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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut
Autoren: Stephanie Laurens
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ihn anschließend umsichtig auf den Rücken rollten.
    Doch-kein-Engel machte ein Aufhebens, die durcheinandergeratenen Decken wieder zurückzuschlagen, die Backsteine wieder ordentlich an ihren Platz zu rücken. Logan beobachtete, wie sie mit den Lippen Worte formte - eine Reihe zunehmend kräftiger Beiworte. Und als sein schlimmster Schmerz sich verflüchtigt hatte, bemerkte er, dass er lächelte.
    Sie sah es ebenfalls, starrte ihn an und warf die Decken über ihn. Er lächelte weiter, bestimmt ziemlich dümmlich; denn der Schmerz war immer noch so stark, dass er nichts richtig einschätzen konnte. Nur eins fiel ihm auf: Er war nackt. Entblößt bis auf die Haut, hatte keinen Fetzen Stoff am Leib außer dem Verband - und sein Doch-kein-Engel hatte nicht mit der Wimper gezuckt.
    Obwohl sein gesamter Körper praktisch gewelkt war -bis auf einen gewissen Teil -, und genau das musste sie einfach registriert haben. Nein, das konnte ihr unmöglich entgangen sein, als sie den Blick über ihn hatte schweifen lassen, während sie ihn zurück ins Bett verfrachtete, ihn hinlegte, ihn ausstreckte.
    Was bestimmt zu bedeuten hatte, dass sie und er sich geliebt hatten. Was hätte es sonst bedeuten sollen?
    Er konnte sich nicht an sie erinnern. Noch nicht einmal an ihren Namen. Konnte sich nicht erinnern, wie seine Hände in all das volle, warme Haar gesunken waren, wie er seinen Mund auf ihre sündigen Lippen gepresst hatte ... Lippen, von denen er annahm, dass sie boshafte Dinge taten ... an die er sich beim besten Willen nicht erinnern konnte - sondern an nichts anderes als an vernichtenden Schmerz.
    Eine ältere Lady trat ein, sagte etwas, schaute ihn an und kam zum Bett, als seine Geliebte versuchte, ihn noch weiter in die Mitte der breiten Matratze zu rücken. Weil er dachte, dass er behilflich sein solle, rollte er nach rechts ...
    Schmerz schoss auf. Um ihn herum wurde alles schwarz.
    Das Stöhnen, das dem Fremden über die Lippen fuhr, war so eindringlich, dass Linnet zusammenzuckte - sie beobachtete, wie sein Körper schlaff wurde, als habe er keine Knochen mehr im Leib, und ihr war klar, dass er wieder bewusstlos wurde.
    »Verdammt! Ich hatte noch nicht mal die Gelegenheit zu fragen, wer er eigentlich ist.« Sie musterte sein Gesicht. »Woher kommt das jetzt?«
    Muriel war ebenfalls besorgt.
    »Hast du ihn auf Kopfverletzungen untersucht?«
    »Ja, es gab keine ... jedenfalls war nichts zu sehen.« Linnet kniete sich neben ihn und betastete seinen Kopf. »Aber sein Haar ist auch so dick, vielleicht ...« Unendlich sanft nahm sie seinen Schädel zwischen ihre Hände. Breitete die Finger aus, suchte, tastete ... »Oh, du liebe Güte! Da ist eine große, sehr große Prellung.« Sie zog die Hand zurück und betrachtete ihre Fingerspitzen. »Blut. Das heißt, die Haut ist verletzt.«
    Die Untersuchung führte zu einer weiteren Runde umsichtiger Versorgung, zu warmem Wasser in einer Schüssel, Handtüchern, Salben und schließlich zu einem ganzen Packen Bandagen; Muriel und sie reinigten, trockneten, betupften und bandagierten die Wunde.
    »Sieht so aus, als hätte man ihm mit einem Rundholz auf den Schädel geschlagen.«
    Sie wollten den Bereich, in dem er lag, so aufpolstern, dass ihr Patient in der Lage war, sich ohne Schmerzen in den Kissen zu bewegen. Deshalb mussten John und Edgar helfen, ihn aufzurichten, und dabei genau darauf achten, dass die Bandagen um Oberkörper und Bauch nicht verrutschten.
    Edgar untersuchte die Wunde.
    »Muss einen harten Schädel haben, dass er das überlebt hat.«
    John nickte.
    »Der Kerl hat ziemliches Glück gehabt. Mit diesem Schlag und dem Sturm und dem Wrack und allem. Ein Schutzengel hat die Flügel über ihn gebreitet, könnte man meinen, und das hat ihn gerettet.«
    Linnet bedankte sich bei den beiden und schickte sie zurück zum Abendessen. Muriel auch; nachdem sie die Tür hinter ihrer Tante geschlossen hatte, kehrte Linnet zum Bett zurück. Mit verschränkten Armen umklammerte sie die Ellbogen und starrte auf ihren Patienten hinunter.
    Er hatte zur kämpfenden Truppe gehört, wie sie vermutete, hatte in wechselnden Einheiten gedient. Denn zahlreiche Narben bedeckten seinen Körper, meistens kleine und ältere. Ein Schutzengel, der für ein Leben in Geborgenheit sorgte? Jedenfalls nicht im wörtlichen Sinne. Zu gern, wirklich zu gern würde sie wissen, wer er war.
    Und bedachte man, wie sie in diesem Winkel der Welt ihr Dasein fristete, musste sie es einfach erfahren.
    Sie zog sich
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