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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition)
Autoren: Kerry Greine
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Verlegerin.
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sich gut, das hätte ich gar nicht so erwartet und irgendwann hatte ich als
Autorin mein bescheidenes Auskommen, solange ich weiter schreibe und meine Abgabetermine
einhalte. So wie jetzt. Meine Verlegerin wartet dringend auf das nächste
Kapitel. Aber ich kann mich nicht konzentrieren. Nicht nach diesem Morgen,
dieser Begegnung mit meiner Vergangenheit und irgendwie auch immer noch
Gegenwart. Nur noch eine Woche bis zum Abgabetermin. Ich habe mir diese letzte
Woche extra komplett freigeschaufelt um keinerlei Ablenkung zu haben und mich
ganz dem Schreiben widmen zu können. Und jetzt? Na toll, denke ich und fange an,
mich statt zu schreiben, dem dringend nötigen Hausputz zu widmen. Vielleicht
kann ich mich durch Fenster putzen und Bäder schrubben soweit auspowern, dass
ich ihn endlich aus meinen Gedanken verbannen kann. Vielleicht schaffe ich es auch
später noch ein paar Seiten an meinem Thriller weiterzuschreiben. Aber ich kann
mir selbst nichts vormachen. Immer wieder sehe ich sein schönes Gesicht vor
mir, spüre seine Hand auf meinem Arm und das Kribbeln, das mich bei dieser
Berührung durchlief.
    Ich darf ihn nicht wieder
sehen, schießt es mir durch den Kopf.
    Reiß dich zusammen, Annie,
du wirst ihn nicht wieder sehen! Mach dir nichts vor, sage ich mir immer
wieder. Es war ein Zufall, dass ich ausgerechnet IHN im Coffeeshop über den
Haufen gerannt habe. Er ist bestimmt nur auf Stippvisite hier in der Stadt. Es
ist schließlich Freitag und viele Leute kommen über das Wochenende aus der
Stadt hierher, um auszuspannen und an den Strand zu gehen. Und nach meiner
glorreichen Reaktion auf ihn und meiner Weigerung ihn zu erkennen, wird er
sowieso beim nächsten Mal einen großen Bogen um mich machen. Warum sollte ein
Mann wie er auch noch einmal jemanden ansprechen, der ihn angeblich nicht mehr
kennt. Aber warum hat er mich angesprochen? Ich verstehe meine kleine Welt
nicht mehr.
    Als mir auffällt, dass ich
seit fast zehn Minuten meinen Küchentisch abwische, packe ich die Putzsachen
weg und setzte mich an den Schreibtisch, versuche doch noch ein wenig zu
arbeiten. Aber ich starre nur auf den Bildschirm und mein Kopf ist überall, bloß
nicht bei meinem Buch.
    Okay, Zeit zum Abendessen,
stelle ich fest, als ich auf die Uhr sehe. Wieso ist es eigentlich schon Abend
und wo ist dieser Tag geblieben? Ich mache mir etwas zu essen und setze mich
mit meinem Teller auf die Couch - Fernseher an und Nachrichten schauen. Ich
bekomme nichts mit. Nach dem vergeblichen Versuch noch einem Film zu folgen,
schalte ich den Fernseher aus und gehe früh ins Bett. Wann stand ich eigentlich
das letzte Mal so neben mir, wie heute?

Kapitel 3
     
    Erstaunlicherweise erwache
ich am nächsten Tag ausgeschlafen und gut gelaunt. Ich konnte tatsächlich
schlafen. Allerdings habe ich das diffuse Gefühl, ich hätte von ihm geträumt.
Aber der Traum ist nicht greifbar. Vielleicht bin ich ihm gestern gar nicht
begegnet? Wahrscheinlich war das mein Traum, unser Zusammenstoß im Coffeeshop.
Ich mache mir einen Kaffee und springe schnell unter die Dusche. Nicht weiter darüber
nachdenken, heute schreibe ich, nehme ich mir ganz fest vor, obwohl ich genau
weiß, dass das gestern kein Traum war. Er war real, genau wie seine Berührung.
Ich setze mich mit meinem Kaffee an den Laptop und schaffe es, jeden Gedanken
an ihn zu verbannen.
    Fünf Stunden später habe
ich ein gutes Stück des neuen Kapitels geschafft. Wenn ich so weiterschreibe
brauche ich gar nicht mehr diese ganze Woche, um es fertig zu stellen. Ich
speichere  die Dateien ab. Draußen lacht die Sonne wieder vom strahlendblauen
Himmel bei angenehmen 25 Grad. Das muss ich ausnutzen. Shopping? Oder Strand?
Gesellschaft? Oder allein? In Erinnerung dessen, was gestern in der Stadt
passiert ist, entscheide ich mich für Strand. Allein. Nur für den Fall, dass
die zufällige Begegnung gestern doch kein Traum war, für eine weitere wäre ich
definitiv noch nicht bereit. Ich schlüpfe in meinen hellgrünen Bikini und mache
mich mit einem guten Liebesroman- ja, ich schreibe Thriller und lese lieber
Liebesromane- auf den Weg zu der kleinen Bucht neben meinem Haus. Zum
    Glück ist es dort einsam
und verlassen, weil sie versteckt und abseits der Touristenströme liegt.
Nachdem ich mich im flachen Wasser etwas abgekühlt habe, lege ich mich in die
Sonne und vertiefe mich in die romantische Geschichte. Schade, dass es so etwas
nur im Buch gibt, denke ich noch.
    Auf
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