Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
persönlich in den Fall hätten einbringen dürfen. Aber Sie waren halt zu sehr in Sorge um ihre liebe Freundin. Was ich, auch wenn es dumm war, echt bewundere.«
    Er packte ihre Haare und zog ihren Kopf weit genug nach hinten, um durch einen Blick in ihre Augen zu ergründen, ob die ihr von ihm verpasste erste Dosis noch genügte. Für eine Überdosis war es nämlich noch zu früh.
    »Ebenso wie ich Sie bewundere.«
    »Du elender Hurensohn«, sagte sie mit schleppender Stimme. »Du hast sie alle umgebracht.«
    »Jeden Einzelnen.« Entspannt kreuzte er die Beine an den Knöcheln. »Es ist mir wirklich schwer gefallen, mich zurückzuhalten, das muss ich zugeben. Es hat mein Ego angeknackst, einer Frau wie Ihnen nicht zeigen zu können, was ein smarter Mann alles erreichen kann. Wissen Sie, Eve, als ich hörte, dass Sie auf den Fall Boomer angesetzt wurden, war ich wirklich etwas in Sorge.« Er streckte eine Hand aus und eine seiner Fingerspitzen glitt von ihrem Kinn bis zwischen ihre Brüste. »Ich dachte, ich könnte Sie becircen. Sie müssen zugeben, dass Sie mich durchaus attraktiv gefunden haben.«
    »Nimm deine dreckigen Pfoten weg.« Sie holte aus, schlug jedoch weit daneben.
    »Ihre Zielgenauigkeit ist leicht beeinträchtigt.« Er lachte leise auf. »Drogen machen einen Menschen fertig, Eve. Das können Sie mir glauben. Schließlich sehe ich es jeden Tag aufs Neue, wenn ich draußen rumlaufe. Irgendwann war ich es leid, dass all diese aufgeblasenen Gecken riesige Gewinne machten, ohne sich dabei auch nur die sorgsam manikürten Finger schmutzig zu machen. Weshalb also sollte nicht auch ich endlich mal etwas verdienen?«
    »Es ging also ums Geld.«
    »Worum denn wohl sonst? Vor ein paar Jahren machte ich Bekanntschaft mit Immortality. Es war wie ein Geschenk des Himmels. Ich ließ mir Zeit, machte meine Hausaufgaben, ließ mir von Eden eine Probe zukommen. Aber auch der arme alte Boomer bekam Wind von der Sache – er hatte nämlich denselben Kontaktmann in der Kolonie.«
    »Also hat Boomer Ihnen von dem Zeug erzählt.«
    »Natürlich. Immer, wenn was auf dem Drogenmarkt passierte, kam er damit zu mir. Damals hatte er noch keine Ahnung davon, dass ich bereits in die Sache involviert war. Ich hielt mich möglichst bedeckt. Ich wusste nicht, dass Boomer eine Kopie der verdammten Formel hatte. Wusste nicht, dass er sie in der Hoffnung zurückhielt, selbst ein großes Stück vom Kuchen abzukriegen.«
    »Sie haben ihn umgebracht. Sie haben ihn zu Brei geschlagen.«
    »Erst, als es notwendig wurde. Ich tue nie etwas, solange es nicht nötig ist. Wissen Sie, eigentlich war der Auslöser Pandora, die wunderschöne Hexe.«
    Eve versuchte, sowohl ihr Hirn als auch ihre Motorik wieder zu beleben, während Casto die Geschichte um Sex, Macht und Profit weiter ausbreitete.
    Pandora hatte ihn im Club entdeckt. Oder vielleicht hatten sie auch einander entdeckt. Ihr hatte die Vorstellung gefallen, dass er ein Bulle war, und vor allem ein Bulle vom Drogendezernat. Sicher käme er doch an alles mögliche Zeug heran? Und für sie hatte er es sogar mit Freude getan. Er war von ihr begeistert gewesen, besessen, ja, geradezu süchtig. Weshalb sollte er das jetzt nicht zugeben? Sein Fehler war gewesen, mit ihr über Immortality zu reden, sich anzuhören, wie sie ihrer Meinung nach Geld damit verdienen könnten. Jede Menge Geld. Mehr Geld, als sie in drei Leben ausgeben könnten. Außerdem versprach das Pulver Jugend, Schönheit und großartigen Sex. Sie war bereits nach kurzer Zeit süchtig nach dem Stoff gewesen, hatte zunehmend mehr gebraucht und hatte ihn benutzt, um mehr zu bekommen.
    Aber sie hatte ihm auch etwas genützt. Ihre Karriere, ihre Berühmtheit hatten es ihr leicht gemacht zu reisen und mehr von dem bis dahin ausschließlich in einem kleinen Privatlabor auf Station Starlight hergestellten Pulver zu besorgen.
    Dann hatte er entdeckt, dass sie Redford in den Deal mit einbezogen hatte. Er war wütend auf sie gewesen, aber es war ihr gelungen, ihn mit Versprechungen, mit Sex und natürlich auch mit Geld weiter an sich zu binden.
    Aber dann hatte die Sache angefangen schief zu laufen. Boomer hatte eine Tüte mit der Droge in seinen Besitz gebracht und Geld von ihm verlangt.
    »Ich hätte mit ihm fertig werden sollen. Mit diesem kleinen Warzenschwein. Ich habe ihn bis hierher in den Club verfolgt. Er war auf irgendeinem Trip, riss das Maul auf und warf die Kreditchips, die ich ihm gegeben hatte, um ihn ruhig zu stellen, mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher