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Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)

Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)

Titel: Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)
Autoren: Ajahn Chah
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Hier, lehrt Ajahn Chah, ist der Punkt, einen neuen Weg zu erlernen, den Pfad der Balance, den Mittleren Weg
.
    Ajahn Chah drängt uns, unsere Praxis nicht als abgehobenes Ideal zu begreifen, sondern mit ihr in Situationen des alltäglichen Lebens zu arbeiten. Hier entwickeln wir nämlich die Stärke, unsere Schwierigkeiten zu überwinden, hier entwickeln wir Beständigkeit und Größe des Herzens. Genau hier können wir zu jeder Zeit aus dem Kampf mit dem Leben heraustreten, sagt er, und die innere Bedeutung von rechtem Verstehen finden– und damit den Frieden des Buddha
.
Der einfache Pfad
    Traditionell wird der Achtfache Pfad in acht Schritten gelehrt, wie zum Beispiel Rechtes Verständnis, Rechte Rede, Rechte Sammlung und so weiter. Aber der wahre Achtfache Pfad ist in uns – zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, eine Zunge und ein Körper. Diese acht Pforten sind unser ganzer Pfad, und der Geist ist derjenige, der diesen Pfad beschreitet. Kenne diese Pforten, untersuche sie, und alle Dharmas werden enthüllt.
    Das Herz des Pfades ist so einfach. Lange Erklärungen sind da nicht notwendig. Gib das Festhalten an Liebe und Haß auf, ruhe einfach mit den Dingen, so wie sie sind. Das ist alles, was ich in meiner eigenen Übung tue.
    Versuche nicht, irgend etwas zu werden. Mach dich nicht zu irgend etwas. Sei kein Meditierender, werde nicht erleuchtet. Wenn du sitzt, laß es geschehen. Wenn du gehst, laß es geschehen. Greife nach nichts. Widerstehe nichts.
    Natürlich gibt es Dutzende von Meditationstechniken, um Samadhi und viele Arten von Vipassana zu entwickeln. Aber es kommt alles immer wieder hierauf zurück – laß alles einfach geschehen. Mach einen Schritt hier herüber, wo es kühl ist, heraus aus der Schlacht.
    Warum es nicht einfach mal versuchen? Traust du dich?
Der Mittlere Weg
    Der Buddha will nicht, daß wir einem zweifachen Pfad folgen – Verlangen und Zügellosigkeit auf der einen und Furcht und Abneigung auf der anderen Seite. Er lehrt: Sei dir einfach der Freude bewußt. Ärger, Furcht und Unzufriedenheit sind nicht der Pfad des Yogis, sondern der Pfad der weltlichen Leute. Ein Mensch, der gelassen ist, geht auf dem Mittleren Pfad der rechten Praxis; er läßt das Greifen nach den Dingen links und Furcht und Abneigung rechts liegen.
    Diejenigen, die den Pfad der Praxis beschreiten, müssen diesem Mittleren Weg folgen: »Ich werde mich weder für Vergnügen noch für Schmerz interessieren. Ich werde dies alles aufgeben.« Zuerst ist es natürlich schwierig. Es ist so, als ob du von beiden Seiten getreten würdest. Wie eine Kuhglocke oder ein Pendel werden wir hin- und hergeschlagen.
    Als der Buddha seine erste Lehrrede hielt, sprach er über diese zwei Extreme, weil hier nämlich unsere Anhaftung liegt. Der Wunsch nach Glück tritt uns von der einen Seite, Leid und Unzufriedenheit von der anderen. Stets belagern uns diese zwei. Wenn du jedoch den Mittleren Pfad beschreitest, gibst du sie beide auf.
    Siehst du das? Wenn du den Extremen folgst, wirst du einfach um dich schlagen, wenn du ärgerlich bist, und das ergreifen, was dich anzieht, ohne die geringste Geduld oder Nachsicht. Wie lange willst du eigentlich noch so in der Falle sitzen? Denk darüber nach: Wenn du etwas magst, folgst du dem Objekt, sobald Gefallen aufsteigt; doch eigentlich wirst du dadurch nur veranlaßt, weiter nach Leiden zu suchen. Dieser begehrende Geist ist wirklich geschickt. Wohin wird er dich als nächstes führen?
    Der Buddha lehrt uns, die Extreme aufzugeben. Dies ist der Pfad der rechten Praxis, der Pfad, der aus Geburt und Werden herausführt. Auf diesem Pfad gibt es weder Vergnügen noch Schmerz, weder Gut noch Böse. Leider streben die meisten Menschen, von Verlangen erfüllt, nur nach Vergnügen und verpassen dadurch den Mittleren Pfad des Hervorragenden, den Pfad des Wahrheitssuchers. Diejenigen, die Geburt und Werden anhängen, Glück und Leid, Gut und Böse, reisen nicht auf diesem Mittleren Pfad; sie können nicht weise werden, können nicht Befreiung finden. Unser Pfad ist gerade, er ist der Pfad der Gemütsruhe und des reinen Gewahrseins, frei von beidem, von freudiger Erregung und von Kummer. Wenn dein Herz so befriedet ist, kannst du aufhören, andere Leute um Anleitung und Führung zu bitten.
    Du wirst sehen, daß, wenn der Herz-Geist nicht anhaftet, er in seinem normalen Zustand verweilt. Wenn er sich aufgrund verschiedener Gedanken und Gefühle vom normalen Zustand entfernt, kommt der Prozeß der
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