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Eine Frage Der Groesse

Eine Frage Der Groesse

Titel: Eine Frage Der Groesse
Autoren: Arne Hoffmann
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die männliche Lust auf Sex steigern. Das fanden die beiden Psychologen Ronald Friedman und Denis McCarthy von der University of Missouri-Columbia heraus, als sie 82 Männer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren einem wegweisenden Experiment unterzogen. Dabei hatten die Versuchspersonen zunächst in Fragebögen dargelegt, wie stark sie ihren Sexualtrieb durch Alkohol beeinflussbar glaubten. Danach wurden sie in zwei Gruppen geteilt, die sich in sehr rascher Folge Buchstabenkombinationen auf Bildschirmen anschauen sollten. Gruppe eins wurde dabei, ohne dass die Betreffenden es merkten, mit Wörtern gefüttert, die mit Alkohol in Zusammenhang standen, beispielsweise »Bier«, »Branntwein« und »Fässchen«. Gruppe zwei wurden neutrale Wörter wie »Kaffee«, »Wasser« und »Soda« untergejubelt. Danach legten die Forscher den Männern 21 Fotografien von Frauen mit sehr unterschiedlichem Aussehen vor. Die Probanden hatten diese auf einer Neun-Punkte-Skala hinsichtlich ihrer Attraktivität zu bewerten. Das Ergebnis: Jene Männer, die glaubten, Alkohol bringe ihre Libido in Fahrt, fanden die gezeigten Frauen anziehender, nachdem sie die Begriffe gelesen hatten, die aus dem Wortfeld »Alkohol« stammten. Und die Männer, die überzeugt waren, Alkohol dämpfe ihren Sexualtrieb, fanden die Damen nach dem Erfassen alkoholgeschwängerter Wörter weniger attraktiv. Keinen Einfluss hatte das Lesen dieser Begriffe übrigens darauf, wie stark die Männer die Intelligenz der abgebildeten Frauen einschätzten.
    Auch stocknüchterne Männer können also alleine durch die Kraft ihres Unterbewusstseins in Wallung gebracht werden. Zu einem passenden Ergebnis gelangten auch Untersuchungen bei Männern, die fälschlich glaubten, gerade Getränke genossen zu haben, die Alkohol enthielten. Auch diese wurden geselliger, ungezwungener, aggressiver und sexuell offensiver. Allem Anschein nach hat die unterbewusste Annahme »Ich hab was gesoffen, ich kann nichts dafür, jetzt kann ich endlich richtig loslegen« auf Männer eine größere Wirkung als das Getränk selbst. Wissenschaftler sprechen hier von einem Placebo-Effekt: Oftmals zeigen in klinischen Untersuchungen »falsche« Medikamente, also solche ohne Wirkstoffe, vergleichbare Veränderungen wie richtige Medizin. Neueren Studien zufolge stellt sich dieser Placebo-Effekt sogar dann ein, wenn die Betreffenden wissen, dass die Mischung, die ihnen gerade verabreicht wurde, überhaupt keine Wirkstoffe enthält – solange man den Patienten nur mitteilt, dass sie trotzdem mit den gewünschten Veränderungen rechnen dürfen. Falls sich diese Erkenntnis durchsetzt, könnten viele Männer alleine dadurch in Fahrt geraten, dass sie die Etiketten auf Weinflaschen lesen. Dann bleibt nur zu hoffen, dass ein »negativer Placebo-Effekt« nicht ebenfalls ihre Erektion ruiniert.

ALTER
     

Wie verändert sich die Sexualität von Männern im Alter?
     
    »Früher hatte ich vier biegsame Glieder und ein steifes«, bekundete schon im 19. Jahrhundert der Herzog Henri D’Aumale. »Jetzt habe ich vier steife und ein biegsames.« Hier darf man sich wohl wenig Illusionen machen: In vielfacher Hinsicht geht die sexuelle Potenz von Männern im Alter zurück. Wenn die Zahl der Lebensjahre steigt, beginnt ab einem bestimmten Punkt das Niveau der männlichen Geschlechtshormone zu fallen.
    Auf diese Auswirkungen muss sich ein alternder Mann einstellen:
    − Er braucht länger, um eine Erektion aufzubauen.
    − Der Erektionswinkel wird stumpfer, der Penis richtet sich also nicht mehr steil nach oben.
    − Auch bis zum Samenerguss kann es länger dauern.
    − Die gefühlte Heftigkeit des Orgasmus kann abnehmen.
    − Die Dauer seiner Ejakulation verkürzt sich von vier bis acht auf drei Sekunden.
    − Sie erfolgt mehr fließend als stoßweise.
    − Manchmal bleibt sie ganz aus.
    − Die Menge seines Ejakulats nimmt von einem Teelöffel auf die Hälfte ab.
    − Die Kraft, mit der sein Sperma herausgeschleudert wird, halbiert sich, so dass es nicht mehr quer durchs Zimmer fliegt, sondern teils schon nach wenigen Zentimetern eine Bruchlandung hinlegt.
    − Nach dem Samenerguss wird der Penis schneller schlaff.
    − Die Zeit bis zur nächsten Erektion verlängert sich – im Alter von 80 Jahren bis zu einer Woche.
    − Die Hoden werden leichter.
    − Der Penis reagiert weniger empfindlich auf Berührungen.
    Es wird also alles etwas gemächlicher. Wo der Mann früher oft einen Spurt hinlegte, macht sein Körper nun lieber
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