Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
Vom Netzwerk:
Arbeitsplatz zurückgekehrt war,  schmerzlich spürend, dass Ludger ihrem Herz gefährlich näher kam, stand dieser grübelnd vor einem Blumenladen. Sollte er? Oder sollte er nicht? Das war in der Tat nicht leicht für Ludger darauf eine Antwort zu finden. Nach ein paar Minuten zögern, war es ihm, als ob unsichtbare Hände, ohne dass er sich dagegen auflehnen konnte, ins Innere des Geschäfts schoben …
     
     
    Anna-Lena war es, die die von Ludger ausgesuchten Blumen an der Haustür in Empfang nahm. Sie konnte es beinahe nicht mehr erwarten, bis sie damit ins Obergeschoß kam, damit sie nachschauen konnte, obwohl sie schon einen leisen Verdacht hegte, wer sich ihrer Mutter gegenüber so spendabel gab …
     
    »Liebe Sandra«, konnte sie auf der dabei liegenden Karte lesen, »ich hoffe inständig, dass du mir mein aufdringliches Benehmen verzeihen kannst. Ludger.«
    »Was erlaubt sich der Arsch eigentlich noch?«, regte sich Anna-Lena auf. Am liebsten hätte sie ja die Blumen in die Tonne geworfen, aber irgendwo wagte sie es doch nicht, da sie befürchtete, dass ihre Mutter davon erfahren könnte und dann wäre die Kacke wahrhaftig am dampfen …
    Wütend steckte sie die Karte wieder ins dazugehörende Kuvert. Irgendwann würde Ludger das bekommen, was er verdiente, das war sie ihrem Vater nämlich schuldig …
     
    Alleine schon Sandras glücklicher Gesichtsausdruck beim Lesen der Karte sagte schon alles. Anna-Lena musste sich schon sehr zurückhalten, damit sie nicht vor den Augen ihrer Mutter aus der Rolle fiel. Sie hatte Zeit, irgendwann würde sie Ludger rankriegen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.
     
    Gleich am folgenden Tag begab sich Sandra in ihrer Mittagspause wieder in die Fußgängerzone, in der Hoffnung, Ludger dort auch anzutreffen. Ihr Herz vollführte einen freudigen Hüpfer, als sie ihn haargenau wie am Vortag auf der ganz speziellen Bank sitzen saß. Verunsichert lächelnd ging sie auf ihn zu.
    »Sandra«, freudig überrascht sprang er auf.
    »Ich wollte mich bei dir für die herrlichen Blumen bedanken«, kam es verlegen über ihre Lippen.
    »Soll das etwa heißen, dass du mir verziehen hast?«, fragte er aufgewühlt.
    »So gesehen, gibt es doch überhaupt nichts zu verzeihen«, entgegnete Sandra verhalten. »Du hast doch absolut nichts Schlechtes getan. Eigentlich müsste ich mich wegen meines unmöglichen Betragens bei dir entschuldigen.«
    »Sandra«, gab er offen zu, »ich habe wirklich allen Grund dafür um mich bei dir zu entschuldigen. Ich habe mich, obwohl es nicht sein dürfte, unsterblich in dich verliebt. Gewiss möchtest du nun nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    »Tja, gegen die Gefühle ist man zumindest hin und wieder machtlos«, erwiderte Sandra unter Tränen. »Auch ich fühle mich irgendwo schuldig, weil ich mich nämlich auch zu dir hingezogen fühle. Mein Verstand sagt zwar, nein, aber mein Herz spricht eine völlig andere Sprache.« Irgendwie verloren wirkend saßen sie nebeneinander. Bang fragten sie sich, wie es bloß weitergehen sollte. Sollten sie wegen Rücksichtnahme auf die Familie auf ihr Glück verzichten? Oder sollten sie sich offen zu ihren Gefühlen bekennen? Vorsichtig taste Ludger nach Sandras eiskalter Hand, die sie ihm dieses Mal nicht entzog. Sie liebte Ludger, sie wollte endlich wieder leben und lieben. Insgeheim bat sie Hendrik um Verzeihung. Sie wünschte sich, dass er ihr ein Glück an Ludgers Seite gönnte.
    »Das Beste wäre wohl, wenn wir vorerst der Familie gegenüber, schweigen würden«, sprach Sandra mit tränenerstickter Stimme. »Mit Sicherheit würden uns Leonore und Anna-Lena Probleme machen. Dem möchte ich doch so lange es geht aus dem Weg gehen.«
    »Mutter wäre gewiss das kleinste Problem. Anna-Lena ist diejenige, die mir Sorgen macht. Sie hasst mich, sie sieht in mir den Mörder ihres Vaters. Daher glaube ich auch kaum, dass sie uns ihren Segen geben wird.« Bekümmert blickte er Sandra an.
    »Eines Tages wird sie uns verstehen, dessen bin ich mir absolut sicher. Bis dahin werden wir schweigen müssen.« Sandra gefiel diese Vorstellung zwar ganz und gar nicht, aber was sollte sie tun? Sie wollte nun mal Anna-Lenas Liebe nicht verlieren …  
     
    Ludger und Sandra trafen sich unter der Woche tagtäglich in der City, die Wochenenden aber, verbrachte jeder für sich. Was den beiden gewiss nicht gefiel, aber Anna-Lena zuliebe musste das sein …
     
    An einem Wochenanfang überraschte Ludger Sandra damit, dass er ganz in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher