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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze
Autoren: Susan Mallery
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konnte nicht sein, dass der erste Kerl, den sie seit über drei Jahren anziehend fand, eine ...
    »Sie sind nicht verheiratet, oder?«, platzte es aus ihr heraus.
    Sam hielt mitten in der Bewegung inne, die Gabel schwebte vor seinen Lippen in der Luft. Dann senkte er die Hand.
    Francesca wappnete sich gegen einen Witz oder eine schneidende Bemerkung. Doch sein Gesichtsausdruck wurde einfach nur sehr ernst. »Wenn ich verheiratet wäre oder in einer festen Beziehung leben würde, hätte ich Sie nicht eingeladen.«
    Erleichterung vermischte sich mit dem Geschmack des zart schmelzenden Käses. »Gut zu wissen.«
    »Und Sie? Irgendwelche aktuellen oder ehemaligen Mr Marcellis im Umlauf?«
    »Nein. Marcelli ist mein Mädchenname. Ich war vor vielen Jahren schon einmal verheiratet. Mein Mann ist jedoch gestorben.«
    »Das tut mir leid. Sie müssen sehr jung geheiratet haben.«
    »Mit achtzehn. Nach den verqueren Erwartungen meiner Familie war das genau das richtige Alter.« Sie spießte ein Apfelstück auf. »Ich stamme aus einer italienisch-irischen Familie. Sehr groß, sehr traditionsbewusst. Wir sollen jung heiraten und uns reichlich vermehren.«
    »Haben Sie Kinder?«
    Sie unterdrückte ein Lächeln. »Nicht, dass ich wüsste.«
    Er lachte. »Meine Ehe hat unter keinem guten Stern gestanden. Ich war gerade einmal zweiundzwanzig, frisch aus dem College und allein in Europa. Wir haben nicht einmal unseren ersten Hochzeitstag gemeinsam erlebt.« Er zuckte mit den Schultern. »Wir waren beide zu jung. Zum Glück hatten wir auch keine Kinder. Eine Scheidung ist für sie immer schwer.«
    »Das stimmt.«
    Er nahm sein Glas. »Schluss mit den ernsten Themen. Haben Sie vor, mich später zu verführen?«
    Gut, dass Francesca gerade nichts getrunken hatte, sie hätte den Wein sonst quer über den Tisch gespuckt. Mal abgesehen von den Versprechen und Plänen, die sie in Gegenwart ihrer Schwestern geschmiedet hatte, war das hier immer noch ein erstes Date. Sie hatte vielleicht vor, sich kopfüber ins Ungewisse zu stürzen, aber doch nicht innerhalb der ersten Stunde.
    Sie war sich ziemlich sicher, dass Sam sie bloß aufzog, aber nur für den Fall, dass in der Frage ein Hauch Wahrheit steckte, entschied sie sich für die reifste und vernünftigste Reaktion, die ihr einfiel.
    Sie ignorierte die Frage.
    »Ist Ihre Firma schon immer in Santa Barbara ansässig gewesen?«
    Sam lachte leise. »Feigling.«
    »Ha, ha. Und jetzt gehen Sie doch bitte liebenswürdigerweise auf den Themenwechsel ein.«
    »Okay. Mein Großvater hat eine Zeit lang eine Zweigstelle in Los Angeles unterhalten, aber das Hauptquartier war immer hier.«
    Sie sprachen darüber, wie sich die Stadt in den letzten zehn Jahren verändert hatte, dass Prominente den Schutz eines Bodyguards einerseits wollten und ihm andererseits oftmals unnötigerweise die Arbeit schwer machten, und über die verschiedenen Experimente, die Francesca während ihrer Forschung durchgeführt hatte.
    Sam war fast fertig mit seinem Steak, als sein Blick auf ihr beinahe noch volles Glas fiel.
    »Schmeckt Ihnen der Wein nicht?«
    Sie berührte den Stiel ihres Glases. »Doch, er ist gut.«
    »Francesca. Was verschweigen Sie mir?«
    »Ich bin kein großer Freund des Wild Sea -Weinguts.«
    »Warum nicht?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Haben Sie heute noch was vor?«
    Vorhaben? Mit ihm? Na ja, wo er es gerade erwähnte ...
    Sie schob den Gedanken energisch beiseite. »Nein, eigentlich nicht.«
    »Nun, ich kann mir auch keinen Ort vorstellen, an dem ich lieber wäre«, sagte er. »Also erzählen Sie mir die Geschichte.«
    »Na gut.« Das war wenigstens ein unverfängliches Thema ohne Doppeldeutigkeiten und ohne jeglichen Anflug von sexueller Spannung.
    »Im Jahr 1923 kamen die beiden Freunde Antonio Marcelli und Salvatore Giovanni gemeinsam aus Italien nach Amerika. Als zweitgeborene Söhne hatten sie beide keinerlei Hoffnung, die Familienbetriebe zu Hause zu erben. Aber sie schworen ihren Eltern, dass sie in Amerika großen Erfolg haben würden. Sie ließen sich in Kalifornien nieder und kümmerten sich sorgfältig um die Schätze, die sie mitgebracht hatten.« Sie legte eine kleine Pause ein und lächelte. »Weinreben.«
    Sam lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Diese Frau barg eine Überraschung nach der anderen in sich. »Francesca Marcelli? Von den Marcelli-Weinen?«
    »Genau die.«
    Er deutete auf die Flasche, die auf dem Tisch stand. »Und der stammt von der Familie Giovanni, nehme ich
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