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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her!
Autoren: Paula Marshall
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einst Vorurteile gegen die heutige Mrs Wardour gehabt hatte. Sie entsprach ganz und gar nicht den Vorstellungen, die er sich seinerzeit von ihr gemacht hatte. Im Gegenteil! Es ließ sich nicht leugnen, dass sie gut aussah, eine ansprechende Figur und eine melodische Stimme hatte. Zudem musste sie begütert sein, denn ihr Gatte war ziemlich vermögend gewesen.
    Derweil sie mit halbem Ohr dem Geplauder der Tante zuhörte, überlegte Mary, warum Russell und Mr Haring noch nicht erschienen waren.
    Dominic nutzte eine Unterbrechung in Miss Beauregards Redeschwall und äußerte rasch: “Ich würde gern wieder auf das Thema zurückkommen, das der Anlass für meinen Besuch ist. Ich hoffe sehr, Bretford, Sie stimmen mir zu, dass alles Menschenmögliche getan werden muss, um dem Recht auch in dieser Gegend wieder Geltung zu verschaffen, nicht wahr?”
    “Selbstverständlich!”, pflichtete Jack bei.
    “Gut, dann sind wir einer Meinung. Ich darf unterstellen, dass auch die Damen unseren Standpunkt vertreten.”
    “Gewiss”, warf Mary ein und blickte flüchtig angewidert zu Mr Shaw.
    In diesem Moment wurde an die Salontür geklopft, und auf Lord Bretfords Geheiß betrat der sichtlich kreidebleiche Butler den Raum.
    “Pardon, … Mylord”, stammelte er fassungslos. “Zwei … zu Lord Chard … gehörende Herren sind mit … einigen … Konstablern … eingetroffen.”
    “Warum stottern Sie so?”, fragte Jack erstaunt. “Bitten Sie die Herrschaften herein!”
    Nur einen Augenblick später sah er endlich den so lange vermissten, angeblich in London weilenden Sohn wieder.
    Entsetzt starrte Arthur Lord Hadleigh an und vermochte sich nicht zu erklären, wie es kam, dass Seine Lordschaft noch am Leben war.
    Innerlich atmete Mary auf, als sie Russell sah.
    “Ich denke, du bist in London!”, äußerte Jack verblüfft. “Jedenfalls hat Mr Shaw mir das vorhin gesagt.”
    “Halt!”, rief Dominic gleichzeitig, weil der Butler Anstalten machte, sich hastig zu entfernen. “Sie bleiben, Mr Briggs!”
    Sogleich versperrten die Gendarmen dem verstörten Butler den Weg. Zwei von ihnen hielten ihn fest, während zwei weitere den Salon betraten und neben der Tür stehen blieben.
    “Verhaften Sie Mr Shaw!”, befahl Dominic hart.
    “Was habe ich getan?”, fragte Arthur entrüstet.
    “Ich werfe Ihnen und Mr Briggs vor, an Lord Hadleigh einen Mordversuch verübt zu haben”, antwortete Dominic ruhig.
    “Wie kommen Sie dazu, so etwas zu behaupten?”, brauste Arthur auf.
    “Hören Sie auf, den Ahnungslosen zu spielen”, sagte Dominic abfällig. “Mr Haring hat Sie und Mr Briggs bei dem Attentat beobachtet und wird gegen Sie Zeugnis ablegen. Seine Lordschaft wäre tot, hätte er ihn nicht gerettet. Sie und Ihr Komplize werden jetzt für Ihr Verbrechen zur Rechenschaft gezogen.”
    “Ich habe Seine Lordschaft nicht töten wollen!”, verteidigte sich Arthur, während er von den beiden Konstablern grob an den Armen ergriffen wurde.
    “Du hast den Plan gefasst!”, schrie Peter aufgebracht. “Ich war dagegen! Aber du wolltest nicht auf mich hören! Du hast mich gezwungen, bei deinem schändlichen Vorhaben mitzumachen!”
    “Ich schlage vor, sofort mit der Verhandlung zu beginnen”, fuhr Dominic kühl fort. “Die beiden Delinquenten sind ebenso anwesend wie die Zeugen und der erforderliche Gerichtsschreiber. Welchen Raum können wir für die Sitzung benutzen?”, wandte er sich an Lord Hadleigh.
    “Die Bibliothek, Sir”, antwortete Russell.
    “Ich bin einverstanden”, schaltete Jack sich ein und stand auf. “Mein Haus steht Ihnen zur Verfügung, Sir.”
    Den Gefangenen wurden die Hände mit Stricken auf dem Rücken gebunden, und dann begab man sich in die Bibliothek.
    Auf dem Weg dorthin raunte Charlotte dem Viscount zu: “Ich habe den Eindruck, Mr Haring zuvor schon gesehen zu haben. Er erinnert mich an jemanden, den ich früher kannte.”
    “Er ist der im Cottage lebende Einsiedler, Tante Charlotte”, erklärte Mary.
    “Wie bitte?”, flüsterte Charlotte bestürzt. “Nein, das kann nicht sein. Ich muss mich täuschen.”
    “Was meinst du damit?”, wunderte sich Mary, doch da man in der Bibliothek eingetroffen war, konnte sie die Tante nicht zu einer Antwort drängen.
    Verwundert überlegte Jack, wie es möglich sein konnte, dass der verschwunden gewähnte einstige Erbe von Eddington Court noch lebte und in Russells Begleitung erschienen war. Es gab so viele Fragen, die einer Antwort bedurften, und er hoffte, das
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