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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition)
Autoren: Eloisa James
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klappte die Statue wieder zusammen und betrachtete sie nachdenklich. »Ich habe geglaubt, sie hätte mir eine nackte Statue geschickt, weil sie mich für eine Hure hielt, die ihr … «
    »Sie hat dir die Statue geschenkt, weil sie schön ist und weil sie dich wissen lassen wollte, dass deine Briefe für sie sehr kostbar waren«, schloss Esme.
    Ginas Unterlippe zitterte verdächtig. »Ich dachte, sie hätte es ebenso gemeint wie Cam.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Helene.
    »Auch er hat mir einmal eine nackte Statue geschickt. Als ich einundzwanzig wurde, hat er mir einen nackten Amor geschenkt. Zuerst war ich ihm dankbar, dann aber wurde ich wütend. Es sah mir gar nicht ähnlich!«
    »Der Amor ist wohl auch sehr schön?«, fragte Esme. »Denn diese Aphrodite ist wirklich ein Meisterwerk.«
    Nun schauten sie alle die kleine Statue an. Gina hielt ihre Mitte umfasst. Sie lockerte ihren Griff und hielt die Figur gerade vor sich.
    »Sie ist wunderschön, findet ihr nicht auch?«
    Die Aphrodite hatte einen Arm über den Kopf gelegt. Sie schaute zurück, und ihr Gesicht konnte Angst, Beschämung, Trauer oder Liebe ausdrücken.
    Jede der Freundinnen sah etwas anderes darin.

36
    Manchmal ist eine Ehefrau einfach nicht zu finden
    »Ist meine Frau unten?«
    Ginas Zofe packte einen Koffer. Sie schaute auf. »Wie bitte, Euer Gnaden?«
    »Ich suche meine Frau, die Herzogin.«
    Annie starrte ihn offenen Mundes an, dann sagte sie: »Sie ist ins Dorf gegangen, mit … mit ihrem … «
    »Mit wem?«
    »Mit ihrem Gemahl!«, platzte die kleine Zofe heraus.
    Cam stand wie erstarrt in der Zimmertür. Seine Stimme war ganz sanft, aber dennoch scharf wie ein Messer. »Darf ich das so verstehen, dass meine … dass die Herzogin Marquis Bonnington geheiratet hat?«
    »Mit einer Sondergenehmigung, Sir«, erwiderte Annie ein wenig schrill. Dies war das Aufregendste, was sie seit Wochen erlebt hatte.
    »Er hat mich an eine Schlange erinnert«, vertraute sie später dem Kreis der höheren Hausangestellten an. »Eine Schlange! Meine Herrin ist ohne ihn besser dran, ohne diesen riesigen, massigen Griechen.«
    »Der Herzog von Girton ist kein Grieche. Er lebt nur dort«, korrigierte sie ein höhergestelltes Hausmädchen. Und um sich als eifrige Leserin von Klatschkolumnen zu präsentieren, fügte sie hinzu: »Seine Mutter war eine von Lord Fairleys Töchtern.«
    »Es reicht doch, wenn einer in Griechenland lebt, oder? Ein mörderisches Pack sind diese Ausländer. Der Herzog sah wirklich so aus, als wollte er mich ermorden. Bloß weil ich ihm erzählt hab, dass meine Herrin einen andern geheiratet hat. Alle Welt weiß doch, dass seine Ehe annulliert wurde. Warum war er also so überrascht? Ich weiß es ja schon seit zwei Wochen.«
    »Zwei Wochen? Sie sind schon seit zwei Wochen verheiratet?«, staunte das Hausmädchen.
    »Nicht verheiratet, aber mindestens so lange sind sie schon verlobt«, erklärte Annie und nickte gönnerhaft in die Runde, die sich um sie versammelt hatte. Sie genoss ihre Stellung als Kammerzofe der berüchtigten Herzogin von Girton, jetzt die berüchtigte Marquise Bonnington. Bis vor Kurzem war sie von Lady Troubridges eingebildetem Butler nicht einmal bemerkt worden, doch jetzt saß sie zu seiner Rechten und wurde als eine der wichtigsten Bediensteten im Hause angesehen!
    »Der Herzog hat jedes Recht, mordlustig dreinzuschauen«, warf die Haushälterin Mrs Massey ein. »Schließlich war Lady Bonnington vorher seine Frau. Schon der Anstand hätte es geboten, dass sie ihn von ihren erneuten Heiratsplänen in Kenntnis setzt.«
    »Ich glaube, sie wollte ihre alte Ehe gar nicht beenden«, überlegte Annie.
    »Nun, jedenfalls packt sein Diener in diesem Moment«, schaltete sich der Butler ein. »Wenn ich es richtig verstanden habe, wird der Herzog unverzüglich nach Griechenland zurückkehren. Ich habe einige Arbeiter angewiesen, die Bühne abzubauen. Was sollen wir jetzt noch mit ihr anfangen, da der Herzog abreist und Lady Rawlings trauert?«
    Zur gleichen Zeit sah Cam seinem Diener Phillipos zu, wie er die letzten Kleidungsstücke in den Schrankkoffer packte.
    »Was soll ich mit diesen Skizzen machen, Sir? Sie wissen doch, wie sehr Kohlezeichnungen auf Seereisen in Mitleidenschaft gezogen werden.« Er reichte Cam ein paar Zeichnungen, die dieser von Gina gemacht hatte.
    Cam zerriss die Bilder, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
    »Und der Marmor?« Phillipos nickte zu dem rohen Block hinüber, der in einer Ecke des
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