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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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Wucht den Pistolengriff über den Schädel. Christopher fing den zusammensackenden Körper auf und brachte ihn als Bereicherung ihrer Sammlung in den Verschlag. Er beschlagnahmte den Hut des Mannes für sich und zog ihn tief in die Stirn.
    »Du sagst, es sind noch zwei übrig?« wandte sich Christopher an Haggard, während er sich die Pistole in den Gürtel steckte. Er erhielt ein bestätigendes Nicken. »Dann lass uns nicht länger warten.«
    Sie verließen zusammen den Raum. Haggard stolperte die Treppe hinunter mit Christopher im Gefolge. Erienne wartete mit erregter Spannung. Von unten hörte sie Gelächter, als die beiden sich dem Wachraum näherten.
    Nur einer sah vom Tisch auf, als Haggard in Sicht kam. »Komm her, Haggie«, drängte er lachend. »Wenn das überhaupt noch ein Spiel werden soll, brauchen wir dein Geld.«
    Der zweite Mann hob seinen Kopf und konnte eben noch einen kurzen Warnlaut von sich geben, bevor ihn Christophers Faust am Kopf erwischte. Der Mann sackte zu Boden, während Haggard nach vorn trat, um dem ersten mit rascher Wirkung seinen Pistolengriff auf den Kopf zu schlagen. Der andere wollte am Boden liegend noch nach seiner Waffe greifen, doch Christopher hielt den ausgestreckten Arm unter seinem Stiefel fest und ließ seine Faust noch einmal herniedersausen. Der Mann gab endgültig den Kampf auf und sank in einen ruhigen, sorglosen Schlaf.
    Christopher sammelte die Waffen ein und steckte sie in den Gürtel. Dann eilte er mit Haggard wieder nach oben. Erienne stand die Erleichterung im Gesicht geschrieben. Christopher faßte sie bei der Hand und zog sie mit sich an den kleinen Tisch, wo Claudia ihn sehen konnte. »Für uns ist jetzt die Zeit gekommen, da wir Ihrer Gesellschaft entraten müssen, Miß Talbot. Falls es Ihnen beliebt, können Sie die Maske und den Mantel behalten; dies natürlich auch mehr oder minder als Entschädigung für das Kleid, oder, falls Sie das vorziehen sollten, als eine Erinnerung an unsere ewig währende Dankbarkeit. Zeigen Sie sie Ihrem Vater, wenn er kommt, und sagen Sie ihm, daß Lord Christopher Stuart Saxton in diesen Landstrich gekommen ist, um den Tod seines Bruders und Vaters zu rächen. Die Gier nach Macht und Reichtum hat Ihren Vater zu Fall gebracht.«
    Der Knebel dämpfte ihr Grollen, und ihr Fuß bewegte sich, als ob er ein Verlangen gehabt hätte, ihn zu treten. Sie starrte ihn durch die Augenlöcher an. Hätten Blicke töten können, so wäre er in eine Million dünne Scheiben zerfallen.
    Christopher tippte mit den Fingerspitzen an seiner Stirn einen lässigen Abschiedsgruß. »Guten Tag, Miß Talbot.«
    ***
    In den Unterkünften lehnte einer der Banditen im Rahmen der offenen Tür und beobachtete, wie zwei Männer und eine Frau den Turm verließen. »Nun sieh dir das bloß an!« lachte er. »Dieser Haggard kann keinen Schritt machen, ohne zu stolpern. Jetzt hätte er doch fast diese Talbot-Ziege auf den Hintern gesetzt.«
    »Genau das, was sie verdient«, murmelte Parker, während er sich den Hut aus den Augen schob. Die Füße auf einen kleinen Stuhl aufgelehnt, war er vor dem Kaminfeuer etwas eingedöst, während er darauf wartete, daß Haggard ihn rief.
    Es verging eine Weile, bis der Mann wieder in schallendes Gelächter ausbrach. »Und da schon wieder. Möchte schwör'n, der bricht sich noch den Hals, bevor sie am Tor sind.«
    »Am Tor?« Allan sprang auf den Fußboden, als er sich plötzlich aufsetzte. »Die Kutsche der Talbots steht beim Stall, nicht am Tor.« Er ging zur Tür, um selbst zu sehen. Plötzlich riß er die Augen auf. »Du Idiot!« brüllte er. »Das ist Lady Saxton, nicht Claudia! Und Seton! Wie zum Teufel konnte er …? An die Waffen, ihr Schafsköpfe! An die Waffen, sage ich euch! Sie entkommen uns!«
    In wilder Verwirrung kamen die Männer auf ihre Beine und prallten gegeneinander, während sie ihre Waffen suchten. Die lauten Befehle und die Bewegung warnten die drei. Sie rannten zum Tor, das sie fast schon erreicht hatten. Erienne hob ihre Röcke über die Knie, während Christopher sie mit sich zog. Der rote Federhut flog unbemerkt davon und blieb als Zeichen am Weg liegen.
    Sobald sie durch das Tor waren, ließ Christopher einen markerschütternd schrillen Pfiff durch die ländliche Stille erklingen. »Rennt!« rief er seiner Begleitung zu. »Der Wagen muß gleich hier sein! Ich versuche, ob ich sie noch aufhalten kann.«
    »Oh, bitte, Christopher!« rief Erienne voller Furcht. »Kommen Sie mit uns!«
    »Haggard,
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