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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit
Autoren: J. D. Robb
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Rest ist mir bekannt. Sie kehrten zurück in ihre Wohnung und holten sich das Kästchen mit dem Pulver. Warum haben Sie ihr Handy mitgenommen?«
    »Sie hat mich ständig angerufen. Vielleicht hatte sie ja meine Nummer dort gespeichert.«
    »Und die Kakerlake?«
    »Nur ein kleines Extra, um die Sache zu verkomplizieren. Die Kakerlake war immer bereit, ein neues Produkt auszuprobieren. Sie ließen einfach nicht locker und ich wollte, dass es einen Toten gab, während ich ein lupenreines Alibi hatte. Nur für den Fall der Fälle. Also habe ich DeeDee an dem Abend bei mir einquartiert.«
    »Und wie war das mit Jerry?«
    »Der reinste Spaziergang. Ich brauchte nur einen der gewalttätigen Patienten ein bisschen aufzuputschen und darauf zu warten, dass das Chaos ausbrach. Ich hatte ein Wiederbelebungsmittel für Jerry dabei, habe es ihr eingeflößt und sie, ehe sie auch nur wusste, wie ihr geschah, runter ins Labor geschafft. Ich habe ihr etwas von ihrem Saft versprochen und sie hat vor lauter Dankbarkeit geweint. Erst habe ich ihr das Morphium verpasst, damit sie nicht plötzlich auf den Gedanken käme, nicht mehr mitspielen zu wollen. Dann das Immortality und am Ende noch ein wenig Zeus. Sie ist glücklich aus dem Leben geschieden, Eve. Sie hat sich sogar noch bei mir bedankt.«
    »Sie sind ein wahrer Menschenfreund.«
    »Nein, Eve, ich bin ein Egoist, der es endlich mal zu etwas bringen will. Wofür ich mich nicht schäme. Ich bin zwölf Jahre lang durch Blut und Kotze gewatet. Ich habe meine Pflicht erfüllt. Diese Droge wird mir alles geben, was ich jemals wollte. Ich werde zum Captain befördert werden und mit meinen Beziehungen werde ich die Gewinne aus der Droge vier oder fünf Jahre lang auf ein hübsches Nummernkonto zahlen und mich dann auf eine tropische Insel zurückziehen und Mai Tais schlürfen.«
    Er kam zum Ende der Erzählung, das hörte sie an seiner Stimme. Die Erregung und die Arroganz wurden durch kalte Nüchternheit ersetzt. »Aber vorher müssen Sie mich umbringen.«
    »Das weiß ich, Eve. Es ist eine verdammte Schande. Ich hatte Ihnen die Fitzgerald auf dem goldenen Tablett serviert, aber Sie wollten die Sache ja einfach nicht auf sich beruhen lassen.« Beinahe zärtlich strich er ihr mit einer Hand über das Haar. »Ich werde es dir leicht machen. Ich habe etwas dabei, das dich ganz sanft hinüberleiten wird. Du wirst gar nichts spüren.«
    »Das ist verdammt rücksichtsvoll von Ihnen.«
    »So viel bin ich dir schuldig, Schätzchen. Immerhin sind wir Kollegen. Wenn du die Sache, nachdem deine Freundin vom Strick geschnitten war, auf sich beruhen lassen hättest, wäre es nicht so weit gekommen. Aber du musstest ja ständig weiter rumstochern. Ich wünschte, es wäre alles anders gekommen. Ich muss nämlich sagen, dass du mir wirklich gut gefällst.« Er beugte sich so dicht zu ihr herüber, dass sein heißer Atem über ihre Lippen strich.
    Langsam hob sie ihre Lider, sah ihm reglos ins Gesicht und hauchte beinahe zärtlich: »Casto.«
    »Ja. Entspann dich. Es wird nicht lange dauern.« Er schob eine Hand in seine Tasche.
    »Zur Hölle mit dir.« Da ihre Zielgenauigkeit noch nicht die alte war, rammte sie ihr rechtes Knie statt wie geplant in seine Lenden hart unter sein Kinn. Er fiel rücklings vom Bett, die Spritze rutschte aus seiner Hand über den Boden.
    Und beide hechteten ihr hinterher.
    »Wo zum Teufel steckt sie? Sie hat doch wohl nicht heimlich ihre eigene Feier verlassen.« Mavis trommelte ungeduldig mit einem Stöckelabsatz auf dem Boden und sah sich suchend um. »Außerdem ist sie die Einzige von uns, die noch vollkommen nüchtern ist.«
    »Vielleicht auf der Toilette?«, schlug Nadine vor und zog halbherzig ihre Bluse über den spitzenbesetzten BH.
    »Dort hat Peabody schon zweimal nachgesehen. Dr. Mira, sie ist ja wohl nicht einfach weggelaufen, oder? Ich weiß, dass sie nervös ist, aber – «
    »Sie ist nicht der Typ, der vor etwas davonläuft.« Trotz ihres leichten Schwindels bemühte sich die Psychologin, möglichst normal zu sprechen. »Am besten gucken wir uns alle noch mal genauer um. Sie ist sicher hier irgendwo. Nur dass man sie bei dem Gedränge schlecht ausfindig macht.«
    »Und, immer noch auf der Suche nach der zukünftigen Braut?« Crack trat mit einem breiten Grinsen zu den Damen an den Tisch. »Sieht aus, als wollte sie sich noch ein letztes Mal vergnügen. Der Kerl da drüben hat gesehen, wie sie mit einem Cowboy typen in einem der Privatzimmer verschwunden
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