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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe
Autoren: Kami Garcia
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ihre Cousine mit hochgezogenen Brauen an. »Ihr habt imAuto geschlafen?«
    Rid schüttelte ihre pink-blonde Mähne. »Ich konnte Dinkyboy nicht alleinlassen. Damals war er noch kein Linkubus.«
    Link wischte seine fettigen Hände an seinem Iron-Maiden-T-Shirt ab. »Du liebst mich eben, Rid. Gib’s schon zu.«
    Ridley tat so, als würde sie von ihm wegrücken wollen, rührte sich aber nicht vom Fleck. »Falls du es vergessen hast: Ich bin eine Sirene, ich liebe nicht.«
    Link drückte ihr einen Kuss auf dieWange. »Mich schon.«
    »Ist bei euch noch Platz für zwei?« John balancierte einTablett mit Eis und Pommes in der einen Hand, mit der anderen Hand zog er Liv hinter sich her.
    Lena sah Liv lächelnd an und rutschte zur Seite. »Immer.«
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hätten die beiden es keine Minute gemeinsam in einem Raum ausgehalten.Aber das war in einem anderen Leben.Was mich anging, auf jeden Fall.
    Liv schmiegte sich in JohnsArm. Sie trug ihr T-Shirt mit dem aufgedruckten Periodensystem und hatte ihre blonden Haare wie immer zu Zöpfen geflochten. »Ich hoffe, du spekulierst nicht darauf, dass ich die mit dir teile.« Sie stellte das Pappschälchen mit Chili-Pommes vor sich hin.
    »Ich würde mich niemals zwischen dich und deine Pommes drängen, Olivia.« John beugte sich vor und gab ihr einen Kuss.
    »Kluger Junge.« Liv sah glücklich aus. Nicht nur zufrieden, sondern wirklich glücklich. Und ich freute mich für sie beide.
    Charlotte Chase rief uns etwas vomTresen aus zu; offenbar war aus ihrem Ferienjob ein fester Nach-der-Schule-Job geworden. » Will jemand eine Scheibe Pekannusskuchen? Frisch aus dem Ofen.« Sie hielt ein abgepacktes Stück Kuchen hoch, das nicht gerade sehr verlockend aussah. Es kam garantiert nicht frisch aus einem Ofen, noch nicht einmal aus dem des Großbäckers, von dem der Kuchen stammte.
    »Nein, danke«, sagte Lena.
    Link beäugte den Kuchen. »JedeWette, er ist nicht gut genug, um auch nur annähernd mitAmmas allerschlechtesten Kuchen mithalten zu können.« Er vermissteAmma, das merkte man. Sie hatte zwar ständig an ihm herumgenörgelt, aber sie hatte ihn sehr gern gehabt, und das wusste er auch.Amma hatte ihm Sachen durchgehen lassen, die ich mir niemals hätte erlauben können.
    Das brachte mich auf einen Gedanken.
    »Link, was hast du eigentlich in unserem Keller gemacht, als du neun Jahre alt warst?« Bis zu diesemTag hatte mir Link nicht verraten, woraufAmma angespielt hatte. Ich hatte es immer wissen wollen, aber es war das einzige Geheimnis, das ich ihm niemals hatte entlocken können.
    Link rutschte unbehaglich auf der Sitzbank hin und her. »Hey, Mann. Manche Dinge gehen dich nichts an.«
    Ridley musterte ihn argwöhnisch. » War das, als du Schnaps gesoffen und alles vollgekotzt hast?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das war in einem anderen Keller.« Er zuckte die Schultern. »Hier in der Gegend gibt es eine ganze Menge Keller.«
    Wir sahen ihn alle erwartungsvoll an.
    »Na gut.« Nervös fuhr er mit der Hand durch seine stachligen Haare. »Sie hat mich dabei erwischt …« Er zögerte. »Sie hat mich dabei erwischt, wie ich mich verkleidet habe.«
    »Verkleidet?« Ich wollte mir lieber nicht ausmalen, was das bedeutete.
    Verlegen rieb Link sich übers Gesicht. »Es war der absolute Horror, Leute.Wenn meine Mom jemalsWind davon bekommt, bringt sie uns beide um. Dich fürsWeitersagen und mich für mein schändlichesTun.«
    » Was hast du angehabt?«, fragte Lena. »Ein Kleid? High Heels?«
    Er schüttelte den Kopf und wurde rot. »Schlimmer.«
    Ridley versetzte ihm einen Schlag auf denArm, inzwischen war auch sie zapplig. »Spuck’s aus.Was zur Hölle hattest du an?«
    Link ließ beschämt den Kopf hängen. »Eine Nordstaatenuniform. Ich hatte sie aus JimmyWeeks’ Garage mitgehen lassen.«
    Ich brach in lautes Gelächter aus und auch Link prustete los. Die anderen amTisch begriffen nicht, was für einVergehen ein Südstaatenjunge beging, der eine Bürgerkriegsuniform der gegnerischen Seite anzog – noch dazu, wenn dieser Junge einenVater hatte, der bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Schlacht von Honey Hill an der Spitze der Kavallerie der Konföderierten stand, und dessen Mutter stolzes Mitglied derTöchter der Konföderierten war. Um das zu verstehen, musste man in Gatlin aufgewachsen sein.
    Es war eine der vielen ungeschriebenen R egeln hier. Man brachte denWates keinen Kuchen, weil er gegenAmmas Backkünste ohnehin nicht bestehen könnte. Man
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