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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Walker sind. Und das ist nicht Drood Hall. Ist hier irgendetwas real? Oder irgendjemand? Oder ist das nur ein Duell zwischen meinem und dem Willen dessen, der Sie wirklich sind? Sie können nichts aus mir herausbekommen, was ich Ihnen nicht freiwillig gebe, und das werde ich nie tun.«
    »Nie ist eine lange Zeit«, erwiderte Walker. »Ich kann von hier fortgehen, meinen Geschäften nachgehen und wiederkommen, wann immer es mir gefällt. Es können einige Tage sein oder ein paar Jahre, vielleicht sogar ein paar Jahrhunderte. Oder vielleicht bleibe ich so lange fort, dass Sie verzweifelt nach einer menschlichen Stimme verlangen, nach menschlichem Kontakt, sodass Sie mich anbetteln zurückzukommen. Mich darum anbetteln, mir alles sagen zu dürfen, was Sie wissen, um die schreckliche Einsamkeit zu erleichtern. Die Hölle, das sind nicht die anderen, Eddie. Die Hölle ist ein Haus, das für immer und ewig leer ist.«
    »Und ich werde Ihnen für immer und ewig trotzen«, sagte ich. »Für immer und ewig und einen Tag. Erinnern Sie sich an den Schwur der Droods: ›Alles für die Familie.‹ Wir meinen es so, Walker. Das ist es, was uns stark macht, nicht unsere Rüstung.«
    »Alles für die Familie?«, fragte Walker. »Ich denke, ich glaube Ihnen, Eddie. Also gut.« Er tippte an seine Melone und wandte sich ab.
    »Warten Sie«, sagte ich. »Sind sie wirklich Walker? Sind Sie wirklich tot? Bin ich’s?«
    Er lächelte vage. »Wer kann das an so einem Ort schon sagen?«
    »Wenn ich tot bin«, sagte ich, »und das hier ein Ort der Toten ist – warum habe ich dann meine Eltern nicht gesehen?«
    »Charles und Emily?«, fragte Walker. »Was um alles in der Welt lässt Sie glauben, sie seien tot?«
    Er öffnete die Türen, trat hindurch und war verschwunden. Ich rannte hinter ihm her und blieb auf der Stelle stehen, als ein gewaltiger Schein aus reinem, weißem Licht vor mir erschien. Und aus diesem Licht trat Molly, meine süße, wilde Hexe Molly Metcalf. Sie grinste mich breit an, stürzte vor und warf ihre Arme um mich. Sie hielt mich fest, so fest, dass ich schon dachte, sie wolle mich nie mehr loslassen. Ich hielt sie ebenso fest, selbst als eine schreckliche Traurigkeit mein Herz wie ein Messer durchfuhr.
    »Oh, Molly!«, sagte ich endlich. »Wie bist du gestorben? Wer hat dich umgebracht und hierhergeschickt?«
    Sie ließ mich endlich los und schob mich zurück, sodass sie mir in die Augen sehen konnte. »Ich bin nicht tot, Süßer. Und du auch nicht. Auch wenn du verdammt dicht dran warst.«
    »Also ist das hier nicht Drood Hall? Oder irgendein kalter Platz in der Hölle?«
    »Nicht einmal annähernd«, sagte Molly. »Das ist der Limbus. Und ich bin hier, um dich nach Hause zu holen.«
    Sie umarmte mich erneut. Das Licht flammte wieder auf. Endlich war mir wieder warm.

Kapitel 2
    Zu Hause ist es am schönsten
    Und ich wachte sanft in den Armen meiner Molly auf, tauchte auf ins Bewusstsein wie ein Schwimmer, der aus den Tiefen hinaufkommt und an die Oberfläche des Meeres schwimmt. Ich war wieder zurück im richtigen Herrenhaus, wieder im echten Sanktum und badete in Ethels rosig-rotem Leuchten. Molly saß neben mir. Meine Familie umgab mich. Der Waffenmeister war da, mein Onkel Jack, ein Mann mittleren Alters in einem fleckigen Laborkittel, der erschrocken und besorgt aussah, aber versuchte, es zu verstecken. Der Seneschall, groß, brutal und ständig wütend. Mein Cousin Harry, aalglatt und arrogant in seinem schicken grauen Anzug und der weißgerahmten Brille. Und mein anderer Cousin, Roger Morgenstern, die halbe Höllenbrut, dunkel und sarkastisch in seinem Armani-Anzug. Vor allem aber Molly. Meine süße, wilde Hexe und Freigeist, eine zierliche Porzellanpuppe mit großem Busen, kurzgeschnittenen schwarzen Haaren und einem Mund so rot wie die Sünde. Meine eigene, wahre Liebe für alle Sünden.
    Sie sah suchend in meine Augen und versuchte, die Furcht aus ihrem Lächeln zu verbannen; einen Arm um meine Schultern, während die andere beruhigend meine Brust tätschelte. Ich brachte ein zittriges Lächeln für sie zustande und wir beugten uns vor, sodass unsere Stirnen sich berührten, und blieben so. Ich fühlte mich sicher und glücklich und so verdammt lebendig, dass ich glaubte, jeden Moment in pure Wolken von Lebenslust zu zerplatzen. Kurze Schauder kamen und gingen, ich atmete schwer, aber die Kälte sickerte langsam aus mir heraus und wurde von Mollys Wärme und der Wohltat von Ethels unkompliziertem rosenroten
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