Glauben gestärkt und Erlösung in Gott gefunden. Es ist beschämend, sage ich Ihnen.“
    Mrs. Caldwell blieb bei fast allem standhaft mit ihrer Meinung. Ich war an so eine deutliche Ausdrucksweise nicht gewöhnt. „Dieser Kuchen ist wunderbar.“
    „Danke“, sagte Adaline.
    „Und“, fragte Rhoda. „Hannah, was halten Sie von meinem Werk?“
    Ich starrte auf die Broschüre. „Es…trifft den Nagel auf den Kopf. Ich weiß nur nicht, ob es die Minenarbeiter vom Trinken abhalten wird. Sie scheinen auf Selbstvernichtung erpicht zu sein, nach dem bisschen, das ich gesehen habe, zu urteilen.“
    „Einige waren heute Morgen in der Kirche“, berichtete Sally. „Sie saßen hinten mit einigen ... Damen von zweifelhaftem Ruf.“
    Ich schnappte nach Luft. Das hatte ich nicht gesehen. „Wie bitte?“
    „Manche davon gehen in die Kirche.“
    „Das wusste ich nicht. Ich nehme an, ich sollte mir wirklich die Zeit nehmen, mich umzusehen.“ Ich war mir nicht sicher, wie ich darüber dachte, wohl wissend, dass diese Frauen unsere Kirche befleckten, aber auf der anderen Seite war es das Haus des Herrn, und ich sollte mich schämen zu denken, dass sie keine Erlösung verdienten.
    „Es ist in Ordnung, meine Liebe“, erwiderte Rhoda. „Sie waren diskret im Sonntagsstaat gekleidet. Beim bloßen Ansehen würden Sie nicht erkennen, dass sie ... Prostituierte sind.“ Sie sah sich in der Runde um. „Aber wir wissen es, nicht wahr? Ich sagte Samuel, dass er sie nicht behandeln soll, wenn sie zu ihm kommen ... krank und was die sonst noch alles haben, aber er will nicht auf mich hören. Ich will Sie nicht mit den Details schockieren, meine Damen, aber ... es geschehen noch andere Dinge in diesem Haus als Unzucht. Diese Frauen wissen, wie man ... Babys los wird ... und es ist nicht schön.“
    Dieses Gespräch war so schockierend, ich fühlte wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Mein Appetit war verschwunden. Ich legte die Gabel auf den Tisch und stand auf, wobei die Beine von meinem Stuhl über den Boden schabten. „Ich ... brauche frische Luft. Entschuldigen Sie mich.“ Im Flur lehnte ich mich gegen die Wand, holte ein paar Mal tief Luft. Ich blieb nicht lange allein.
    „Sie ist immer so“, sagte Adaline. „Sie ist die Frau eines Arztes. Sie kennt jeden möglichen Klatsch.“
    „Ich sollte ihr nicht zuhören.“
    „Es tut mir leid, wenn Sie gekränkt sind. Ich sagte ihr, dass sie jetzt am besten mit diesem Thema aufhört. Es geht uns nichts an, was diese Frauen mit ihrem Körper tun. Ich will es lieber nicht wissen.“
    „Ich krieg es nicht mehr aus meinem Kopf.“ Scheußliche Bilder füllten meinen Kopf, und ich tat mir schwer sie wieder los zu werden. „Ich werde so tun, als ob ich nichts darüber gehört habe. Ich werde die Flugzettel austeilen, aber diese Frauen ... Ich werde nicht dorthin gehen.“
    „Ich verstehe. Wir werden uns erst mal auf ein Laster konzentrieren. Hoffentlich können wir neue Mitglieder gewinnen.“
    „Ich muss gehen, Frank wartet auf mich. Ich werde mich noch angemessen verabschieden, und dann werde ich mich auf den Weg machen.“
    „Es ist bedauerlich, dass Sie nicht länger bleiben können.“
    „Sie sind herzlich eingeladen, mich in meinem Haus zu besuchen, wann immer Sie können. Wir könnten einen Tag mit Nähen verbringen, und ich kann Ihnen einige meiner Briefe vorlesen. Meine Schwester Louisa schreibt die lustigsten Sachen.“
    „Das klingt fabelhaft.“
    Ich verabschiedete mich und traf Frank in der Kirche, wo er in ein Gespräch mit mehreren Geschäftsleuten verwickelt war. Sie saßen in den vorderen Bänken, während Frank mit seinen Daumen in den Hosentaschen vor ihnen stand. Da fiel mir auf, wie gutaussehend mein Mann war, wie gut er zu mir war und wie sehr er mich verwöhnte. Ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und mein Korsett zu lockern, um dann mit ihm auf dem Sofa zu kuscheln. Es war eine unserer Lieblingsbeschäftigungen am Sonntag. Je früher wir uns auf den Heimweg waren, desto besser.
    Einige Tage später fing ich an, meine Entscheidung, mich Adaline, Rhoda und Sally in Ihrer geheimen Abstinenzbewegung anzuschließen, zu bereuen. Ich fürchtete, mich in der Stadt zur Schau zu stellen, vor allem für solch ungehobelte, grobe Männer, aber vielleicht würde das Flugblatt einigen von ihnen über die Gefahren von Alkohol zu denken geben. Wenn sie sich
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