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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt
Autoren: Agatha Christie
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hingehört! Aber ich sage Ihnen, dass Mizzi so gut wie alle andere ist, und vie l leicht besser, ja besser, kann Dinge sehen. Ja, ich Dinge sehen. Ich habe die Abend vom Überfall gesehen. Ich habe was gesehen, aber ich nicht richtig geglaubt, und drum habe ich Mund gehalten bis jetzt. Ich mir gesagt, ich werde nichts sagen, was ich habe gesehen, noch nichts, ich warten!«
    »Und dann wollten Sie, wenn sich alles beruhigt hätte, von einer gewissen Person ein bisschen Geld verlangen, nicht wahr?«, bemerkte Craddock.
    Mizzi fuhr wie eine wütende Katze auf Craddock los.
    »Und warum nicht? Warum soll ich mich nicht lassen bezahlen, wenn ich gewesen bin so nobel, Mund zu ha l ten? Besonders, wenn eine Tag viel Geld kommen wird, viel, viel mehr Geld. Oh, ich habe Dinge gehört, ich weiß, was passiert, ja, ich würde gewartet haben und verlangt haben Geld … aber jetzt habe ich Angst. Ich will lieber sein sicher, denn vielleicht wird sonst jemand mir mo r den. So ich werde sagen, was ich weiß.«
    »Also gut«, sagte der Inspektor skeptisch. »Was wissen Sie?«
    »Ich sage Ihnen«, erklärte Mizzi feierlich, »an dem Abend hab ich nicht Silber geputzt in die Küche, wie ich gesagt habe … ich war schon in Esszimmer, als ich höre schießen. Ich gucke durch Schlüsselloch. Die Halle ist finster, aber der Revolver geht los und los, und Laterne fällt, Laterne dreht sich rum beim Fallen … ich sehe sie. Ich sehe sie direkt bei ihm, sie hat Revolver in Hand … ich sehe Miss Blacklock!«
    »Mich?« Miss Blacklock richtete sich verblüfft auf. »Sie sind ja wahnsinnig!«
    »Aber das ist unmöglich«, rief Edmund. »Mizzi kann Miss Blacklock nicht gesehen haben … «
    Nun unterbrach Craddock ihn schneidend:
    »Warum wohl nicht, Mr Swettenham? Ich will es Ihnen sagen: Nicht Miss Blacklock, sondern Sie standen mit dem Revolver in der Hand da. Das stimmt doch?«
    »Ich … ? Natürlich nicht … ja, zum Teufel … !«
    »Sie haben Colonel Easterbrooks Revolver gestohlen. Sie haben die ganze Geschichte mit Rudi Schwarz vera b redet. Sie sind hinter Patrick Simmons in den Nebenraum gegangen, und als das Licht ausging, schlichen Sie durch die sorgfältig geölte Tür in die Halle. Sie schossen auf Miss Blacklock, und dann erschossen Sie Schwarz. Gleich danach waren Sie wieder im Wohnzimmer und hantierten mit Ihrem Feuerzeug.«
    Einen Augenblick schien Edmund die Sprache verloren zu haben, dann sprudelte er hervor:
    »Das ist doch Wahnsinn! Warum ich! Was für einen Grund sollte ich haben?«
    »Wenn Miss Blacklock vor Mrs Goedler stirbt, werden zwei Menschen die Erbschaft antreten, das wissen Sie. Diese zwei Menschen sind Pip und Emma. Es hat sich nun herausgestellt, dass Julia Simmons tatsächlich Emma ist … «
    »Und Sie glauben, ich sei Pip?«
    Edmund lachte schallend.
    »Fantastisch! Ich habe das gleiche Alter, das stimmt, aber sonst nichts. Und ich kann Ihnen beweisen, Sie Narr, dass ich Edmund Swettenham bin, ich habe meinen Geburtsschein, Schulzeugnisse, Immatrikulationsbesche i nigung, was Sie wollen.«
    »Er ist nicht Pip!«, ertönte es aus der dunklen Ecke.
    Phillipa trat vor, mit leichenblassem Gesicht.
    »Ich bin Pip, Herr Inspektor.«
    »Sie, Mrs Haymes?!«
    »Ja. Alle nahmen an, dass Pip ein Knabe wäre – Julia wusste natürlich, dass der andere Zwilling ebenfalls ein Mädchen war, ich verstehe nicht, warum sie das heute Nachmittag nicht gesagt hat … «
    »Aus Familiensinn!«, erklärte Julia. »Mir wurde plötzlich klar, wer du bist; bis dahin hatte ich keine Ahnung.«
    »Ich hatte die gleiche Idee gehabt wie Julia«, sagte Phi l lipa mit leicht zitternder Stimme. »Nachdem ich meinen Mann … verloren hatte und der Krieg vorbei war, übe r legte ich, was ich anfangen sollte. Meine Mutter ist schon vor vielen Jahren gestorben. Ich erkundigte mich nach ihrer Verwandtschaft und erfuhr, dass Mrs Goedler im Sterben liege und dass nach ihrem Tod eine gewisse Miss Blacklock das ganze Vermögen erben würde. Ich machte Miss Blacklock ausfindig, kam hierher und nahm die Ste l lung bei Mrs Lucas an. Ich hoffte, dass Miss Blacklock mir vielleicht helfen würde … das heißt, nicht mir, denn ich kann ja arbeiten, sondern ich hoffte auf einen Z u schuss zu Harrys Erziehungskosten. Schließlich handelte es sich ja um Goedlersches Geld. Dann geschah dieser Überfall, und ich bekam Angst.«
    Nun sprach Phillipa rascher, als habe sie alle Zurückha l tung verloren und könne nicht schnell genug das herau s bringen, was
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