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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit
Autoren: J. D. Robb
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glasigen Augen, aber zumindest bei Bewusstsein, schlang Eve die Arme um Roarkes Hals. »Casto. Es war Casto. Hast du das gewusst?«
    »In der Tat – «
    »Dämlich – es war dämlich, nicht bereits viel eher darauf zu kommen. Nachlässig. Kann ich jetzt bitte ins Bett?«
    »Bringen Sie sie nach oben, Roarke«, bat Dr. Mira ihn mit ruhiger Stimme. »Ich werde mich um sie kümmern. Glauben Sie mir, morgen früh wird sie wieder ganz die Alte sein.«
    »Natürlich«, meinte auch Eve mit träumerischer Stimme, während sie das Gefühl hatte, mit ihm die Treppe hinauf in Richtung ihres Bettes zu schweben. »Ich werde dir alles erzählen, ich kann dir doch immer alles erzählen, oder etwa nicht? Weil du Hornochse mich nämlich liebst.«
    Es gab nur noch eines, was Roarke an diesem Abend von ihr wissen wollte. Er legte Eve behutsam auf das breite Bett und fragte mit einem Blick auf ihre aufgeplatzte Wange und ihre angeschwollenen Lippen: »Ist er tot?«
    »Nein. Ich habe ihn lediglich durch Sonne und Mond geprügelt.« Sie lächelte und schüttelte, als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck sah, entschieden ihren Kopf. »Nee, nee, niemals. Denk am besten nicht mal drüber nach. Schließlich werden wir in ein paar Stunden heiraten.«
    Er strich ihr die Haare aus der Stirn. »Bist du dir da sicher?«
    »Ja.« Sie konnte sich nur mit Mühe konzentrieren, doch diese Sache war ihr derart wichtig, dass sie mit beiden Händen sein Gesicht umfasste und ihn zärtlich-verschwommen ansah. »Es ist keine reine Formalität. Und es ist auch kein Vertrag.«
    »Was ist es dann?«
    »Ein Versprechen. Allerdings ist es nicht allzu schwer, etwas zu versprechen, was man wirklich möchte. Und falls ich eine schlechte Frau bin, musst du eben damit leben. Denn ich halte meine Versprechen grundsätzlich immer ein. Aber das ist noch nicht alles.«
    Er spürte, dass sie erschlaffte und rückte ein wenig zur Seite, damit Dr. Mira die Schnittwunde an ihrer Wange desinfizieren konnte. »Was, Eve?«
    »Ich liebe dich. Manchmal habe ich deshalb Bauchweh, aber es ist eine Art von Bauchweh, die mir irgendwie gefällt. Und jetzt bin ich müde, also komm ins Bett. Ich liebe dich.«
    Er wandte sich an Dr. Mira. »Ist es in Ordnung, wenn sie jetzt ein wenig schläft?«
    »Es ist das Allerbeste. Wenn sie wieder wach wird, wird sie wieder völlig fit sein. Eventuell wird sie einen leichten Kater haben, was wirklich gemein ist, denn sie hat keinen Schluck getrunken. Sie meinte, sie wollte morgen einen klaren Kopf haben.«
    »Hat sie das gesagt?« Selbst im Schlaf wirkte sie unruhig. Doch das war er gewohnt. »Wird sie sich an irgendwas erinnern? Zum Beispiel an das, was sie zu mir gesagt hat?«
    »Vielleicht nicht«, erklärte Dr. Mira grienend. »Aber Sie werden sich daran erinnern, und das sollte genügen.«
    Nickend trat er einen Schritt zurück. Sie war in Sicherheit. Für dieses Mal war sie in Sicherheit. Er blickte hinüber zu ihrer Assistentin. »Officer Peabody, meinen Sie, Sie können mir erzählen, was genau heute Abend vorgefallen ist?«
    Eve hatte zu ihrer großen Betrübnis tatsächlich einen Kater. Ihr war übel und ihr Kiefer schmerzte, doch Dr. Mira als Krankenschwester und Trina als Stylistin hatten es geschafft, sie so weit wiederherzustellen, dass man die Schnittwunden und Prellungen nur noch aus allernächster Nähe sah. Sie musterte sich im Spiegel und kam zu dem Ergebnis, tatsächlich eine durchaus passable Braut zu sein.
    »Du siehst einfach fantastisch aus, Dallas.« Beeindruckt umkreiste Mavis die Freundin, um Leonardos Meisterwerk genauer zu betrachten. Der warme Bronzeton des Kleides verlieh Eves Teint einen seidig warmen Schimmer und durch den schmalen, glatten Schnitt wurde ihre durchtrainierte, geschmeidige Figur vorteilhaft betont. Gerade die Schlichtheit des Gewandes machte deutlich, dass es nicht um die Verpackung, sondern um den Inhalt, das hieß um die darin eingehüllte Frau ging.
    »Der Garten ist voll mit Menschen«, erklärte Mavis fröhlich, worauf sich Eves Magen erneut zusammenzog. »Hast du schon aus dem Fenster geguckt?«
    »Ich weiß, wie Menschen aussehen.«
    »Vorhin sind ein paar Typen von den Medien über das Grundstück geflogen. Ich weiß nicht, welche Knöpfe Roarke gedrückt hat, aber jetzt sind sie verschwunden.«
    »Umso besser.«
    »Du bist doch in Ordnung, oder etwa nicht? Dr. Mira hat gesagt, dass die Droge keine gefährlichen Nachwirkungen hat, aber – «
    »Ich bin völlig okay.« Was zum Teil
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