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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze
Autoren: Susan Mallery
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enttäuschen. Das wird nicht passieren. Zumindest nicht im Moment. Aber kommen Sie doch erst mal rein, dann können wir alles Weitere in Ruhe bereden.«
    Francesca wurde in ein exklusives Büro mit einer in Grau und Burgunderrot eingerichteten Sitzecke geführt. Eine attraktive Frau Anfang vierzig saß am Empfangstresen. Sie sprach gerade in ihr Headset, als sie an ihr vorbeigingen, und nickte Sam nur kurz zu.
    »Ich kann versuchen, Malcom und White aufzutreiben«, erklärte Sam, während sie einen langen Flur mit elegant gerahmten Bildern und schmalen, an den Wänden stehenden Beistelltischchen entlanggingen. »Ich habe schon lange nach einem Grund gesucht, um sie aufzuscheuchen.«
    Er klang entschlossen, als hätte er mit den verschwundenen Geschäftsleuten noch eine persönliche Rechnung offen. Francesca ging hinter ihm, hin- und hergerissen zwischen der Frage, wieso es Sam Reese etwas ausmachte, wenn eine Firma in diesem Gebäude schloss, und dem Gedanken, in was für eine Situation sie sich hier gerade hineingeritten hatte. Sie kamen an mehreren großen Konferenzräumen vorbei, die aussahen wie Klassenzimmer, und an einigen Büros, in denen große Tische, Computer und Aktenschränke standen. Also die typische Büroeinrichtung, die keinerlei Rückschlüsse auf die Art der Geschäfte zuließ, die hier getätigt wurden.
    Am Ende des Flurs bogen sie nach links ab, dann wieder nach rechts, bevor sie vor einem großen, offenen Foyer stehen blieben, in dem ein weiterer großer Schreibtisch mit Computer stand. Dahinter saß ein gut angezogener Mann in einem Sakko.
    »Jack, das ist Ms Marcelli.«
    Der junge Mann, vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt und gebaut wie ein Footballspieler, erhob sich. »Schön, Sie kennenzulernen, Ma'am.«
    Francesca trat näher, um ihm die Hand zu schütteln. Dabei rutschte ihr die Handtasche am Arm herunter und fiel zu Boden.
    »Hups.« Schnell beugte sie sich vor, um sie aufzuheben.
    Als sie sich wieder aufrichtete, wich ihr alles Blut aus dem Kopf. Der Raum fing an, sich zu drehen, und sie spürte, wie sie ins Schwanken geriet. Für den Bruchteil einer Sekunde fürchtete sie, ohnmächtig zu werden.
    Einen halben Herzschlag später umfing sie ein starker Arm um die Taille und hielt sie fest. »Ms Marcelli? Geht es Ihnen gut? Ist etwas mit dem Baby nicht in Ordnung?«
    Baby? Was ... oh, das Baby.
    Francesca schüttelte leicht den Kopf. Ihr Gleichgewichtssinn war so weit zurückgekehrt, dass sie sich bewusst war, sehr nah neben Sam zu stehen. Nah genug, um die unglaublich langen Wimpern zu erkennen, die seine Augen umrahmten. Wo sie gerade davon sprach – sie schaute genauer hin. Aus dieser Nähe hatten sie eine wirklich ungewöhnliche Farbe. Hellbraun mit goldenen Sprenkeln. Überirdische Augen. Katzenaugen.
    Katzenaugen an einem mächtigen Mann. Sie spürte seine Wärme und seine Kraft. Irgendwie hatte sie immer angenommen, Führungskräfte wären unter dem teuren Stoff ihrer Maßanzüge vollkommen verweichlicht. Da hatte sie sich wohl gründlich geirrt.
    »Ms Marcelli?«
    Sam Reese klang angespannt. Sie schüttelte noch einmal den Kopf und versuchte, sich aus Sams Griff zu lösen. Als er sie nicht freigab, schenkte sie ihm ein kleines Lächeln.
    »Mir geht es gut.«
    »Sie sind beinahe ohnmächtig geworden.«
    »Ich weiß. Ich habe heute nicht genügend gegessen. Das passiert mir manchmal. Die Arbeit lenkt mich so ab, und dann sinkt mein Blutzuckerspiegel.«
    »Das ist bestimmt nicht gut für das Kind.«
    Da es kein Kind gab, war ihr seine Sorge ein wenig unangenehm.
    »Mir geht es gut«, wiederholte sie. »Wirklich.«
    Langsam löste er seinen Arm von ihrer Taille. »Jack bring Ms Marcelli bitte eine Tasse Kräutertee. In der Kaffeeküche haben wir eine kleine Auswahl. Und schau doch bitte auch nach, ob wir von unserem Meeting noch ein Sandwich übrig haben.«
    Francesca überlegte, erneut zu protestieren, aber bevor sie wusste, was sie sagen konnte, ohne ihre Tarnung auffliegen zu lassen, wurde sie schon in ein Büro von der Größe Utahs geführt.
    Die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster boten auf der einen Seite einen Ausblick über Santa Barbara und die Berge, auf der anderen Seite sah man die Stadt und das Meer am Horizont. Geschmackvolle Bilder hingen an den nicht mit Fenstern versehenen Wänden. Zwei große Sofas bildeten in einer Ecke einen netten Rückzugsort für vertrauliche Gespräche. Zwischen ihnen und dem Schreibtisch war so viel Platz, dass man einen Kickbox-Kurs
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