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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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einverstanden, das Thema zu wechseln«, sagte ich schließlich. »Aber nur, weil ich immer noch darauf warte zu erfahren, was mir passiert ist, nachdem ich erstochen wurde!«
    »Dein Geist ging in den Limbus«, erklärte Molly. »Wenn man es genau nimmt, hast du nicht mehr gelebt, aber ich habe dafür gesorgt, dass auch der Tod dich nicht für sich beanspruchen konnte. Also wurdest du im Limbus aufgenommen, bis meine Magien den Heilungsprozess beschleunigt und deinen Körper genügend gestärkt hatten, damit dein Geist zurückkehren konnte. Du warst in einem ... geistigen Schockzustand. Nicht mehr in dem einen, aber auch noch nicht im nächsten Zustand. So gesehen ist der Limbus kein Ort. Wenn du dorthin gehst, kreiert dein Verstand sein eigenes Setting. Es ist absolut möglich« – hier unterbrach sie sich und zog in Rogers Richtung eine Grimasse – »dass all die Leute, die du gesehen hast, in Wirklichkeit nur Teile deines eigenen Verstandes waren, die miteinander kommunizierten. Alte Probleme und ungelöste Konflikte, die miteinander rangen. Psychotherapie für die Seele.«
    »Das glaub ich nicht«, sagte ich. »Bei einigen vielleicht. Aber da war ganz sicher eine andere Präsenz. Walker ... war absolut Walker. Er wollte Dinge wissen. Geheimnisse. Meine und die der Familie. Er sagte, er repräsentiere jemanden. Dass er jetzt neue Herren und Meister hätte und dass sie entschlossen seien, mir jedes Geheimnis zu entreißen, das ich besäße. Was auch immer es koste.«
    »Walker ist mit ziemlicher Sicherheit tot«, sagte der Waffenmeister. »Ich werde dir den Brief zeigen, wenn du willst.«
    »Ich will diesen Brief sehen«, sagte der Seneschall sofort. »Ich habe gar nicht gewusst, dass du so enge Kontakte zur Nightside hast.«
    »Später, Cedric«, sagte der Waffenmeister. »Und schmoll nicht so. Das steht einem Mann in deinem Alter nicht.« Er nickte Molly zu. »Mach weiter, Liebes. Wir hören alle zu.«
    »Während du im Limbo warst, Eddie, und geistig verwundbar, ist es möglich, dass irgendeiner deiner Feinde deinen Verstand in der Hoffnung angegriffen hat, deine geistigen Sperren zu überwinden.«
    »Hast du ihnen irgendetwas gesagt?«, fragte der Seneschall.
    »Nein«, sagte ich bestimmt. »Ich kenne meine Pflicht gegenüber der Familie.«
    »Natürlich tust du das, Eddie«, sagte der Seneschall. »Entschuldige. Aber wir müssen es wissen. Wir müssen herausfinden, wer dieser Feind ist! Und wie er wissen konnte, dass du im Limbus und deshalb verwundbar für diese Art von Angriff warst.«
    Er richtete seinen strengen Blick auf Molly, die sich tatsächlich unbehaglich wand.
    »Hör mal«, meinte sie. »Ich bin kein Experte, was den Limbus angeht, ja? Ich kenne auch niemanden, der es ist. Aber um Eddie zu erreichen und das Konstrukt, das sein Verstand dort gebaut hat, und ihn dann herumzuschubsen – dazu müsste er ganz schön mächtig sein.«
    »So mächtig wie die Droods?«, fragte ich.
    »Ich dachte, wir hätten alle getötet, die so mächtig sind wie wir«, warf Roger ein.
    »Es gibt immer jemanden«, sagte der Seneschall düster.
    »Wie auch immer«, sagte Molly. »Sobald ich dein Herz, Eddie, geheilt und deinen Körper wieder zum Funktionieren gebracht hatte, war ich ein wenig überrascht, dass dein Geist nicht sofort zurückkam. So hätte das sein sollen. Also ging ich dir nach. Ich war schon im Himmel und in der Hölle, der Limbus jagt mir keine Angst ein. Ich bin selbst einige Zeit dort gewesen und habe mich dort von dem erholt, was der Drood-Mob mir angetan hat. Ich erinnere mich aber nicht mehr daran, wie das war. Und du wirst es nach einer Weile auch nicht mehr. Das ist nichts, wovon die Lebenden etwas wissen sollten.«
    Ich sagte nichts, aber ich hatte kein bisschen vergessen. Die ganze Erfahrung war für mich so frisch und klar, als sei ich immer noch dort. Jedes Detail, jeder Moment und jedes Wort. Weil es wichtig war, dass ich mich daran erinnerte. Jemand hatte versucht, meine Geheimnisse und die der Familie zu stehlen, und ich war entschlossen, herauszufinden, wer das war. Und dann war da noch etwas anderes.
    Charles und Emily? , hatte Walker gefragt. Was um alles in der Welt lässt Sie glauben, sie seien tot?
    Ich hörte Harry sprechen. »Immer bist du im Zentrum der Aufmerksamkeit, Eddie. Du kannst nicht einmal normal sterben. Obwohl ich eine Weile echt geglaubt habe, dass wir dich verloren haben.«
    »Enttäuscht?«
    »Ach, es war eine nette Idee.«
    »Wie war es im Limbus?«, fragte Roger.
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