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Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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nach Hause, machte sich etwas zu essen und schaltete den Sportkanal ein. Sonntags fuhr er zu seinen Eltern.
    Dark Man lebte nicht mehr. Aber natürlich wurde weiterhin gestohlen, und momentan war Alex gerade mit drei verschiedenen Diebstählen beschäftigt. Dennoch musste er immer wieder an Nicole denken, vor allem, wenn er die Fotos betrachtete. Nicole, wie sie die Straße hinunterging, den Kopf drehte und ihm zulächelte. Nicole, wie sie im Coffeeshop saß, mit der blonden Perücke, und das “Wall Street Journal” las. Nicole, wie sie in der U-Bahn stand, die Hand fest am Haltegriff, und aus dem Fenster starrte. Er streckte die Hand aus und berührte sanft das Foto. So ähnlich hatte sie ausgesehen, als sie für immer gegangen war. Ständig sah er ihr Gesicht vor sich, im Traum aber auch tagsüber, hörte ihr leises Lachen, ihr Stöhnen, ihre leidenschaftlichen Laute, wenn sie sich liebten.
    Du bist einfach lächerlich, Cassavetes, dachte er. Wie kann man sich nur so zum Narren machen?
    Er nahm das U-Bahn-Foto von der Wand und steckte es sich in die Tasche. Dann machte er die anderen Fotos ab. Es wurde Zeit, dass er sich mit der Realität abfand. Nicole kam nicht zurück. Allmählich wurde ihm das klar. Er hatte lange gebraucht, aber jetzt musste er sich eingestehen: Wenn sie einen Monat lang keinen Kontakt gesucht hatte, war sie auch nicht mehr interessiert.
    Das leere Brett starrte ihn an. Hatte er nicht neulich ein Poster von Manhattan gekauft? Die Rolle stand noch in seinem Garderobenschrank. Er machte das Poster an allen vier Ecken mit Reißzwecken fest. Gut. Die Fotos steckte er in die Akte über Dark Man, die immer noch auf seinem Schreibtisch lag, und legte sie dann in den Ausgangskorb. Die konnte Dorothy jetzt unter “Abgeschlossene Fälle” ablegen.
    Es klopfte. “Alex?”
    “Kommen Sie rein, Dorothy.”
    Dorothy öffnete die Tür und hielt ihm einen Umschlag hin. “Das kam gerade von der Detektei.”
    “Danke.” Er runzelte die Stirn. Was mochte das sein? Momentan hatte er doch gar nichts mit Kylie zu tun. Ungern erinnerte er sich an ihr letztes Zusammentreffen. Sie hatten das glückliche Ende eines Falls bei einem Bier feiern wollen. Sie hatte ihn dann zu ein paar Whiskys überredet, und er konnte sich nur noch schwach daran erinnern, dass er viel zu viel von Nicole und ihrer tollen gemeinsamen Woche geredet hatte.
    Dorothy zog sich wieder zurück und schloss leise die Tür.
    Alex warf den Brief, der an ihn persönlich adressiert war, auf den Schreibtisch, kippte den Stuhl zurück und blickte aus dem Fenster. Jemand in dem Gebäude auf der anderen Seite der Straße hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt und starrte Alex an. Dessen Schreibtisch stand direkt am Fenster. Vielleicht sollte er seinen Schreibtisch auch verschieben. Hatte Nicole das nicht vorgeschlagen?
    Nicole. Er rieb sich den schmerzenden Nacken. In letzter Zeit war er wirklich nicht gut in Form gewesen. Selbst seiner Mutter war das aufgefallen, denn sie hatte ihn nach der seltsamen hübschen Frau gefragt, mit der er vor ein paar Wochen da gewesen sei und die sie gern mal wiedersehen würde.
    Nicht zu fassen. Seine Mutter wollte Nicole wiedersehen. Fast so unbegreiflich wie die Tatsache, dass die Eltern mit Athenas Geständnis, sie sei lesbisch, ganz gut zurechtkamen.
    Vielleicht fühlte Helen sich auch ein wenig schuldig, dass sie Nicole als Diebin bezeichnet hatte. Athena war gezwungen gewesen, der Mutter zu verraten, was mit dem Schmuck passiert war. Natürlich war Athena sehr wütend gewesen und ließ auch keine Gelegenheit aus, ihm und seiner Mutter ihre Vorurteile vorzuwerfen. Wie die Mutter, so der Sohn, hatte sie gemeint. Sein Vater hielt sich aus allem raus, hatte allerdings auch schon mal nach der Schönheit mit den aufregenden Beinen gefragt.
    In zwei Wochen war ihr fünfunddreißigster Hochzeitstag, und sie waren mitten in den Vorbereitungen. Die Eltern hatten ihre Pläne, nach Griechenland zurückzugehen, erst einmal auf Eis gelegt. Und seine Mutter hatte zu Alex’ Überraschung vorgeschlagen, “diese Nikki” zu der Party einzuladen. Aber selbst wenn er gewollt hätte, er hatte keine Ahnung, wo er Nicole erreichen konnte.
    Langsam nahm Alex den Umschlag in die Hand, betrachtete ihn von allen Seiten und schlitzte ihn dann auf. Ein Foto fiel heraus, an das ein Briefbogen angeklammert war. Daran klebte eine pinkfarbene Notiz: “Das Bild ist für deine Sammlung. Und den Rest habe ich zusammengestellt, weil du ja
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