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Ein Vampir kommt selten allein

Ein Vampir kommt selten allein

Titel: Ein Vampir kommt selten allein
Autoren: Sienna Mercer
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noblauchbrot« sagte, während Olivia versuchte, den Brocken Brot zu schlucken, ohne daran zu ersticken. Die Kruste kratze von innen an ihrer Wange, und Speichel schoss in ihren Mund, sodass sie sich anstrengen musste, nicht zu sabbern.
    Â»Alles in Ordnung, Olivia?«, fragte Mrs Abbott.
    Olivia konnte nur nachdrücklich nicken und den Daumen nach oben strecken.
    Â»Habt ihr gehört, dass ein Filmteam in der Stadt ist?«, warf Lucy ein, während Olivia schwer schluckte.
    Für den Rest der Mahlzeit war Olivia in voller Alarmbereitschaft, und als ihre Mutter und ihr Vater in der Küche verschwanden, um den Nachtisch zu holen, fasste sich Olivia an den Bauch und stöhnte. »Ich werde platzen wie ein Ballon.«
    Â»Tut mir leid«, flüsterte Lucy zurück. »Aber wenigstens musst du nicht zwei Nachtische essen.«
    Â»Nach all dem Knoblauchbrot werde ich nicht einmal einen Nachtisch essen können«, sagte Olivia.
    Genau in dem Moment drang ein seltsames, trompetenartiges Geräusch aus der Küche, und ihre Eltern kamen mit Partyhütchen auf dem Kopf und zwei Kerzen, die in einem Kuchen steckten, zurück.
    Sie gaben den beiden Schwestern zusammenpassende Partyhütchen, auf denen das Wort »Birthday« mit aus Zeitschriften ausgeschnittenen Buchstaben überklebt war, sodass der Schriftzug nun Happy »Nicht-Umzugstag« ergab.
    Â»Es steht ja nun schon etwas länger fest«, sagte Mrs Abbott, »aber wir wollten unbedingt die wundervolle Neuigkeit würdigen, dass du und dein Vater nicht umziehen.«
    Â»Oh, danke!«, sagte Lucy und blies die Kerzen aus.
    Â»Ich bin pappsatt«, gestand Olivia, als ihre Mutter ihr den köstlich aussehenden Zitronenmeringekuchen anbot.
    Â»Aber das ist dein Lieblingskuchen«, sagte Mr Abbott.
    Â»Ich weiß …«, begann Olivia.
    Â»Oh, Liebes, das hier ist eine Feier!«, sagte Mrs Abbott.
    Olivia konnte den bestürzten Gesichtsausdruck ihrer Mutter nicht ertragen. Sie seufzte. Ihr Magen fühlte sich an wie eine gut gespannte Trommel und gab ein lautes Gurgeln von sich. Sie schlang ihre Arme um den Bauch und versuchte zu lächeln.
    Â»Okay, vielleicht ein kleines bisschen«, sagte sie und starrte auf ihren Teller, als ihre Mutter ein dickes Stück bebenden Zitronenkuchen auf ihren Teller gleiten ließ.
    Â»Und weil ihr Mädchen das Knoblauchbrot so sehr mochtet«, sagte Olivias Mutter, während sie die leeren Teller einsammelte, »werde ich morgen gleich noch mal welches machen!«
    Lucy und Olivia sahen sich gegenseitig an.
    Das können ja noch ein paar verzwickte Tage werden!, dachte Olivia schaudernd.
    Lucy lag ausgestreckt wie ein Käfer, der gegen eine Windschutzscheibe geknallt war, auf der Luftmatratze, die Olivia für sie aufgepumpt hatte, und versuchte, es sich bequem zu machen. Aber bei jeder Bewegung wackelte und schwankte es – es fühlte sich ganz anders an, als ein kalter, fester Holzsarg unter dem Rücken – ganz anders als das angenehme Gefühl, behaglich umschlossen zu sein.
    Â»Ich kann gar nicht bequem liegen«, jammerte Lucy, während sie das flauschige Kissen auf den zotteligen weißen Teppich schob und an ihrem Flanellpyjama mit Fledermausmuster herumzupfte.
    Â»Wenigstens wurdest du nicht gestopft wie eine Weihnachtsgans«, stöhnte Olivia in ihrem Himmelbett.
    Â»Danke, dass du meinen Anteil gegessen hast. Ich revanchiere mich irgendwann bei dir.« Lucy fragte sich, ob sie wohl das Mondlicht aussperren konnte, wenn sie die dicke Decke mit Klebeband an den Spitzenvorhängen am Fenster befestigte. Wie schafften es die Häschen bloß, genug Schlaf zu bekommen?
    Â»Das war nicht so schlimm wie damals, als ich mich bei euch zu Hause dem schwarzen Pudding stellen musste – igitt!«, sagte Olivia.
    Â»Du meinst wohl lecker «, sagte Lucy mit knurrendem Magen. Sie wünschte, sie könnte sich durch Olivias Fenster davonstehlen und einen Burger besorgen. »Jedenfalls habe ich mir überlegt, wie ich dir am besten zeigen kann, wie sehr ich deinen tödlichen Knoblauchatem zu schätzen weiß: Morgen gehen wir wieder zum Filmset und ich hole für dich ein Autogramm von Jackson.«
    Olivia setzte sich in ihrem rosafarbenen Nachthemd im Bett auf und blickte auf Lucy hinunter. »Er würde wahrscheinlich schreiben: Für Olivia – mach eine Therapie, dein Jackson. PS: Bitte halt dich mindestens
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