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Eine fremde Welt 3 - Fiona

Eine fremde Welt 3 - Fiona

Titel: Eine fremde Welt 3 - Fiona
Autoren: Miamo Zesi
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kam dann allerdings doch das
Geld ins Spiel, denn ich durfte einfach studieren, was ich wollte. Ich
musste nicht unbedingt etwas lernen, mit dem ich meinen
Lebensunterhalt verdienen muss. Es konnte etwas anderes sein. Ich
entschied mich für Literatur und Sprachen. Englisch, Deutsch und
Italienisch. Es war ein mich ansprechendes Studium und schon damals
habe ich im Stillen angefangen zu schreiben. Ohne dass es jemand
wusste. Ich wollte niemals ein Partygirl werden und vom Vermögen
meiner Eltern leben, abhängig sein. Ich will selber meinen Unterhalt
verdienen. Deshalb habe ich unter dem Namen Sole Head meine ersten
Kurzgeschichten veröffentlicht. Sie sind angekommen, aber nicht so,
dass ich meinen Lebensunterhalt damit bestreiten könnte. Während des
Studiums arbeitete ich dann an meinem ersten Roman. Dieser hat
eingeschlagen wie eine Bombe. Die Verlage rissen sich um Sole Head,
und mir wurde schnell klar, dass ich Hilfe brauchte. Was das Finanzielle
angeht, habe ich mich an Mia, meine Schwägerin, gewand. Die Frau
meines Bruders Peter. Und das Vertragliche mit einem befreundeten
Anwalt, den ich vom Studium her kenne. Beide mussten mir
versprechen, nichts meiner Familie zu verraten. Diese weiß immer noch
nichts davon. Ich habe vor, es ihnen beim nächsten Familienfest zu
erzählen. Ich hoffe, sie sind stolz auf mich.
    Einen Freund habe ich nicht. Ein paar Bekanntschaften, ja. Ich bin kein
Kind von Traurigkeit und Sex ist nun mal was Schönes. Aber lieben, so
wie Steven und Peter, tue ich noch nicht, noch ist niemand in meiner
Nähe gewesen, der mich so richtig interessiert hätte. Bis auf, naja, als Mia
im letzten Jahr im Krankenhaus war, habe ich Jonathan kennengelernt.
Nur ganz kurz. Er ist einiges älter als ich, auch älter als Steven. Aber er
hat mich irgendwie anders angeschaut als andere Männer. Vielleicht habe
ich es mir auch nur eingebildet, denn er hat sich nie bei mir gemeldet.
    Aus all diesen Gründen ist mein Leben bisher perfekt. Wunderschöne,
liebe Familie, Brüder, in der Zwischenzeit auch Schwägerinnen und
Patentante bin ich auch schon von Katy. Peters und Mias Tochter. Ich
habe Geld, selber verdientes Geld und liebe Freundinnen und das
Weihnachtsfest steht vor der Tür. Was sollte also passieren?
     
    Einige Wochen später.
     
    Ich bin unterwegs mit meinem Cabrio zum Fitnessstudio. Nach den
Feiertagen ist dies auch dringend nötig, dort treffe ich mich
normalerweise mit Karen, sie hat abgesagt. Ich muss mal wieder etwas
tun und deshalb überwinde ich den Schweinehund und fahre los.
    Schon als ich fast unten auf der Hauptstraße bin, fällt mir der schwarze
Van auf. Seine Motorhaube ist offen, ich überlege noch, was er auf
unserer Privatstraße zu suchen hat. Touristen, die eine Panne haben? Ich
will schon zum Telefon greifen, um Serjo, unseren Mann für alles, um
Hilfe zu bitten. Als mir der Mann winkt und mir ein Zeichen gibt,
anzuhalten. Was ich auch tue. »Guten Tag, Lady.« »Guten Tag«, sage ich
und schon läuft es mir kalt den Rücken runter. Eine Vorahnung, ein
fürchterliches Gefühl und schon wird es wahr. Der Mann hat eine Pistole
in der Hand und ein zweiter steht bei mir. »Schön ruhig, kleine Lady.« Im
selben Moment drückt mir der dritte ein Tuch auf die Nase. Erst jetzt
fange ich an, mich zu wehren, aber es nützt nichts, ich muss einatmen.
Dann versinkt alles im Nebel. Ich wache in einem dunklen Raum auf,
gefesselt. Mir ist kalt, ich zittere am ganzen Körper ...

6. Am Genfer See
    Vier Wochen später
     
    Nach einigen Stunden Fahrt sind wir angekommen. Mein Fahrer
kutschiert durch das Tor, das sich sofort hinter uns schließt, um den
Paparazzi, die sich dauernd herumtreiben, kein Foto zu erlauben. Vor
dem Ambulanzeingang hält Mike an und dreht sich um. »Soll ich eine
Liege holen?« »Nein, geh nach draußen, wir kommen etwas später.«
Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, wecke ich Fiona auf. »Fiona, wir
sind da, mach die Augen auf!«, ich schüttle sie ganz sanft, um sie
aufzuwecken. Sie öffnet die Augen, orientierungslos schaut sie mich an.
Dann kommt die Panik. »Langsam, Fio, ich bin es, Jonathan. Du bist bei
mir, weißt du noch?« In Zeitlupe kommt sie ganz zu sich und nickt. Setzt
sich auf und blickt sich um. »Lass uns aussteigen, Fiona, ich begleite dich
auf dein Zimmer.« Ich steige aus und gehe um das Auto herum, um ihre
Tür zu öffnen und ihr beim Verlassen des Autos behilflich zu sein. Ich
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