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Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Titel: Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)
Autoren: Juliet Hall
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der Kampf eine Wende.
    Die beiden rangen miteinander, und Giovanni gelang es, Tonino in den Schwitzkasten zu nehmen. Er schmetterte ihm die Faust ins Gesicht.
    Tess schrie. Wieder stürzte sie auf die beiden zu, doch Giovanni stieß sie weg.
    »Aufhören! Nein!« Man musste sie draußen doch hören. Aber es kam niemand. Es war genau wie an diesem Tag im Café. Niemand kam ihnen zur Hilfe.
    Tonino stieß Giovanni kräftig den Ellbogen in die Rippen; der stöhnte vor Schmerz und lockerte seinen Griff. Tonino entwand sich Giovannis Griff wie ein Seehund, aber sein Gesicht war blutig und zerschlagen.
    »Tonino …« Tess merkte, dass ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    Toninos Blick huschte kurz zu ihr, und in dieser Sekunde sah sie, wie Giovanni in seine Tasche griff. Wieder schrie sie auf.
    Giovanni hielt etwas Glitzerndes in der Hand. Der Bastard hatte ein Messer. Er klappte es auf und fuchtelte damit durch die Luft.
    Nun wurde der Kampf unfair, und Tess musste etwas unternehmen. Sie griff nach ihrer Sauerstoffflasche, die noch auf dem Boden lag, hievte sie hoch und schlug damit schwungvoll nach Giovanni.
    Die Flasche streifte seinen Arm. Laut fluchend stieß er Tess zurück, dieses Mal kräftiger. Tess wurde zurückgeschleudert und schlug mit dem Kopf hart auf Toninos Werkbank auf. Die Flasche klirrte zu Boden.
    Einen Moment lang verschwamm alles vor ihren Augen. Tonino brüllte Giovanni an. Aber die Ablenkung hatte ihm Zeit verschafft, um sich besser zu wappnen. Er stand nun in einer besseren Position und hielt sein Tauchmesser in der Hand, dessen Scheide normalerweise an seinem Unterschenkel befestigt war. Es war keine so tödliche Waffe wie Giovannis Klappmesser, aber wenigstens war er nicht mehr unbewaffnet.
    Die unerträgliche Spannung, die in der Luft lag, spiegelte sich auf den wutverzerrten Gesichtern der beiden Männer. Tess konnte kaum mehr atmen. Im Sitzen schob sie sich weiter zurück und stand dann taumelnd auf.
    Giovanni stach zu, traf Toninos Handrücken und schlitzte ihm dann den Neoprenanzug an der Schulter auf. Tess sah ein scharlachrotes Aufblitzen. Giovanni kam näher, um den entscheidenden Stoß zu führen, und stach nach Toninos Brust. »Jetzt bist du erledigt!«, brüllte er.
    Tess schrie, Tonino duckte sich, und im nächsten Augenblick stand er hinter Giovanni. Er schien zustechen zu wollen, doch Giovanni fuhr gerade rechtzeitig herum, um den Stoß abzuwehren.
    Tess atmete auf. Aber es war noch nicht vorbei. Wieder umkreisten sich die beiden.
    »Genug!«, flehte sie. »Hört auf, alle beide! Habt ihr nicht schon genug angerichtet?«
    Aber wieder ignorierten die Männer sie.
    In ihren Augen stand ein animalischer Ausdruck, der Tess erschaudern ließ. Es war, als wären sie sich einig darüber, dass ein Kampf bis auf den Tod die einzige Möglichkeit sei, die Sache zu beenden.
    Plötzlich führte Tonino seinen ersten Stich aus und verwundete Giovanni am Unterarm. Tess sah den schockierten Ausdruck auf Giovannis Gesicht, als er das Blut bemerkte, aber sie sah auch neue Entschlossenheit. Giovanni stürzte sich auf Tonino, doch der drehte sich geschickt weg. Und dann packte er die Hand mit dem Klappmesser und setzte Giovanni sein eigenes Messer an die Kehle.
    Tess blinzelte. Nein, Tonino, dachte sie.
    »Fallen lassen«, befahl er.
    Giovanni blieb nichts anderes übrig. Das Messer fiel zu Boden, und Tonino trat es weg. Wieder hielt sie die Luft an.
    Tonino sprach jetzt leise in Giovannis Ohr und hielt ihm dabei weiter das Messer an den Hals.
    »No, no …« , bettelte Giovanni. Sein Gesichtsausdruck und seine Stimme hatten sich verändert. Tess wurde klar, dass er Tonino das hier nie verzeihen würde. Falls er es überlebte.
    Tonino drückte das Messer fester an Giovannis Kehle.
    Dann stieß er ihn weg. »Geh«, sagte er. »Und komm nicht wieder. Es ist vorbei.«
    Giovanni torkelte aus dem Atelier.
    »Tonino …«
    Er sah sie an. »Bist du verletzt?« Mit ein paar Schritten war er bei ihr.
    Ihr versagte die Stimme. Um ein Haar hätte sie ihn verloren. Und dann zog er sie in seine Arme.
    Tess zog das Oberteil ihres Taucheranzugs aus, warf sich ein Handtuch über und bedeutete Tonino, sich zu setzen, während sie ihm das Gesicht abwusch. Glücklicherweise hatte der Neoprenanzug seinen Körper geschützt, sodass seine Stichwunden nicht so tief waren, wie sie gedacht hatte. Dann holte sie die wasserdichte Tasche, und Tonino zog den irdenen Topf heraus.
    Sie nahm ihm das Gefäß ab. »Es ist ganz
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