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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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es ausschaut, ist Herr Maurer tatsächlich unschuldig. Wäre nur zu hoffen, dass er seinen Freispruch auch noch miterleben kann.« Fassungslos schauten sich die beiden Beamten an.
    »Anna-Lena wie konntest du nur meinem Sohn so etwas antun?« Leonore war mit sich und der Welt am Ende. »Ludger wollte dir doch nie etwas Böses. Er war stets ein guter Mensch. Er war es, der sich bis zum bitteren Ende um deinen Vater kümmerte und zum Dank hetzt du die Justiz auf ihn.«
    »Oma, bitte, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Glaube mir, wenn ich könnte, dann würde ich es ungeschehen machen.« Schluchzend klammerte sie sich an der alten Dame fest.
    »Wenn du wahrhaftig etwas für meinen Sohn tun willst«, entgegnete sie unter Tränen, »dann bete für ihn, mein Kind. Flehe unseren Herrn und Vater an, dass er meinen Sohn wieder gesund werden lässt.«
     
    Nur zu gerne wären Leonore und Sandra an Ludgers Krankenbett geeilt, aber die Kripobeamten erklärten ihnen, dass im Moment niemand zu ihm durfte. Selbstverständlich würden sie, sie auf dem Laufenden halten.
     
     
    Am folgenden Tag machten sich Leonore und Sandra dennoch gemeinsam auf den Weg.  Nach einigem hin und her erlaubte ihnen der diensthabende Arzt dann doch zumindest einen kurzen Blick auf den Patienten  werfen zu dürfen.
     
    Mit tränenblinden Augen standen die beiden Frauen an Ludgers Krankenlager. Bleich und teilnahmslos, so als wäre er schon in eine völlig andere Welt eingetaucht, lag  er an Geräte angeschlossen mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Ein kurzer Wink von Seiten des Arztes und sie mussten, kaum, dass sie das Zimmer betreten hatten, auch schon wieder gehen.
    »Was ist mit meinem Sohn? Gibt es zumindest noch eine kleine Hoffnung? Oder müssen wir definitiv mit dem Schlimmsten rechnen?« Leonore stand die Angst um Ludger buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
    »Wenn keine weiteren Komplikationen eintreten, dann wird er es sehr wahrscheinlich schaffen. Aber es wird seine Zeit dauern, das heißt, sie werden sich in Geduld üben müssen.«
    »Das wäre für uns das kleinste Problem. Die Hauptsache ist, dass Ludger wieder auf die Beine kommt, alles andere ist im Moment nicht so wichtig.« Langsam spürte Sandra wie Hoffnung in ihr keimte. Sie wäre auf jeden Fall da, wenn Ludger sie brauchte.
     
     
     
    Inzwischen war wieder etwas Zeit vergangen. Ludger hatte es zur Erleichterung aller geschafft. Zwar lag er noch immer in der Klinik, aber tagtäglich ging es mit ihm aufwärts und das lag nicht nur an den Medikamenten und der Betreuung seines Psychotherapeuten. Nein, die meisten Genesungsfortschritte machte er, wenn Sandra an seinem Bett saß und ihm voller Liebe zulächelte. Das gab ihm definitiv Kraft und Mut für seine weitere Zukunft.
     
    An einem Vormittag, damit hätte er absolut nicht gerechnet, stattete Anna-Lena ihm einen Besuch ab. Wortreich entschuldigte sie sich bei ihm. Ludger nahm zwar ihre Entschuldigung an, aber ob er jemals verzeihen oder sogar vergessen könnte, dessen war er sich doch nicht so sicher.
    Obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte als mit Sandra wieder vereint zu sein, verfiel er nach Anna-Lenas Besuch trotzdem ins Grübeln. Langsam aber stetig reifte ein Entschluss ihn ihm. Ohne zu zögern griff er nach seinem Handy und begann eine Nachricht zu schreiben …
     
     
    Ungefähr drei Wochen nach Anna-Lenas Besuch stand Ludgers Entlassung bevor. Sandras zwischenzeitlich vermeintlich wieder hergestellte heile Welt kam abermals wieder schwer ins Wanken, da Ludger einen Tag vor seiner angekündigten Entlassung sang und klanglos verschwunden war. Sie wusste wahrhaftig nicht, was sie davon halten sollte. Mit wehem Herzen versuchte sie so gut wie nur möglich den Alltag zu meistern. Aber so richtig schaffte sie es nicht, weil ihr bekümmertes Herz ständig nach dem Geliebten rief … 
     
    Tagtäglich kam Sandra auf dem Weg zu ihrer Arbeit an der schicksalhaften Bank vorbei. Obwohl sie sich stets mahnte gar nicht erst hinzusehen, weil sie dadurch nur  Erinnerungen wachrief die in der Tat heftig schmerzten, tat sie es doch. Mit schwerem Herzen musste sie feststellen, dass der Mensch, den sie so sehr herbeisehnte nicht mehr hier war. Sehr wahrscheinlich würde er auch nie wieder nach hier kommen. Gewiss hatte er sie schon längst vergessen.
     
     
     
    Etwa ein halbes Jahr nach Ludgers heimlichen Verschwinden, glaubte Sandra ihren Augen nicht zu trauen. Das war doch unverkennbar Ludger, der
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