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Ein verführerischer Akt

Ein verführerischer Akt

Titel: Ein verführerischer Akt
Autoren: Gayle Callen
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haben Besseres mit unserer Zeit anzustellen.«
    Ihre Blicke trafen sich. Begehrlich schaute er sie an, und dann legten sich seine Lippen auf ihre. Und Rebecca dachte daran, dass sie nun ein ganzes Leben lang Zeit haben würde, dieses Wunder zu erforschen, das Julian Delane hieß.

Epilog
    Lady Rose Leland verstand die Welt nicht mehr. Die Verwandlung ihrer Tochter seit deren Besuch bei der alten Großtante im Lake District war für sie ein Rätsel. Ihre Wangen waren von der Sonne gebräunt, als habe sie keinen Hut getragen, sie schien die ganze Zeit vor sich hin zu summen und küsste ihre Eltern ohne jeden Grund zu den seltsamsten Tageszeiten. Außerdem hatte sie keinerlei Protest erhoben, Mutter und Vater zu einem Ball zu begleiten. Rebecca war wie ausgewechselt und verbrachte zudem Stunden damit, sich herzurichten und schönzumachen.
    Kaum dass sie am Abend bei dem Fest offiziell angekündigt worden waren, trennte sie sich von ihren Eltern. Sie schien nach jemandem Ausschau zu halten, und Lady Rose beobachtete, wie sie sich suchend durch die Menge bewegte, Bekannten grüßend zunickte, jedoch dann sogleich weiterging.
    »Nach wem sucht sie eigentlich?«
    Lady Rose schaute ihren Mann an und sah in den braunen Augen, die so sehr denen ihrer Tochter glichen, ebenfalls Verwunderung. »Ich wünschte, das wüsste ich.«
    In dem Moment bemerkten sie, wie Rebecca plötzlich stehen blieb und wie sich ein freudiges Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Sie hob eine Hand, winkte.
    Staunend folgten die Eltern ihrer Blickrichtung und bemerkten den Earl of Parkhurst, der nur selten Bälle besuchte. Lady Rose schluckte hörbar, erwartete allerdings nichts anderes, als dass er das Winken mit einem kühlen Nicken oder einer abweisenden Miene erwidern würde. Was dachte das Mädchen sich eigentlich? Sie erinnerte sich noch zu genau an die distanzierte Reaktion auf ihre Annäherungsversuche vor ein paar Wochen, was ihr anschließend überaus peinlich war.
    Doch zu ihrem Erstaunen blieb Parkhurst stehen, sobald er Rebecca erblickte, und ein weiches Lächeln erschien auf seinen sonst so strengen Zügen.
    »Schau sich einer das an«, murmelte Randolph Leland mit leiser Stimme.
    Die beiden jungen Leute gingen aufeinander zu, ohne auf die Umstehenden zu achten. Rebecca griff nach Julians Arm, er beugte sich herunter, um ihr etwas zuzuflüstern, und dann durchquerten beide den Ballsaal, um durch eine Terrassentür in den Garten zu entschwinden.
    »Gütiger Himmel.« Mehr vermochte Lady Rose nicht herauszubringen, erspähte aber im gleichen Moment Lady Parkhurst, die Mutter Julians, die offensichtlich ebenfalls nicht glauben konnte, was sich da ihren Augen bot. Die beiden Frauen wechselten einen bedeutungsvollen Blick, und Rose Leland schien zu neuem Leben zu erwachen.
    Sie drehte sich zu ihrem Mann um: »Glaubst du, dass …?«
    Doch bevor sie eine Antwort erhielt, marschierte der Professor schon entschlossen Richtung Garten.
    »Ach, Randolph, vielleicht sollten wir noch warten«, rief sie und eilte hinter ihm her.
    »Nicht nach dem, was ich gesehen habe.«
    Lady Parkhurst schloss sich ihnen, kurz bevor sie den Ballsaal verließen, atemlos an. »Professor Leland, schauen Sie nicht so besorgt drein. Mein Sohn würde niemals etwas tun, was dem Ruf einer jungen Frau schadet.«
    »Für alles gibt es ein erstes Mal«, erwiderte der sonst so gelassene Wissenschaftler grimmig.
    Er stieß die großen Flügeltüren auf, und den beiden Frauen blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Sie mussten nicht lange suchen, denn in einer Ecke der Terrasse entdeckten sie Rebecca und Julian, die einander in den Armen lagen und sich küssten. Lady Rose schlug die Hand vor den Mund.
    Das junge Paar unterbrach seinen Kuss, doch sein Arm blieb weiterhin wie selbstverständlich um ihre Taille geschlungen. Merkte er denn nicht, wie alle ihn anstarrten?
    Rebeccas Augen wurden ganz groß. »Da seid ihr ja alle! Das ist perfekt!«
    Ihre fröhlichen Worte schienen Randolph Leland zu beruhigen, denn anstatt sich weiter aufzuregen, verschränkte er nur abwartend die Arme vor der Brust.
    Julian grinste – und Lady Rose hätte dem sonst so ernsten jungen Mann nie eine derart glückliche Miene zugetraut.
    »Professor Leland«, erklärte er, »ich wollte eigentlich morgen Vormittag bei Ihnen vorsprechen, aber jetzt muss ich eigentlich nicht mehr warten.«
    Lady Rose ergriff den Arm ihres Mannes, während Lady Parkhurst bereits Freudentränen in die Augen
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