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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter
Autoren: Anna Gracie
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verdanken, Liebste. Du hast mir eine Zukunft gegeben. Du bist meine Zukunft."
    „Ach, Nicholas, du hast dasselbe für mich getan."
    „Und woran denkst du?", fragte er nach einer Weile.
    „An Dunkelheit", erwiderte Faith glücklich seufzend.
    „Sind dir der Mond und die Sterne zu hell?"
    Sie lachte. „Natürlich nicht. Nein, ich musste nur gerade an meinen Traum denken -du weißt schon, ich habe dir davon erzählt -, der mich glauben ließ, Felix wäre meine Bestimmung. Ich hatte die Dunkelheit ganz vergessen. In meinem Traum kam die Musik aus der Dunkelheit, gespielt von einem Mann im Dunkeln."
    „Ach?"
    Sie stützte sich auf ihre Ellenbogen und sah ihn an. „Verstehst du denn nicht? Felix war nie im Dunkeln, er stand immer auf einer hell erleuchteten Bühne. Du warst der Mann in der Dunkelheit."
    „Der war ich ganz gewiss. Und du hast mir das Licht gebracht."
    Sie küsste ihn. „Nein, ich meinte ... "
    „Was ich meinte war, dass du wunderschön aussiehst im Mondenschein; und wenn du glaubst, ich will jetzt hier liegen und über alte Träume sprechen, wo doch ganz neue auf uns warten, dann hast du dich geirrt!"
    Er drehte sich mit ihr um und fing an, sie mit größter Zärtlichkeit zu lieben.
    „Ich dachte, du hast mir verboten, Luftschlösser zu bauen", murmelte sie.
    „Ja, aber das war, bevor ich wusste, dass wir eine Zukunft haben", gab er leise zurück. „Ich liebe dich, Mrs Blacklock. Also, willst du jetzt lieber reden oder ...?"
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn an sich. „Rate mal."
    Die Liebe ist der Lohn der Liebe.
    John Dryden
    „Und als wir am Abend in See stachen, folgten Delfine unserem Schiff. Sie spielten in den Fluten und hinterließen silbern und golden glitzernde Spuren im Wasser, fast wie Kometenschweife. Es war ein wirklich atemberaubender Anblick", schloss Faith ihre Erzählung.
    Sie kuschelte Arm in Arm mit ihrer Zwillingsschwester Hope auf dem Sofa. Prudence und Charity hatten in den bequemen Sesseln rechts und links vom Kamin Platz genommen; die kleine Aurora lag auf einer Decke auf dem Boden und ließ sich glucksend von Grace und Cassie die Füßchen kitzeln. Cassie zeigte schließlich der verwitweten Lady Blacklock Alexander, das jüngste Baby der Familie.
    Faith beobachtete ihre Schwiegermutter, wie sie sich mit den Babys beschäftigte, und lächelte still in sich hinein. Sie drückte die Hand ihrer Zwillingsschwester und flüsterte: „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich hoffe, diese Dame dort irgendwann im nächsten Sommer zur Großmutter zu machen."
    Hope sah sie überrascht an. „Ich bin auch in anderen Umständen", flüsterte sie zurück. Die beiden umarmten sich, lachten und wischten sich die Freudentränen aus den Augen.
    „Das ist ein Geheimnis", wehrte Faith ab, als die anderen begannen, Fragen zu stellen. „Nur etwas für Zwillinge." Sie wollte es zuerst Nicholas sagen, und dazu wollte sie ganz sicher sein, ehe sie ihn damit überraschte. „Ach, es ist so schön, wieder zu Hause zu sein", rief sie aus und umarmte Hope sicher zum hundertsten Mal.
    Alle Merridew-Mädchen waren wieder auf Carradice Abbey vereint, nicht, um Faith zu begrüßen - ihre Rückkehr war eine große Überraschung für alle gewesen -, sondern um der Familie ihr neuestes kleines Mitglied vorzustellen, Alexander Gideon Oswald Carradice, gerade einmal drei Wochen alt. Die Taufe sollte in der folgenden Woche stattfinden.
    Als Faith und Nicholas in London angekommen waren, hatten sie zu Hause bei Großonkel Oswald niemanden angetroffen. Sein Butler hatte ihnen mitgeteilt, dass alle wegen des Babys nach Carradice Abbey gefahren seien.
    Anschließend hatten sie Nicholas' Mutter aufgesucht, die in Tränen ausgebrochen war, als sie den Sohn, von dem sie geglaubt hatte, ihn niemals wiederzusehen, gesund und wohlbehalten zurückbekommen hatte, zusammen mit einer bildhübschen, warmherzigen Schwiegertochter. Die beiden hatten sie mit nach Carradice Abbey genommen, damit sie gleich mit dem Rest der Familie bekannt wurde.
    „Ich kann mich auch an das Meeresleuchten erinnern, ich habe es in Italien gesehen", sagte Prudence plötzlich. „Ich hatte es ganz vergessen, bis du es uns eben beschrieben hast. Es sieht wirklich fast magisch aus."
    „Prudence sagt, du kannst schwimmen, Faith?", ließ Charity sich vernehmen.
    „O ja, und es ist herrlich." Sie richtete sich an die jüngeren Familienmitglieder und fügte mit einem verstohlenen Augenzwinkern hinzu: „Aber es muss
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