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Ein unvergessliches Abenteuer

Ein unvergessliches Abenteuer

Titel: Ein unvergessliches Abenteuer
Autoren: Susan Mallery
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gerechnet hatte.
    „Du warst nie da“, sagte er. „Ich habe gehofft, dass es besser werden würde, aber du warst in Gedanken immer irgendwo anders. Ich bin nie an dich herangekommen.“
    Sie widersprach, sagte, es sei schließlich für sie beide das erste Mal. Und sie sei eben noch ein wenig schüchtern und gehemmt. Aber er meinte gar nicht die körperliche Seite ihrer Beziehung, sondern etwas Tieferes und Wichtigeres.
    Sie war davongelaufen, weil ihr nichts anderes einfiel. Weil es einfach war. Und jetzt, Jahre später, wurde ihr bewusst, dass sie noch immer davonlief.
    Wohin würde sie als Nächstes rennen? Wie oft würde sie aus Angst vor dem flüchten, was sie sich insgeheim ersehnte?
    Aber die Angst war real. Die Angst gehörte zu Rachel. Sie verfolgte sie, ließ sie nicht los und erinnerte sie immerzu daran, was sie alles verloren hatte. Würde sie einen weiteren Verlust überleben?
    Als Rachel nach Hause kam, erwartete ihre Freundin sie auf der Veranda.
    „Ich halte es nicht mehr aus“, verkündete Crissy. „Ich werde mich einmischen, also mach dich auf einiges gefasst.“
    „Das bin ich schon“, erwiderte Rachel und schloss die Tür auf. „Komm rein.“
    Crissy folgte ihr und legte die Handtasche auf den Tisch. „Ich weiß, es ist allein deine Entscheidung“, begann sie ernst. „Es ist dein Leben, und du solltest es führen, wie du willst. Das sage ich mir immer wieder.“
    „Aber?“ Rachel war froh, dass sie mit jemandem reden konnte.
    „Aber du machst einen Fehler, das fühle ich.“ Crissy ging zu ihr, legte die Hände auf ihre Schultern und schüttelte sie behutsam. „Was um alles auf der Welt ist mit dir los?“
    Zu ihrer eigenen und vor allem Crissys Erstaunen brach sie in Tränen aus. „Ich weiß es nicht. Ich habe solche Angst.“
    Crissy führte sie zur Couch und setzte sich neben sie. „Oh, Honey, es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen. Es tut mir wirklich leid.“
    „Das muss es nicht. Du hast keine Schuld. Ich bin nur nicht wie andere Leute. Mit mir stimmt zu viel nicht.“
    Crissy zog sie an sich und streichelte ihren Rücken. „Red keinen Blödsinn. Du bist einer der normalsten Menschen, die ich kenne. Wir alle haben unsere Fehler und müssen damit fertig werden. Mach dir keine Vorwürfe, nur weil du menschlich bist.“
    Rachel wischte sich nun die Tränen ab. Sie fühlte sich ausgebrannt. „Er ist so wundervoll“, sagte sie, noch immer schluchzend. „Das weiß ich. Er ist fürsorglich und ehrlich und warmherzig und sexy. Er hat eine tolle Familie, und steht nicht in all den Artikeln über Partnerwahl, dass man einen Mann danach beurteilen soll, wie er seine Mutter behandelt? Er ist gut zu ihr und seinen Schwestern.“
    Sie schnappte nach Luft, gab auf und begann erneut zu weinen.
    „Das klingt vielversprechend“, meinte Crissy. „Wenn ich mich trauen würde, mal wieder ein Date zu haben, würde ich ihn mir selbst schnappen.“
    Rachel rang sich ein Lachen ab. „Bitte nicht! Dann müsste ich dich hassen.“
    „Das wollen wir natürlich nicht.“ Crissy strich ihr über die Wangen. „Komm schon. Wo liegt das Problem denn nun? Dass er toll ist, kann ja wohl kein Problem sein. Also, was ist wirklich los?“
    Rachel straffte sich und suchte nach einer ehrlichen Antwort. „Ich kann es einfach nicht. Ich kann ihn nicht so sehr lieben, wie er es will.“
    Ihre Freundin lächelte. „Was für ein Satz! Fangen wir mit dem letzten Teil an. Wie er es will? Geht es darum?“
    Rachel schloss kurz die Augen. „Wie ich es will“, flüsterte sie.
    „Sehr gut. Warum nicht?“
    „Warum nicht? Wegen dem, was passieren könnte, wenn ich es tue! Er könnte sterben.“
    „Ohne schnippisch klingen zu wollen – müssen wir das nicht alle? Es gehört dazu. Man wird geboren, man lebt, man stirbt. Das ist unser Schicksal.“
    „Ich rede nicht von später. Wenn er ein erfülltes Leben hinter sich hat. Ich rede von jetzt. Ich habe schon einmal alles verloren. Das kann ich nicht wieder.“
    Crissy nickte nachdenklich. „Okay. Und wenn er es nicht tut?“
    „Was meinst du?“
    „Wenn er nicht stirbt? Wenn er ein langes, gesundes Leben führt und mit hundertdrei Jahren im Schlaf stirbt? Jetzt ist er … wie alt? Dreißig? Also würdest du dreiundsiebzig Jahre mit ihm verloren haben, wenn du auf ihn verzichtest, nur weil du Angst hast, dass er zu früh den Löffel abgibt. Das wäre doch ziemlich dumm, finde ich.“
    „Dreiundsiebzig Jahre mit Carter“, murmelte
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