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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman
Autoren: Jessica Thompson
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Wettkampf und er eigentlich ein ziemlich cooler Typ war. Er hat mir sogar beigebracht, wie man mit Frauen redet, ohne zu stottern oder ihnen sein Bier aufs Kleid zu kippen. Obwohl er bestimmt nicht der hübscheste Kerl ist, den ich kenne, hat er diese unglaubliche Selbstsicherheit, die ihn immer und überall zu begleiten scheint, wohin er auch geht.
    Also war ganz klar, dass ich bei diesem Abschied mitkommen musste, selbst wenn das bedeutet hätte, drei Tage lang in einem Haufen dampfendem Pferdemist zu sitzen. Aber es ging eben um Ross.
    Wie gesagt, Ibiza – ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich noch einmal dorthin zurückkehre. Die Aussicht auf vollgestopfte Nachtklubs und übelkeitserregende Lichteffekte trieb mir schon den Schweiß auf die Stirn, wenn ich nur daran dachte.
    Natürlich habe ich protestiert, wirklich, aber sie ließen einfach nicht locker. Der ganze Haufen hatte sich schon im Voraus Antworten auf jeden meiner Vorschläge überlegt, woanders hinzufliegen.
    Damit ich schließlich doch einschlug, genügte es am Ende, dass Ross mir mit dem Wunsch auf »eine letzte Chance vor der Ehe« und »noch mal Spaß haben« Schuldgefühle einflößte und zudem ein bisschen googelte, um mir anschließend viele heiße Frauen in Aussicht zu stellen.
    Es ist ja nur für ein paar Tage, sagte ich mir, und wenn es zu schlimm würde, konnte ich mich immer noch in den historischen Teil von Ibiza-Stadt verziehen, von dem alle so schwärmten.
    Meinen Koffer zu packen war nicht schwer: Shorts, Shorts, eine lange Hose, noch mehr Shorts und Duschgel. In mein Handgepäck stopfte ich gleich fünf Bücher; ich fürchtete, wenn sie unterwegs verloren gingen, würde ich meine einzige Zuflucht für den Fall verlieren, dass wirklich alles den Bach runterging.
    Doch ich wurde angenehm überrascht – kaum dass wir auf der Insel gelandet waren, brachte mich irgendetwas an der Atmosphäre in Stimmung, einmal richtig aus mir herauszugehen. Es war glühend heiß, und ich hatte ein wenig Ablenkung bitter nötig.
    Bei mehr als einer Gelegenheit habe ich es nach einem oder fünf Bier zu viel geschafft, Ross zu versichern, dass ich ihn liebe; außerdem bin ich eines Nachts eine kurze Treppe heruntergefallen und habe in den Nachtklubs mehreren Mädchen auf die Füße getreten – eine von ihnen ohrfeigte mich sogar dafür. Und ich empfand nichts.
    Es war fantastisch.
    Das einzige Souvenir, das ich mit zurück nach London gebracht habe, ist die gefürchtete Ibizagrippe, die in aller Munde ist. Man sollte einen gegen diesen Mist impfen lassen. Wenn ich mir weiter so die Nase putzen muss, wird es noch so weit kommen, dass ich mir irgendwann das Taschentuch anschaue und das verdammte Ding liegt da und guckt mich aus einem Bett aus durchsichtigem Rotz an.
    Anscheinend ist es doch nicht so gut, sich sieben Tage lang verschiedene Biere und Spirituosen in den Rachen zu kippen, als wäre in seinem Bauch ein Brand ausgebrochen.
    Außerdem habe ich ekelhaft viele Zigaretten und Joints geraucht, und jetzt quietsche ich wie ein kaputtes Kauspielzeug.
    Ich bin ein Hemdchen, jetzt ist es amtlich. Ich musste mich wirklich eine ganze Woche krankmelden, um Himmels willen.
    Heute Morgen aufzustehen war ein Spaß – ich bin überrascht, dass ich nicht in dem Teich aus Sabber neben meinem Kopf ertrunken bin. Ich habe es sogar geschafft, den Arm auszustrecken und den Wecker abzuschalten!
    Aber von meinem Kränkeln einmal abgesehen fühlte es sich auch sonst ein bisschen wie ein Abstieg an, zu einem Job zurückzukehren, der nur ganz okay ist und den ich schon viel zu lange mache – vor allem wenn man bedenkt, dass ich siebenundzwanzig bin.
    Und Single.
    Und als ich wieder nach Hause kam, türmten sich auf meiner Fußmatte auch keine Briefe von Amelia, in denen sie mir gestand, dass sie sich schämte, und ihr Bedauern darüber ausdrückte, dass sie mich für einen Kollegen verlassen hatte – und dabei war ich mir ziemlich sicher gewesen, dass ich so etwas vorfinden würde. Ich hatte mir schon vorgestellt, wie ich überhaupt nicht in die Wohnung reinkam, weil so unfassbar viele Briefe gegen die Tür drückten.
    Mein Gott, ausgerechnet Toby Hunter!
    Toby war vor drei Jahren zu The Cube gekommen, damals war ich Grafikdesignassistent und Amelia Texterin. Er war der neue Hausjurist und noch ziemlich jung für seine Stellung. Er und seine Frau wurden unsere Freunde – wir luden uns gegenseitig zum Abendessen ein und so weiter.
    Eigentlich hätte ich
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