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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her!
Autoren: Paula Marshall
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Besitz war, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, arg heruntergekommen, doch Ihr Sohn hat für Ordnung gesorgt und viele Verbesserungen eingeführt, die das Gut sicher profitabler machen. Mr Shaw wird Ihnen das gewiss bestätigen, nicht wahr?”, fügte er hinzu und schaute den im Hintergrund stehenden Verwalter an.
    “Ja, Mylord”, antwortete Arthur mit belegter Stimme.
    “Sie können wirklich sehr stolz auf Ihren Sohn sein, Sir”, fuhr Dominic lobend fort.
    “Danke”, erwiderte Jack höflich. “Darf ich wissen, aus welchem Anlass Sie hergekommen sind?”
    “Vor einiger Zeit hat es in der Gegend Unruhen gegeben, sodass ich in meiner Funktion als Vertreter der Krone entschieden habe, weitere Konstabler einzustellen, die für die Einhaltung der öffentlichen Ordnung sorgen sollen”, erklärte Dominic mit einem vielsagenden Blick auf den Verwalter.
    Jack drehte sich halb zu Mr Shaw um und erkundigte sich: “Ist es hier zu Unruhen gekommen, und wenn ja, aus welchem Grund?”
    “Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Seiner Lordschaft widerspreche”, antwortete Arthur nervös, “aber von Unruhen kann nicht die Rede sein.”
    “Das hängt vom Standpunkt des Betrachters ab”, entgegnete Dominic kühl. “Im Übrigen ist es nicht nur mein Anliegen, solche Vorkommnisse im Keim zu ersticken, sondern auch hinreichend Hilfskräfte zu haben, die mich bei der Aufklärung von kriminellen Vergehen unterstützen können.”
    “Kriminellen Vergehen?” wiederholte Jack befremdet.
    “In der letzten Zeit ist die hiesige Bevölkerung durch verschiedene, äußerst alarmierende Begebenheiten in höchste Sorge versetzt worden”, erklärte Dominic. “Reisende wurden überfallen und ausgeraubt, und die Zahl der Diebstähle hat zugenommen. Mord und Totschlag sind nicht gerade an der Tagesordnung, aber vor einigen Wochen wurde sogar ein Attentat auf einen unbescholtenen Bürger dieses Landes verübt.”
    “Ich hatte keine Ahnung, wie unsicher das Leben hier ist”, warf Jack betroffen ein.
    “Neuerdings ist es sehr gefährlich geworden, allein irgendwo hinzureiten”, bestätigte Dominic ernst. “Wenn man nicht auf der Hut ist, kann es sein, dass man aus dem Hinterhalt angegriffen und erschlagen wird. Und in unserer Gegend gibt es viele Möglichkeiten, eine Leiche verschwinden zu lassen, zum Beispiel einen alten Steinbruch, wo sie erst Monate später oder gar nicht gefunden wird.” Da Stimmen aus der Eingangshalle in den Empfangssalon drangen, hielt Dominic inne und blickte durch die offene Tür in den Korridor.
    Jack drehte sich halb um und sah den Butler mit zwei ihm unbekannten Damen erscheinen. Er erhob sich ebenso wie Lord Chard, der sich vor ihnen verneigte und sie ihm vorstellte.
    Enttäuscht stellte Mary fest, dass Russell nicht, wie von ihr angenommen, mit Mr Haring in Lord Chards Begleitung war. Neugierig und etwas abweisend schaute sie seinen Vater an, der gemeinsam mit ihrem dazu beigetragen hatte, dass es zwischen ihr und Russell zu der Entfremdung gekommen war.
    Charlotte war verblüfft, Lord Bretford in Eddington Court anzutreffen. “Welche Überraschung, Mylord”, sagte sie impulsiv. “Ich hätte nie gedacht, dass wir uns hier wiedersehen würden.”
    “Ich war ebenso erstaunt wie Sie, Miss Beauregard, ihm hier zu begegnen”, warf Dominic lächelnd ein.
    “Ich hatte meinen Besuch nicht angekündigt”, erklärte Jack leichthin und forderte galant die Damen auf, sich zu setzen. “An sich wollte ich mit meinem Sohn Russell sprechen”, fuhr er fort, nachdem alle Gäste wieder Platz genommen hatten, “doch wie ich von Mr Shaw erfuhr, ist er vor vierzehn Tagen nach London gefahren. Ich hätte mir die Reise sparen können.” Er schaute Mrs Wardour an und sagte beiläufig: “Ich habe schon viel über Sie gehört, Madam. Sie sollen eine sehr talentierte Mathematikerin sein. Soweit ich orientiert bin, hat auch mein Sohn die Neigung, sich mit dieser Materie zu befassen.”
    “Neigung?” wiederholte Mary kühl. “So würde ich das nicht ausdrücken, Mylord. Mein verstorbener Vater war sehr vom Talent Ihres Sohnes beeindruckt. In mancherlei Hinsicht sind Lord Hadleighs Fähigkeiten bemerkenswerter als die meines früheren Mannes, meines Vaters oder meine.”
    Verdutzt starrte Jack Mrs Wardour an. “Das freut mich zu hören, Madam”, erwiderte er und wandte die Aufmerksamkeit Chard zu, der sich mit Miss Beauregard über frühere Zeiten unterhielt. Im Stillen machte er sich jedoch Vorwürfe, dass er
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