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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)
Autoren: Janice Maynard
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KAPITEL
    Gareth bemühte sich, seinen Schock zu verbergen. Jetzt wusste er Bescheid. Da war er, der Täuschungsversuch. Wahrscheinlich gehörte das zu ihrem finsteren Plan. Denn es konnte doch nicht sein, dass sie wirklich ihr Gedächtnis verloren hatte. Oder?
    Mit ausdrucksloser Miene fragte er: „Amnesie? Tatsächlich. Haben Sie vor, hier eine Seifenoper abzuziehen?“ Er zuckte die Achseln. „Na gut, ich spiele mit. Ich heiße Gareth, und Ihr Name ist Gracie Darlington. Sie kommen aus Savannah. Gemeinsam mit Jacob habe ich mir Ihren Personalausweis angesehen.“
    Er sah, wie ihre Lippen zu zittern begannen und sie sich verzweifelt um Kontrolle bemühte. Eine gute Schauspielerin bekam so etwas ohne Weiteres hin. Anders ihr Blick, in dem sich echte Angst spiegelte. So etwas ließ sich nicht ohne Weiteres herstellen. Jetzt atmete sie tief durch. „Wie bin ich hierhergekommen? Steht draußen mein Auto?“
    Er schüttelte den Kopf. „Anscheinend haben Sie den Aufstieg zu Fuß gemacht. Kein leichtes Unterfangen. Es ist steil, und der Wald ist ein Dickicht. Es gibt keine Wege. Deshalb haben Sie sich wohl auch Arme und Beine zerkratzt.“
    „Besitze ich ein Handy?“
    „Ich werde es herausfinden.“ Gareth erinnerte sich an die pinkfarbene große Tasche, in der Jacob vorhin herumgewühlt hatte. Diesmal war es Gareth, der sie durchsuchte. Er zog einen Reißverschluss auf und fand ein Smartphone. Er gab es Gracie und ließ die Handtasche aufs Bett fallen. Glücklicherweise schien die Batterie aufgeladen zu sein. Gracie klappte das Handy auf.
    „Immerhin wissen Sie noch, wie man so was bedient“, bemerkte Gareth sarkastisch. Seine Bemerkung ließ Gracie zusammenzucken, doch sie sah nicht zu ihm auf, sondern studierte das Namensverzeichnis so intensiv, als wolle sie es auswendig lernen.
    Endlich hob sie den Kopf, und in ihre schönen Augen trat ein feuchter Schimmer. „Ich kenne diese Leute alle nicht“, flüsterte sie, während eine Träne über ihre Wange rollte. „Aber weshalb? Warum kann ich mich an nichts erinnern?“
    Ohne allzu großes Mitgefühl zu zeigen, nahm ihr Gareth das Handy ab. Einem Wolff konnte man so leicht nichts vormachen. Jedenfalls nicht mehr. „Als Sie die Treppe hinuntergestürzt sind, haben Sie sich den Kopf angeschlagen. Aber Jacob ist Arzt, und wenn er sagt, dass alles in Ordnung ist, glaube ich ihm.“ Allerdings war Jacob gegangen, ehe der Gedächtnisverlust zutage getreten war. Verdammt.
    Langsam scrollte Gareth durch das Namensverzeichnis, ohne recht zu wissen, nach was er eigentlich suchte. Doch dann fand er es. Es gab einen Eintrag: „Für Notfälle“, und darunter stand der Name Edward Darlington, dazu die Bezeichnung „Daddy“.
    Sofort wählte er die Nummer und wartete. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Männerstimme, und Gareth sagte ruhig: „Hier ist Gareth Wolff. Ihre Tochter ist gestürzt und hat sich verletzt. Ein Arzt hat sie bereits untersucht und nichts Gravierendes festgestellt. Allerdings klagt sie über Gedächtnisverlust, der sicherlich nur vorübergehend ist. Es wäre sehr freundlich von Ihnen, wenn Sie ein paar beruhigende Worte zu ihr sagen könnten. Ich reiche Sie jetzt weiter.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, gab er Gracie das Handy.
    Sie setzte sich halb auf und lehnte ihren Kopf an die Rückwand des Bettes. „Hallo?“
    Gareth ließ sich auf der Bettkante nieder, was ihm ermöglichte, Teile des Gesprächs mit anzuhören. Die Männerstimme klang belustigt.
    „Gut gemacht, kleine Gracie. Ich wusste gar nicht, dass du so schlau sein kannst. Hast so getan, als wärst du auf dem Weg zu Wolff verunglückt. Und jetzt ein kleiner Gedächtnisverlust? Super. Jetzt haben wir ihn genau da, wo wir ihn haben wollten. Die ganze Familie wird sich davor fürchten, dass wir sie auf Schmerzensgeld verklagen. Gratuliere, Gracie. Es zahlt sich doch immer aus, wenn man geradewegs auf sein Ziel lossteuert. Brillant, mein Kleines. Absolut brillant.“
    Gracie unterbrach die begeisterte Suada. „Vater … mir geht es wirklich nicht gut. Könntest du mich bitte abholen und nach Hause bringen?“
    Darlington lachte. „Bestimmt steht er gerade neben dir, nicht wahr? Das heißt, du musst dein Spiel perfekt spielen. Bravo. Ich werde meinen Part übernehmen. Aber jetzt musst du noch allein zurechtkommen. In einer halben Stunde geht mein Flieger nach Europa, und ich bin erst in einer Woche wieder da. Im Haus sind außerdem die Handwerker. Ich habe dem Bauunternehmer
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