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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition)
Autoren: Kerry Greine
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Caramellatte. Als mein Kaffee
frisch auf dem Tresen des Coffeeshops steht und ich gerade danach greifen will,
legt sich eine große Hand auf meine Schulter.
    „Guten Morgen, Annie!“,
höre ich Colins Stimme.
    Ich zucke zusammen und er
nimmt sofort seine Hand weg.
    „Ich habe dich schon
wieder erschreckt. Entschuldige! Das scheint eine schlechte Angewohnheit von
mir zu werden.“
    Ich atme tief durch und
drehe mich langsam zu ihm um.
    „Nein, ist schon okay.“,
sage ich, „Ich habe nur nicht damit gerechnet, dich hier zu sehen.“
    „Ich habe dich gestern
Abend nicht erreicht, als ich angerufen habe, deshalb dachte ich mir, ich
versuche es heute Morgen wieder hier. Hast du Zeit, deinen Kaffee im Sitzen zu
trinken?“ Ich überlege kurz. Ein Kaffee, was kann das schaden? Mein Kapitel ist
fertig, heute ist erst Dienstag und ich habe noch bis Freitag Zeit zum Überarbeiten,
bevor meine Verlegerin es bekommt.
    „Ja, ich habe ein bisschen
Zeit.“, antworte ich nervös lächelnd.
    Ich finde einen Tisch in
einer ruhigen Ecke, während Colin sich auch mit Koffein versorgt und sich dann
zu mir setzt. Einen Moment lang mustert er mich eindringlich über den Rand
seines Bechers, als wollte er meine Gedanken lesen, während er vorsichtig an
seinem heißen Kaffee nippt. Ich rutsche unruhig auf meinem Stuhl hin und her und
versuche seinem Blick auszuweichen.
    „Was ist los? Entspann
dich! Wir trinken nur einen Kaffee zusammen.“, sagt er leise und legt seine
Hand auf meine. Die Berührung soll wohl beruhigend sein, bewirkt aber bei mir
eher das Gegenteil. Er merkt es wohl, denn er nimmt seine Hand wieder weg.
Komisch, ich habe sofort das Gefühl, als würde etwas fehlen, und ich spüre noch
immer die Wärme, die er hinterlassen hat.
    Ich atme tief durch und
sage: „Es ist einfach nur lange her, dass ich mit einem Mann Kaffee trinken
war.“
    Ich war noch nie  gut in
ersten Dates und irgendwie kommt es mir so vor, als wäre das hier eins. Er
zieht nur fragend die Augenbrauen hoch, sagt aber nichts dazu. Stattdessen
fragt er mich, was ich beruflich mache. Ich erzähle ihm, dass ich Autorin bin
und diese Woche einen Abgabetermin habe. Wir reden über unsere Geschmäcker bei
Büchern, die Stadt und den Hafen mit seinen Touristen und andere unverfängliche
Themen. Die Zeit rennt viel zu schnell. Nach unserem Kaffee gehen wir noch ein
bisschen am Hafen spazieren. Irgendwie habe ich das Gefühl, als wollten wir uns
beide nicht voneinander trennen. Nach einem Sandwich auf die Hand zum
Mittagessen muss ich leider langsam nach Hause, um heute noch ein bisschen zu
arbeiten. Colin bringt mich zu meinem Wagen, der noch immer beim Coffeeshop
steht. Er nimmt mich zum Abschied kurz in den Arm und gibt mir wieder einen
Kuss auf die Wange. Als er hochkommt, funkeln seine Augen und einen Moment
glaube ich, er will mich küssen. Richtig. Auf den Mund. Ich halte die Luft an,
aber da ist der Moment auch schon vorbei und er schiebt mich Richtung Auto.
    „Danke für den tollen Vormittag,
meine Süße!“, höre ich noch, da tritt er auch schon ein paar Schritte zurück.
    Ich möchte nicht gehen,
aber ich muss. Er fehlt mir sobald ich im Wagen sitze und ich muss mich zwingen
nicht wieder zu ihm zu laufen und mich in seine starken Arme zu werfen. Komisch,
so etwas habe ich noch mit keinem anderen Mann erlebt. Nur Colin hatte bisher
diese Anziehungskraft auf mich. Auf der Fahrt nach Hause fällt mir ein, dass
ich ihn noch gar nicht gefragt habe, was ihn hier in diese Kleinstadt
verschlagen hat oder was er eigentlich beruflich macht. Ich muss ihn unbedingt
danach fragen und ich habe keinen Zweifel daran, dass ich ihn wiedersehen werde,
aber bis abends höre ich erst mal nichts mehr von Colin und arbeite
konzentriert.
     
    Am Mittwochmorgen steht er
schon mit zwei Bechern Kaffee vor dem Coffeeshop, als ich ankomme. Lächelnd
reicht er mir meinen Caramellatte, bevor er zur Begrüßung seinen Mund leicht
auf meine Wange legt.
    „Hast du Zeit?“, fragt er.
    Ich kann nur nicken. Was
hat dieser Mann nur an sich, dass ich in seiner Gegenwart ständig atemlos bin?
Und wieso fühle ich mich so magisch von ihm angezogen? Schweigend gehen wir
los, dieselbe Runde durch den Hafen wie gestern. Wir betrachten die Schiffe,
die dort liegen und unterhalten uns so entspannt, als würden wir uns schon ewig
kennen. Heute Morgen ist es nicht so warm, wie die letzten Tage und ich
schaudere unter dem kühlen Wind.
    „Ist dir kalt?“, fragt
Colin und legt mir
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