Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Titel: Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)
Autoren: Ben Aaronovitch
Vom Netzwerk:
den Geist?«
    »Ja, wie den Geist. Nur dass du dazu keine Bahngleise betreten, nicht auf Privatgelände eindringen, die ganze Nacht wegbleiben oder dich auf irgendeine Weise in Gefahr bringen wirst.«
    »Darf ich die Schule schwänzen?«
    »Nein, Schule schwänzen darfst du auch nicht.«
    »Ich weiß nicht, ob ich die positiven Seiten dieses Geschenks so recht erkenne.«
    »Jeden Samstag kommst du in meinem Büro am Russell Square vorbei, und wir gehen deine Notizen durch und überlegen uns ausgehend von deinen Beobachtungen, wie wir weiter verfahren.«
    »Klingt ja irre spannend.«
    »Und wir werden gemeinsam Folgeermittlungen anstellen und die nötigen Vor-Ort-Recherchen machen, um deine Informationen zu überprüfen.«
    Ich gab ihr einen Augenblick, um zu erfassen, was das hieß. »Hört sich das vielleicht attraktiver an?«
    Nightingale war entsetzt gewesen, als ich meine Idee mit ihm besprochen hatte, bevor ich losfuhr. »Was soll das werden? Eine Pfadfindertruppe?«
    Ich erwiderte, das sei ein absurder Gedanke, schon allein deshalb, weil wir es niemals schaffen würden, die rechtlichen Voraussetzungen für die Gründung einer Pfadfindertruppe zu erfüllen. Nightingale sagte, um rechtliche Erwägungen ginge es ihm zuallerletzt.
    »Betrachten Sie es als so was wie einen Boxclub«, sagte ich. »Wenn man sowieso nicht verhindern kann, dass die Kids einander eins aufs Maul geben, sollte man es besser in disziplinierte Bahnen lenken. Egal was wir tun, Abigail wird da draußen nach Übernatürlichem schnüffeln, also können wir es uns auch zunutze machen, und außerdem haben wir auf diese Art ein Auge auf sie.«
    Gegen diese Logik kam Nightingale nicht an, aber er sprach noch ein Machtwort. »Sie werden niemanden in der Magie unterweisen. Erstens sind Sie viel zu leichtfertig darin, wen Sie ins Vertrauen ziehen, und zweitens sind Sie als Lehrer schlicht und einfach unqualifiziert. Jeder Schüler von Ihnen würde Ihre schlampigen Formae und all diesen Schnickschnack übernehmen, den Sie so amüsant finden. Ich möchte, dass Sie mir als mein Lehrling jetzt und hier einen Eid schwören, dass Sie die Kunst an niemanden weitergeben werden, es sei denn mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.«
    Ich schwor es.
    »Falls es nötig werden sollte, werde ich selbst Abigail in den nötigen Kenntnissen und Formeln unterrichten.« Dann lächelte er. »Vielleicht wäre sie eine gewissenhaftere Schülerin als Sie.«
    Und nun beobachtete ich, wie Abigail auf ihrem Stuhl hin und her rutschte, während sie über meinen Vorschlag nachdachte.
    »Kriege ich ein Abzeichen?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Na, ein Abzeichen wie bei den Pfadfindern. Zum Beispiel Sicherheit oder Erste Hilfe oder Orga-Team .«
    »Orga-Team – was soll denn das heißen?«
    »Na, rate mal.«
    »Willst du wirklich ein Abzeichen?«
    Abigail nagte an ihrer Unterlippe. »Nee. Wär vielleicht doch doof.«
    Schade eigentlich, dachte ich, Abzeichen hätten ganz lustig sein können. Feuerball, Werlicht, Kleines Latinum – und natürlich der Dauerbrenner Tödliche Hirnblutung. »Also, haben wir eine Abmachung?«
    »Abgemacht«, sagte sie, wir schüttelten uns die Hand, und dann brachte ich sie heim.
    Auf dem Weg fragte sie, ob sie mir etwas erzählen könne, auch wenn es bescheuert klang. Ich versicherte ihr, sie könne mir alles erzählen. »Ich verspreche auch, nicht zu lachen. Außer es ist komisch.«
    »Unter der Schule«, sagte sie, »da hab ich einen sprechenden Fuchs getroffen.«
    »Einen sprechenden Fuchs?«
    »Mhm.«
    Darüber musste ich eine Weile nachdenken.
    »Hat er wirklich gesprochen?«, fragte ich dann. »Also, richtig in Worten?«
    »Ja, hat er. Glaub mir.«
    »Aha? Und was hat er gesagt?«
    »Sag deinen Freunden, sie sind am falschen Flussufer.«

Danksagung
    Ich danke Bob Hunter, Camilla Lawrence, Ian Lawson und Caroline Dunne von der Metropolitan Police, Ramsey Allen von Transport for London und Jamie Wragg vom Central St. Martin’s für ihre Hilfe und Geduld. Alle Sachfehler im Text stammen selbstverständlich von mir.

Informationen zum Buch
    Es ist ja nicht so, dass Peter Grant, Police Constable und Zauberlehrling, nichts für das Pauken von Zaubersprüchen und Lateinvokabeln übrighätte – keineswegs! Aber es ist doch immer wieder schön, wenn zur Abwechslung auch mal handfeste Polizeiarbeit gefragt ist. Ein Unbekannter wird im U-Bahn-Tunnel nahe der Station Baker Street tot aufgefunden – erstochen, und es deutet alles auf die Anwesenheit von Magie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher