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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
Autoren: Lynsay Sands
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bedecken und das Ganze so abzudichten, dass weder Geruch noch Erde durch den Satinbezug nach außen gelangten. Sie wollte ihn nicht noch mehr einspannen, da es ihr unangenehm war, anderen zur Last zu fallen.
    Sie zog das Kleid an, das Mabel ihr hingelegt hatte, zupfte hier und da, bis es richtig saß. Als sie dann an sich herabsah, verzog sie den Mund. Es war zwar ein neues Kleid, aber es sah fast genauso aus wie alle anderen, die sie zur Arbeit trug. Lang, schwarz und gerade geschnitten, mit tiefem Ausschnitt und figurbetont bis zu den Knien, wo der Schlitz begann, damit sie einigermaßen gut laufen konnte. Trotzdem würde sie bei jedem Schritt nur bedingt ausholen können, und jedes Mal war dabei ihr Unterschenkel zu sehen.
    Das war noch so eine ärgerliche Sache: die Garderobe der Untoten. Sie entsprach nämlich in keiner Weise ihrem eigenen Stil. „Ich wünschte, ich müsste diese dämlichen Kleider nicht tragen”, murmelte sie und griff hinter sich, um den Reißverschluss hochzuziehen.
    „Alle sind begeistert davon”, erklärte Mabel und schob Elvis Hände zur Seite, um sich selbst um den Reißverschluss zu kümmern. „Das erwarten die Leute eben.”
    „Hmm”, brummte Elvi. „Ob sie wohl enttäuscht wären, wenn ich zur Abwechslung Mal eine Jogginghose und ein T-Shirt tragen würde?”
    „Das kannst du diese Woche nicht machen”, warnte Mabel sie entschieden. „Wir haben das Haus voller Gäste.”
    „Wirklich?”, fragte Elvi überrascht. Nach jener schicksalhaften Reise, die Elvis Leben ein Ende gesetzt hatte, waren sie und Mabel auf die Idee gekommen, als Geschäftspartnerinnen tätig zu werden. Sie hatten ein mexikanisches Restaurant eröffnet, dem sie den Namen Bella Black’s gegeben hatten. Der Name war Mabels Idee gewesen, und es war auch ihre Idee gewesen, das Haus zu verkaufen, in dem sie mit ihrem mittlerweile verstorbenen Ehemann gelebt hatte, und bei Elvi einzuziehen, die nur drei Blocks vom Restaurant entfernt wohnte. Das hatte ihnen beiden vieles deutlich erleichtert. Aber für sie beide allein war das Haus einfach viel zu groß gewesen, bis Mabel auf die Idee gekommen war, das alte viktorianische Gebäude in eine Pension umzubauen, die als zweites finanzielles Standbein dienen konnte, sollten sie mit dem Lokal Schiffbruch erleiden.
    Wovon allerdings kaum auszugehen war. Das Bella war an jedem Abend gut besucht, was sie wohl auch Elvis Status als eine Art stadtbekanntes Maskottchen verdankten. Den größten Teil ihrer Ehe war sie Hausfrau gewesen, sie liebte es, zu kochen und sich um das Wohl anderer zu kümmern. Auch wenn sie nun nichts mehr essen konnte, war es ihr weiterhin möglich, in der Küche zu wirken, und das tat sie auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
    Für sie gab es kaum etwas Schöneres, als die Speisen zu berühren und zu riechen, die sie selbst längst nicht mehr zu sich nehmen konnte. Wenn sie anderen dabei zusah, wie die ihre Gerichte aßen, dann kam es ihr fast wieder so vor, als würde sie auch davon kosten.
    Also hatten sie das alte viktorianische Herrenhaus renoviert, den Speicher ausgebaut und drei Zimmer mit einem eignen Badezimmer ausgestattet, um das Casey Cottage zu eröffnen, das nach Elvis Tochter benannt war.
    Das einzige Problem bestand darin, dass die meisten Gäste Einheimische waren, die eine Übernachtung buchten, nur damit sie anschließend erzählen konnten, eine Nacht im Haus einer Vampirin verbracht zu haben. Sie kamen mit bestimmten Vorstellungen dorthin, wie eine Vampirin aussehen und wie sie sich verhalten müsse. Vorstellungen, die vor allem auf Fernsehserien wie Elvira, Herrin der Finsternis und Ähnlichem basierten und die Elvi dazu zwangen, diese albernen Kleider nicht nur im Restaurant zu tragen, sondern dank der Übernachtungsgäste meistens auch noch im Haus. Diese verdammte Herrin der Finsternis hatte ihr damit wirklich einen Bärendienst erwiesen, fand Elvi. Dazu gehörte auch die Tatsache, dass sie mittlerweile von jedem mit Elvi angesprochen wurde, obwohl ihr richtiger Vorname Ellen lautete. Sie wäre ja auch noch mit Ellie einverstanden gewesen, wie sie vor ihrem Tod von den meisten ihrer Freunde genannt worden war. Aber nein, jeder nannte sie einfach Elvi!
    „Hier, vergiss nicht deine Glöckchen.”
    Verärgert verzog Elvi den Mund, als sie das Fußkettchen mit den kleinen Glocken entgegennahm. Es war ein Geschenk von Mabel, das die ihr gleich nach ihrer Wandlung geschenkt hatte - angeblich, weil sie es für so reizend
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