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Eine unberührte Welt - Band 5 (German Edition)

Eine unberührte Welt - Band 5 (German Edition)

Titel: Eine unberührte Welt - Band 5 (German Edition)
Autoren: Andreas Eschbach
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Staatssekretär hier einen Moment blass wurde … Nichts für ungut, Jim!
    So – das müsste das Fenster zum Büro des Ministerpräsidenten sein. Wir lassen die Fliege auf der Fensterscheibe landen, sodass wir hineinschauen können. Hervorragend. Punktlandung. Die Fliege dreht sich einmal auf der Stelle, damit unsere Jungs in der Steuerung sich in Ruhe umschauen können. Ich schätze mal, sie werden die Lüftungsklappe dort oben nehmen … Richtig. Sicherheitshalber bleibt die Fliege am Boden, beziehungsweise an der Scheibe, weil … fünfzehn Millionen Dollar, dafür kann man eine Menge Cadillacs kaufen, nicht wahr?
    Ah! Fliegengitter! Das ist jetzt natürlich ein Hindernis. Aber ichschätze, jeder von Ihnen kennt das – man glaubt, man hat das ganze Haus abgedichtet, und trotzdem kommen die Biester irgendwie rein. Ja, und was soll ich sagen: Seit wir mit der Fliege durch die Gegend schwirren, wissen wir auch, warum. Wie die das machen. Sehen Sie, hier hat das Fliegengitter im Fenster des chinesischen Ministerpräsidenten eine Lücke. Die haben nicht wir gefunden, die hat die Fliege selber gefunden. Die Burschen aus der Steuerzentrale haben ihr nur das dringende Bedürfnis eingegeben, in den Raum dahinter zu gelangen, und siehe da, unsere Fliege findet einen Weg. Und drin sind wir!
    Das ist der besondere Vorteil dieses Verfahrens – dass das Tier lebt. Es ist kein Roboter, kein ferngesteuertes Flugobjekt – es ist ein Lebewesen, das wir lediglich dorthin lenken, wo wir es haben wollen. Alles andere macht es selber. Es fliegt, es versorgt sich mit Nahrung – um all das müssen wir uns nicht kümmern.
    So, Ladys und Gentlemen, das ist jetzt der Anflug auf den Schreibtisch. Nein, nein, das ist keine Aufzeichnung, das ist alles live. Natürlich laufen Recorder mit, außerdem sitzen Agenten mit hervorragenden Kenntnissen des Chinesischen im Nebenraum … Wie bitte? Ja, ich glaube, Sie haben recht – die zweite Person ist der Verteidigungsminister! Gut möglich, dass die Papiere auf dem Tisch geheime militärische Unterlagen sind. Sehen Sie nun, wie wunderbar das ist? Eine unscheinbare, absolut unverdächtige Fliege ist unser Auge und unser Ohr. Bitte sehen Sie mir meine Begeisterung nach. Ein harmloses Insekt, nicht der Rede wert, krabbelt am Rand des Tisches, an dem diese beiden Männer sitzen, und sie kommen nicht im Traum auf die Idee, dass sie belauscht und beobachtet werden. Eine kleine Schmeißfliege, die ein besserer Agent ist, als James Bond es je …
    Oh!
    Das ist jetzt natürlich ziemlich … wie soll ich sagen? Bitte – einen Moment … Kann ich eben mal kurz telefonieren? Sicher gibt es dafür einen Grund …
    Hi, George? Was ist los? Ihr habt den Funkkontakt verloren.
    Nein? Aber hier ist alles tot. Der Bildschirm zeigt nur noch Schneegestöber, und ich glaube nicht, dass es im Sommer in Peking …
    Wie? Nein, das habe ich jetzt nicht verstanden. Was hat das letzte Bild damit zu tun? Ihr habt es analysiert, ja, und? Was ist darauf zu sehen?
    Ah. Die Peking Rundschau …?
    © 1999 Andreas Eschbach

Die Fußballfans von Ross 780
    Im März 2003 meldete sich zu meinem Erstaunen niemand Geringeres als das Organisationskomitee der Fußball-WM 2006. Ob ich mir vorstellen könne, eine kurze Science-Fiction-Story zum Thema Fußball zu verfassen?
    Das schier Unglaubliche daran war, dass mir zu dem Zeitpunkt tatsächlich gerade seit einigen Wochen eine diffuse Idee im Kopf herumspukte, die mit fußballspielenden Außerirdischen zu tun hatte. Und es kann nur so sein, dass da die letzte WM 2002 noch nachwirkte, denn normalerweise bin ich alles andere als ein Fußballfan. Mich erwischt es immer nur, wenn WM ist, und selbst da braucht es ordentlich Anlauf.
    Jedenfalls waltete offensichtlich das Schicksal, und da soll man sich sowieso besser nicht querstellen, und so schrieb ich »Die Fußballfans von Ross 780«. Die Story erschien im September 2004 auf Seite 94 der »Imagebroschüre ›Die Welt zu Gast bei FreundenTM‹«, die ansonsten – neben den unmittelbar auf die WM-Vorbereitung bezogenen Artikeln – noch weitere Texte enthielt von Autoren wie Henry A. Kissinger, Roger Moore und Luciano De Cresecenzo. Illustre Gesellschaft also.
    Für Sammler war das eine echte Herausforderung, denn besagte »Imagebroschüre« gab es nirgends zu kaufen. Soweit ich verstanden habe, bekamen sie nur Leute, die in irgendeiner Weise mit der Organisation der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu tun hatten oder die
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