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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten
Autoren: Victoria Alexander
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weniger skandalös, wenn du aufhören würdest, es der ganzen Welt zu verkünden.«
    »Das ist mir egal!« Da gerade Portia Skandale jedoch mehr fürchtete als jeder andere, den Veronica kannte, senkte sie die Stimme. »Ich weiß, dass du immer nur tust, was dir gefällt, aber was du da vorhast, ist wahrhaftig zu viel, sogar für dich. Es ist völlig abwegig, Veronica. Und es ist …« Portia suchte nach dem richtigen Wort. »Selbstsüchtig. Genau das ist es. Egoistisch!«
    Veronica zog belustigt eine Augenbraue hoch. »Wie in aller Welt ist das egoistisch?«
    »Weil du dabei nur an dich denkst. Denk an den Skandal. Wie deine Freunde und deine Familie darunter leiden werden. Dein Vater, deine Großmutter und deine Tante.« Portia warf einen vorwurfsvollen Blick auf Lotte, die noch immer versuchte, sich zu Sir Sebastian vorzudrängen. »Na ja, deine Tante vielleicht nicht, aber … Harrison.« Portia zog scharf die Luft ein bei dem Gedanken an den geradezu überkorrekten Bruder von Veronicas verstorbenem Mann. »Harrison wäre entsetzt!«
    »Harrison macht sich weit weniger Sorgen um Skandale, als er es früher tat. Außerdem ist er jetzt mit Julia verheiratet, und es war gerade ein Skandal, was sie zusammenbrachte. Deshalb wage ich zu behaupten, dass mein lieber Schwager heute den Nutzen eines gewissen Quantums an Skandal versteht.«
    »Aber ich nicht!«, fauchte Portia.
    »Ich gebe dir ein Versprechen, liebe Portia. Ich werde wunderbar diskret sein in allem, was das« – sie räusperte sich – » Arrangement angeht, das ich mit deinem Cousin vielleicht treffen werde. Was übrigens die ganze Zeit schon meine Absicht war. Wenn du mir nur eine kleine, unbedeutende Gefälligkeit erweisen würdest …«
    »Hm.« Portia starrte Veronica argwöhnisch an. »Und was für eine Gefälligkeit wäre das?«
    »Mich ihm vorzustellen, natürlich.«
    »Genau!« Portias Miene hellte sich auf. »Du kennst ihn ja noch nicht mal. Es wäre also durchaus möglich, dass er überhaupt nicht an dir interessiert sein wird.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.« Veronica runzelte die Stirn. »Und du auch nicht, glaube ich.«
    »Na schön, ich gebe zu, dass du nicht unattraktiv bist.« Portia musterte ihre Freundin kritisch. »Wenn auch keineswegs so hübsch wie Julia.«
    »Tja, dann werde ich mich eben mehr anstrengen müssen«, sagte Veronica entschieden. Sie war klug genug, ihrer Freundin solche Bemerkungen nicht krummzunehmen, denn obschon Portia nie bewusst unfreundlich war, hatte sie doch einen beunruhigenden Hang dazu, ohne nachzudenken mit allen möglichen, teilweise auch beleidigenden Feststellungen herauszuplatzen.
    Portia hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass Julia in ihren Augen die Hübsche, Veronica die Intelligente und sie selbst die Wohlerzogenste der drei Freundinnen war. Es war absurd. Es wäre sehr unbescheiden, es zuzugeben, aber Veronica fand sich mindestens ebenso hübsch wie Julia, wenn nicht sogar noch hübscher.
    Während Julia der Inbegriff blonder englischer Schönheit war, brauchte man Veronica nur anzusehen, um zu wissen, dass sie keine alltägliche Erscheinung war. Und wenn die Männer ihr nicht zu Füßen lagen, hatte das nichts mit ihrem Aussehen, sondern mit ihrem Wesen zu tun. Sie war stets sehr unabhängig gewesen und hatte aus ihrer Meinung oder ihrer Intelligenz nie einen Hehl gemacht, doch leider waren all das Eigenschaften, von denen sie schon lange wusste, dass sie auf Männer nicht besonders reizvoll wirkten. Aber bestätigte ihr nicht ihr Spiegel, dass sie mit ihrem dunkelroten Haar, der hochgewachsenen Gestalt und den tiefbraunen Augen, die fast immer vor Belustigung oder Scharfsinn funkelten, auffallend schön und schon beinahe einmalig war? Aber Julia war die Hübscheste von ihnen dreien, oh ja.
    »Warum siehst du mich so finster an?«, fragte Portia in argwöhnischem Ton.
    »Tu ich das?« Veronica schenkte ihrer Freundin ein liebevolles Lächeln. »Dann entschuldige bitte, meine Liebe. Ich war nur abgelenkt von einem Gedanken, der mir kam. Aber es war nichts Wichtiges.«
    »Auch mir kam gerade ein Gedanke«, gab Portia kühl zurück. »Ich kann nicht billigen, dass du etwas so Lasterhaftes tust, wie zu versuchen …«
    Veronica lachte.
    Portia ignorierte sie. »… meinen Cousin zu verführen, auch wenn Sebastian zweifellos empfänglich wäre für die Idee. Er hat immerhin einen gewissen Ruf, wie dir bekannt sein dürfte.«
    »Der einer der vielen Gründe ist, warum ich mich für ihn
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