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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)
Autoren: Ann Granger
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sagt, er wollte ihnen Angst machen, damit sie aufhören, sich auf der Straße anzubieten.«
    »Oh«, sagte Mrs. Scott. »Dann wollte er wohl nur das Beste für sie, würde ich sagen.«
    »Vielleicht wussten Sie nicht, dass er Clarissa Brady erdrosselt hat«, entgegnete ich. »Aber ich bin überzeugt, dass Sie von seinen Aktivitäten als das Phantom aus der Themse wussten, und das ist auch der Grund, warum Sie ihn benutzten, um Allegra Benedict aus dem Weg zu räumen. Er war ein gefügiges Werkzeug in Ihren Händen und hat Sie ohne Weiteres als höhere Autorität akzeptiert. Mehr noch, ich halte es für möglich, dass selbst seine Aktivitäten als Phantom ursprünglich Ihre Idee waren. Sie haben ihn ausgeschickt, eingehüllt in ein blutiges Leichentuch und mit einer Maske aus Pappmaschee auf dem Kopf. Bevor Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Kampf gegen das Laster der Trunksucht richteten, hatten Sie beschlossen, etwas zu unternehmen, um die Prostituierten von den Straßen zu vertreiben.«
    »Die Polizei hat so gut wie nichts dagegen unternommen!«, platzte es aus ihr hervor. »Das ganze Land geht nach und nach vor die Hunde, und die Behörden machen absolut nichts! Es ist die heilige Pflicht eines jeden gesetzestreuen Bürgers, gegen jede Art von verlotterter Moral in unserer Gesellschaft anzugehen! Was war verkehrt an Pritchards harmloser kleiner Maskerade?«
    Sie presste die Lippen aufeinander, als ihr bewusst wurde, dass sie mehr gesagt hatte, als sie eigentlich wollte.
    »Ein gesetzestreuer Bürger wäre sicherlich direkt zur Polizei gegangen, nachdem er von Pritchard von dessen Mord an Allegra Benedict erfahren hätte«, entgegnete ich. »Wenn das, was Sie mir erzählt haben, der Wahrheit entspricht, und wenn Sie ihn nicht beauftragt hatten, die Frauen zu ermorden, dann haben Sie die Nachricht von den Morden zumindest bemerkenswert gelassen aufgenommen und zugleich nichts getan, damit Pritchard zur Verantwortung gezogen werden konnte.«
    »Mir war bewusst, dass er übereifrig gewesen war, doch das Ergebnis entsprach dem, was wir uns gewünscht hatten. Joshua Fawcett war frei von dieser Frau. Das war alles, was zählte.« Ihre grauen Augen, bis zu diesem Moment so eisig kalt, funkelten plötzlich triumphierend. »Wir hatten unser Ziel erreicht.«
    Ich konnte nicht länger ruhig sitzen. Ich hatte genug gehört. Ich stand auf und ging zum Fenster, um Morris Bescheid zu geben, der draußen wartete.
    Als er hereingekommen war, drehte ich mich zu Mrs. Scott um.
    »Jemima Scott, ich verhafte Sie hiermit wegen des Verdachts der Anstiftung und Beihilfe zum Mord in wenigstens zwei Fällen und in einem weiteren Fall wegen Zurückhalten von Informationen, die zur Aufklärung eines Kapitalverbrechens geführt hätten. Ich muss Sie bitten, uns zu begleiten.«
    Der Papagei begann wie verrückt mit den Flügeln gegen die Gitterstangen seines Käfigs zu schlagen.

KAPITEL ACHTZEHN
     
    Elizabeth Martin Ross
     
    Ben erzählte mir am Abend alles. Wir saßen im Wohnzimmer vor dem Kaminfeuer, das sich störrisch weigerte, vernünftig zu brennen, und ich lauschte der ganzen traurigen Geschichte. Draußen in der Küche konnten wir Bessie hören, die mit Tellern und Töpfen klapperte. Ich war froh, dass er nicht die Einzelheiten vor mir verschwieg. Ich wollte alles wissen, auch wenn ich zugebe, dass mir Mrs. Scotts herzlose Andeutung zu schaffen machte, ich hätte den Tod von Isabella Marchwood mit zu verantworten, weil ich versucht hatte, sie draußen vor dem Saal der Temperenzbewegung zum Reden zu bringen und weil Pritchard mich dabei beobachtet hatte.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass Pritchard – oder sonst irgendjemand – mich beobachtet, dann wäre ich ihr ein Stück weit die Straße hinunter gefolgt, bevor ich sie angesprochen hätte«, sagte ich.
    »Pritchard hätte dich trotzdem gesehen. Er folgte Isabella Marchwood und holte sie am Bahnhof von Waterloo ein.«
    »Ich hätte dennoch energischer versuchen müssen, Miss Marchwood dazu zu bewegen, sich mir anzuvertrauen!«, platzte ich hervor. »Ich hätte sie zur Waterloo Station begleiten sollen und auf dem Weg dorthin versuchen müssen, ihr Vertrauen zu gewinnen. Bessie und ich hätten bei ihr bleiben können, bis sie in den Zug gestiegen war, und sie hätte keine Gelegenheit gefunden, diese Note an Mrs. Scott zu schreiben und Pritchard mitzugeben. Sie wäre am Montag nicht in den Zug nach Clapham gestiegen, und Pritchard hätte sie nicht verfolgt.«
    »Komm schon,
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