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Eine Lady verschwindet

Eine Lady verschwindet

Titel: Eine Lady verschwindet
Autoren: Carter Brown
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nun zur Gewißheit. »Meine?« sagte ich düster.
    »Ganz recht!« Er lachte
plötzlich. »Aber das ist nur der Anfang, Bruder. Wenn Sie wüßten, was Ihnen
noch bevorsteht!«
    Das schmiedeeiserne Tor wurde
schnell für uns geöffnet. Ich fuhr die mir inzwischen vertraute Straße zur
Tiefgarage entlang und stellte den Motor ab. Der Lauf meiner eigenen Pistole
bohrte sich unsanft zwischen meine Rippen.
    »Raus!« O’Neils Stimme klang wieder gleichmütig und sachlich
    Ich stieg aus, und er wies in
den Hintergrund der Garage. Dort gab es eine in die Wand eingelassene eiserne
Tür, und O’Neil hielt die Waffe auf mich gerichtet,
während er sie aufschloß . Dann gingen wir durch einen
engen Korridor, der von einer trüben Birne erhellt wurde, bis wir vor einer
anderen Tür stehenblieben. Wie O’Neil gesagt hatte,
gab es im Keller einen Spezialraum, und um den handelte es sich hier
offensichtlich.
    »Da sind wir«, sagte er. »Hier
ist es hübsch ruhig, Holman . Sie können hineingehen
und sich ein bißchen abkühlen.«
    Er schloß die Tür auf, öffnete
sie und winkte mir, hineinzugehen. Es war mein großer Augenblick der
Entscheidung, und ich brauchte kaum Zeit, um mir darüber klarzuwerden, daß ein
toter Held nichts weiter als eine lästige Leiche ist. Also trat ich ein. Die
Tür schlug hinter mir zu, und ich hörte, wie der Schlüssel im Schloß umgedreht
wurde.
    Der Raum war ausgestattet wie
eine der eleganten Gummizellen, die man gelegentlich in schicken
Privatsanatorien vorfindet. Auf dem Boden lagen Teppiche, es gab einen kleinen
Tisch und einen bequem aussehenden Sessel. Fenster waren nicht vorhanden, aber
schließlich kann man nicht alles haben. Das Licht der Lampe auf der Kommode
fiel auf das Bett an der anderen Wand. Und das war im wesentlichen alles, abgesehen von dem nackten dunkelhaarigen Mädchen, das auf dem Bett saß,
die Beine übereinandergeschlagen, die Arme fest über den vollen Brüsten
verschränkt. Das lange schwarze Haar hing über die Schultern hinab, und in den
großen violetten Augen, die mich anstarrten, lag ein Ausdruck nackten
Entsetzens.
    »Rühren Sie mich nicht an!«
flehte sie mit heiserer Stimme.
    Selbst jetzt war das Gesicht
noch schön und wäre von rund hundert Millionen Filmfans der ganzen Welt sofort
wiedererkannt worden.
    Die Flamini .
     
     
     

11
     
    Ich gab ihr mein Jackett. Sie
zog es schnell an und es reichte bis zum Ansatz ihrer Schenkel hinab. Dann gab
ich ihr eine Zigarette und Feuer. Das Entsetzen in ihren Augen ließ ein wenig
nach, während sie den Rauch einsog.
    »Ich bin Rick Holman «, sagte ich. »Ich sollte Martin Harris
hunderttausend Dollar bringen und Sie dafür ausgeliefert bekommen. Aber dabei
ist etwas Merkwürdiges passiert.«
    »Sie arbeiten nicht für O’Neil ?« Ihre Stimme war weich und frei von Akzent.
    »Er erschoß Harris«, sagte ich, »und brachte mich hierher. Das hat ihm hunderttausend
Dollar eingebracht, aber ich vermute, daß er ehrgeizig ist.«
    »Was soll das heißen?« fragte
sie.
    »Ich wollte, ich wüßte es«,
sagte ich ehrlich. »Er plant irgend etwas Häßliches , was mich betrifft.«
    »Und vielleicht auch mich?«
sagte sie. »Er ist böse, Mr. Holman . Bevor ich ihn
kennenlernte, dachte ich, Vincente Manatti sei bösartig, aber verglichen mit O’Neil ist er nichts weiter als ein egozentrischer alter
Bastard.«
    »Sagen Sie mir eins«,
erkundigte ich mich. »Sind Sie und Daphne gemeinsam in England zur Schule
gegangen?«
    »Die einzige Schule, in die ich
je in England ging, war eine Einmannschule, als ich neunzehn war«, sagte sie.
»Es war der zweite Film, den ich drehte, und der Produzent wollte mich zum
großen internationalen Star machen.« Sie zog eine Grimasse. »Er machte mich auf
der Couch fertig — aber nicht zum internationalen Star. Als alles vorüber war,
glaubte ich, völlig desillusioniert und über meine Jahre hinaus gealtert zu
sein, und kehrte als Zynikerin nach Rom zurück. Es ist sehr gefährlich, zynisch
zu sein, Mr. Holman . Nur eine neunzehnjährige
Zynikerin konnte einen Fünfzehnjahrekontrakt mit Vincente Manatti unterschreiben,
weil sie überzeugt war, daß sie immer ein Versager bleiben würde.«
    »Daphne Woodrow erzählte mir,
sie sei Ihre Privatsekretärin«, sagte ich. »Meiner Ansicht nach ist sie Manattis Geliebte. Oder vielleicht beides?«
    »Seine persönliche
Assistentin«, sagte sie gleichmütig. »Das bedeutet dasselbe.«
    »Was geschah an dem Morgen, als
Sie das Motel
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