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Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team
Autoren: Tori Carrington
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Pläne, die nicht verschoben werden konnten. Und da sie außer Victor Marconi und einer entfernten Tante in Montana keine Angehörigen oder Freunde hatte, saß sie in der Klemme.
    „Ich habe nicht damit gerechnet, diesen Fall zu übernehmen, Chad. Aber mach dir keine Sorgen. Bonny wird keine Probleme bereiten, und ich habe gewiss nicht vor, sie in Gefahr zu bringen. Es ist lediglich ein Routinefall.
    Wir haben es mit Wirtschaftskriminalität zu tun, nicht mit gewalttätigem, bewaffnetem Raubüberfall."
    Er berührte ihre Hand, die in ihrem Schoß lag und eiskalt war. „Hannah, ich habe nichts davon gesagt, dass Bonny Probleme verursachen könnte", sagte er sanft.
    Sie entzog ihm die Hand und verschränkte sie mit der anderen. „Das stimmt. Aber ich konnte schon immer deine Gedanken lesen, Chad."
    Er blickte sie durchdringend an. „Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass du mich vielleicht nicht so gut durchschaut hast, wie du dachtest?"
    Wortlos starrte sie ihn an. Konnte er Recht haben? Beurteilte sie ihn falsch? Hatte sie ihn in der Vergangenheit falsch gedeutet?
    „Sie ist wundervoll", murmelte er leise.
    Die Bemerkung raubte ihr den Atem. Sie suchte nach einer Antwort, aber sie fand keine Worte, die ihrem Gefühlsaufruhr gerecht geworden wären. Beinahe hätte sie gesagt: Sie sieht aus wie du, aber sie hielt sich zurück.
    Sie schluckte schwer. Es erleichterte sie, als er einen Gang einlegte und zum Eingang der Tiefgarage fuhr.

4. KAPITEL
    Im Personalbüro von PlayCo Industries suchte Bobert Morgan, der Bürovorsteher, in einem Aktenschrank nach den Unterlagen über Persky und Furgeson. Auf dem Korridor unterhielten sich einige Arbeiter, vermutlich auf dem Weg zu ihrer Schicht. In einem anderen Raum klingelte unablässig ein Telefon.
    Chad registrierte jedes Geräusch, beobachtete jede Person, fühlte sich aber dennoch entrückt. In Gedanken war er bei Hannah und dem Baby, in dessen Adern sein Blut floss.
    Er strich sich durch das Haar, blickte zur offenen Tür. Er brannte darauf, ins Auto zurückzukehren und Antworten zu finden.
    Er hatte nie damit gerechnet, noch einmal Vater zu werden. Es schien eine Ewigkeit zurückzuliegen, seit er Umgang mit einem Baby gehabt hatte.
    Daher war er völlig unvorbereitet auf die instinktive Woge des väterlichen Beschützerdrangs, der bedingungslosen Liebe, die ihn erfasst hatte, sobald er begriffen hatte, dass Bonny von ihm war.
    Gut vier Jahre war es her, seit er seinen Sohn Joshua zum letzten Mal im Arm gehalten hatte.
    Bilder schossen ihm durch den Kopf, von zerknautschtem Metall, einem leeren Babysitz mitten auf der Straße, der Handtasche seiner Ehefrau auf dem Boden des Vordersitzes ...
    Die Gesichter seiner Familie waren in seine Erinnerung eingegraben. Sie verfolgten ihn des Nachts, und wann immer er Zufriedenheit verspürte, ermahnten sie ihn, dass er es nicht verdiente, glücklich zu sein.
    Chad heftete den Blick auf Robert Morgans Rücken, der gerade die Akten kopierte, aber er sah ihn eigentlich nicht.
    Sie hatten gestritten an jenem Tag, er und Linda. Im Geiste sah er ihre gepackten Koffer im Flur stehen und Tränen an Joshuas Wimpern hängen.
    Sie hatte ihm vorgeworfen, die Karrie re vor seine Familie zu stellen, wie so häufig. Aber an jenem Abend hatte es ihr endgültig gereicht. Sie hatte ihn verlassen und zu ihren Eltern in Pittsburgh fahren wollen.
    Es war ein Unfall, rief eine innere Stimme. Doch er weigerte sich, darauf zu hören. Er trug die Schuld. Er hatte seine Familie umgebracht, so als hätte er den Wagen persönlich von der Straße gelenkt.
    Chad Hogan, Geheimagent beim FBI, hatte es nicht verkraften können.
    Er hatte den Dienst quittiert und Gelegenheitsarbeiten angenommen, um sich über Wasser zu halten, und sich eine lebenslange Strafe aufgebürdet.
    Dann war Hannah gekommen. Die Schatten der Verga ngenheit waren allmählich zurückgewichen. Mit ihren üppig roten Haaren, den lustigen Sommersprossen und dem ansteckenden Lachen hatte sie das Leben geliebt und für die Liebe gelebt. Er hatte sich zu ihr hingezogen gefühlt wie ein Süchtiger zu Drogen.
    „Ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun."
    Chad blinzelte die Bilder fort, die vor seinem geistigen Auge aufgestiegen waren. Er nahm die beiden Aktendeckel entgegen, die Robert Morgan ihm reichte, und schüttelte ihm die Hand. „Schon gut.
    Vielen Dank für Ihre Hilfe, Sir."
    „Du meine Güte, wir wollen aber neuerdings unabhängig sein, wie?"
    Hannah gab Bonnys ernsthaften
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