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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)
Autoren: Madeline Hunter
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Angelegenheit mit dem Schießpulver herausbekommen. Wir haben entdeckt, dass mein Vater wahrscheinlich mitschuldig war, aber dass es noch andere, schlimmere Mittäter gegeben haben muss.«
    Er rührte sich nicht. Seine Augen blieben geschlossen. Und doch spürte sie, wie er wachsam wurde. »Das ist interessant. Was hat er denn sonst noch herausgefunden?«
    Sie erzählte ihm alles über den jungen Kanonier und die Zeichen auf dem Fass, die zu der Entdeckung des Firmennamens führten. Sie beschrieb das Komplott, um gutes Pulver aus Fässern zu entwenden und es an Schmuggler zu verkaufen, und wie ein Mann im Waffenlager und einer in London dafür bezahlt worden waren, um das schlechte Pulver durchzuwinken und unliebsame Berichte verschwinden zu lassen.
    Weiter ging sie nicht. Sie erzählte nicht, dass Sebastian wusste, wem die Mühle während des Krieges gehört hatte. Doch es war genug, um ihn den Rest erraten zu lassen, wenn er die Wahrheit bereits kannte.
    Er öffnete die Augen und sah sich im Garten um. Ein wenig traurig, aber auch sehr nachdenklich.
    Dann atmete er tief durch. »Dann wird er es also bald wissen, wenn er es nicht ohnehin schon weiß.« Mit einer Hand schirmte er seine Augen ab. »Gott sei Dank.«
    Seine Fassung schwand und er hielt noch die andere Hand vor die Augen. Dann sammelte er sich und sah sie an. Er schien aufrichtig erleichtert zu sein. Aber auch verängstigt und verzweifelt.
    Ihr Herz schmerzte für ihn. »Er hat vor Kurzem alles über Ihre beiden Freunde erfahren. Und nun ist er nicht sicher, ob er den Rest ebenfalls wissen will.«
    »Nein, natürlich nicht. Aber er wird zu der Entscheidung gelangen, dass er es muss. Es ist das einzig Richtige.« Er sah auf seine Beine hinunter. »Ich glaube, das hier war meine Bestrafung. Als ich erfuhr, was Kennington und Symes getan hatten und wie ich ihnen dabei geholfen hatte – man schickt seine besten Freunde nicht einfach so ins Gefängnis oder in den Tod. Also zog ich in den Krieg, um es wiedergutzumachen. Als das Schicksal entschied, dass ein höherer Preis erforderlich war, akzeptierte ich diesen Verlust als gerecht.«
    »Haben Sie sich darum so gegen eine Heilung gewehrt? Weil Sie dachten, dass das Schicksal dann einen noch höheren Preis verlangen würde?«
    »Nein, meine Liebe. Ich habe diese Bestrafung verdient, und daher glaubte ich gar nicht, dass eine Heilung überhaupt möglich ist.«
    Sie streckte ihren Arm über dem kleinen Tisch aus. Er ergriff ihre Hand.
    »Haben Ihre Freunde eine Ahnung, dass Sie Bescheid wissen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie hielten sich für ungemein raffiniert, aber wenn man einen Mann sein ganzes Leben lang kennt, weiß man einfach, wenn etwas los ist. So war es auch bei ihnen. Kleine unpassende Bemerkungen. Eine neue Kutsche, die Kennington sich eigentlich nicht leisten konnte. Sie begannen plötzlich mit dem Glücksspiel. Ich nehme an, dass sie mit dieser Mühle etwas vorhatten. Es gab einen dritten Partner, einen Mann, den ich nicht kenne. Er lockte sie mit Versprechungen von großen Reichtümern in diese Investition. Keiner von beiden ist reich, also waren sie von der Sache begeistert und forderten, dass es ihnen Geld über ihre kühnsten Träume hinaus verschaffte.«
    »Vielleicht tat es das auch. Ihr Glück musste Sie nicht zwangsläufig zur Wahrheit führen.«
    »Das habe ich mir auch immer wieder gesagt. Aber ich wusste es. Hinter all ihrer Freude über das Geld, das sie ausgeben konnten, lag Furcht und Schuld. Ich konnte es riechen. Ich war natürlich besorgt, weil ich für sie ein gutes Wort eingelegt hatte. Mein Name stand auf dem Vertrag, nicht ihrer. Und dann kamen die ersten Berichte über das Massaker. Lange bevor der Krieg endete, lange bevor etwas darüber in der Zeitung stand, wusste die Armee, dass etwas auf diesem Hügel, bei diesen Männern entsetzlich schiefgegangen war. Und ich erfuhr davon, wie es bei mächtigen Adligen häufig der Fall ist.«
    Er wandte seinen Blick ab und schüttelte den Kopf. Er drückte ihre Hand noch stärker. Fast hätte sie ihm gesagt, er solle nicht weitersprechen, da es ihn so offensichtlich aufregte. Doch nun, wo er einmal begonnen hatte, schien er entschlossen zu sein, seine Geschichte zu beenden.
    »Ich sagte Kenny und Symes, dass es ein schreckliches Unglück mit Schießpulver gegeben hatte, und fragte sie, wie das mit all den Qualitätsüberprüfungen passieren konnte. Ich wollte ihren Rat. Schließlich besaßen sie eine Mühle, die das Zeug
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