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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition)
Autoren: Kerry Greine
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einmal ist er da. Mit
nacktem Oberkörper liegt er neben mir auf der Seite. Seine Hand streicht mir
über die Wange und dann weiter nach unten bis zu meiner Taille. „Annie…“ Er
beugt sich über mich und küsst mich ganz sanft. Mein Bauch fängt an zu
kribbeln, der Kuss ist so schön, ich will mehr…
     
    Ich muß eingeschlafen
sein. Durch meine geschlossenen Augenlider merke ich, dass die Sonne
verschwunden ist. Es ist kühl geworden. Nur langsam komme ich zu mir, verlasse
diesen wunderbaren Traum und öffne die Augen. Die Sonne geht allmählich unter,
es ist anscheinend schon Abend. Noch ganz befangen vom Schlaf, stehe ich auf
und gehe zurück.
     
    Das restliche Wochenende
komme ich mir vor wie ein Schlafwandler. Alles, was ich mache, geschieht
automatisch, ohne nachzudenken. Ich esse, schreibe und schlafe.
    Am Montagmorgen klingelt
mein Wecker wieder um sieben und ich nehme meine Wochentagroutine wieder auf.
Aufstehen, duschen, anziehen, kleines Frühstück. Um acht Uhr sitze ich wie
jeden Tag unter der Woche in meinem Auto auf dem Weg zum Coffeeshop, um koffeingestärkt
im Supermarkt einkaufen zu gehen. Als ich mein Auto um die Ecke vom Coffeeshop
abstelle, zögere ich kurz. Die Erinnerung an meinen letzten Besuch hier am
Freitag lässt sich nicht verdrängen. Ich versuche mir einzureden, dass er
bestimmt schon wieder zurück in Boston ist, in meinem Kopf war er ja nur ein
Wochenendtourist.
    Trotzdem sehe ich mich
genauer um, als ich auf den Coffeeshop zugehe, kann ihn aber natürlich
nirgendwo entdecken. Mit meinem Caramellatte in der Hand trete ich den Rückweg
an - und bleibe mitten in der Tür wie angewurzelt stehen. Da, gegenüber des
Ladens, an die Mauer zum Hafen gelehnt, steht er. Von Ferne merke ich, wie ich
angerempelt werde und sich jemand an mir vorbeidrängelt. Automatisch mache ich
einen Schritt zur Seite, aus der Tür heraus, während ich ihn mit offenem Mund
anstarre und mein Gehirn versucht diesen Schock zu verarbeiten. Seine Haare
sind vom Wind leicht zerzaust, sein Kinn ziert ein Dreitagebart, was ihn
irgendwie gefährlich aussehen lässt, aber auch unglaublich sexy. Mein Herz
schlägt mir bis zum Hals, sodass ich befürchte, er könnte es hören. Statt der
Cargohose von Freitag trägt er heute eine Jeans, die sich eng an seine
muskulösen Oberschenkel schmiegt. Er sieht umwerfend aus. Und er sieht mich die
ganze Zeit an, während ich hier stehe wie festgewachsen. Langsam stößt er sich
von der Mauer ab und kommt auf mich zu. Meine Beine lösen sich wie von selbst
aus ihrer Starre, ich werde wie magnetisch von ihm angezogen. Am Rand der
Promenade bleiben wir voreinander stehen. Ich kann mal wieder nichts sagen,
mein Kopf ist leergefegt und ich habe das Gefühl, ich bekomme nicht genug Luft.
    „Was machst du hier?“,
krächze ich.
    „Ich wollte dich sehen und
mich bei dir entschuldigen. Ich hatte gehofft, dass dieser Laden eine
Regelmäßigkeit für dich ist. Und bevor du wieder vor mir wegläufst, ich weiß,
dass du mich am Freitag auch erkannt hast, Annie. Es  tut mir leid, dass dich
mein Anblick so erschreckt hat, aber als ich dich in dem Coffeeshop sah, musste
ich dich einfach ansprechen.“
    „Warum?“, frage ich
atemlos.
    „Gute Frage…!“, sagt er
und fährt sich mit der Hand durch die Haare, als wäre er selber ratlos.
    „Es ist mir noch nicht oft
passiert, dass Frauen vor mir weglaufen. Und du sogar gleich zweimal.“, lacht
er leise und spielt damit auf unsere Nacht vor vier Jahren an.
    „Nein, im Ernst. Du bist
mir nach jenem Abend einfach nicht aus dem Kopf gegangen. Ich bin eigentlich
nicht der Typ für One-Night-Stands, erst recht nicht mit Frauen, deren Namen
ich noch nicht einmal weiß. Ich habe damals versucht, dich zu finden, aber du warst
verschwunden. Keiner kannte dich oder wusste, wo du bist. Ich hatte ja auch nur
deinen Vornamen – es ist doch dein richtiger Vorname?“
    Auf einmal guckt er so
fragend wie ein Hundewelpe, dass ich lachen muß.
    „Ja, ich heiße wirklich
Annie. Annie Briggs.“
    „Sehr angenehm, Annie
Briggs. Ich bin Colin Mitchell.“, sagt er mit einem Lächeln, das mein Herz
klopfen lässt. Colin heißt er also. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie er
wohl heißen mag. Colin passt zu ihm. Auf einmal ist meine innere Anspannung verschwunden.
Ich genieße es hier zu stehen, in der morgendlichen Sonne, neben ihm und zu
wissen, er ist meinetwegen gekommen. Colin sieht mich an, mustert mein Gesicht
mit seinem durchdringenden Blick aus
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