Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mörder unter uns

Ein Mörder unter uns

Titel: Ein Mörder unter uns
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
ganze Story
ausposaunt, so wird ohnehin jedermann denken, du stecktest dahinter. Du stehst
nicht gerade in dem Ruf, irgend etwas hinzunehmen und dich nicht zu rühren, mein Lieber. Oder?«
    Maxine richtete, bevor er
antworten konnte, ihren Blick wieder auf mich. »Der ganze Gedanke ist natürlich
absurd, Rick. Sosehr sich auch mein lieber Charlie um mich sorgt, er würde
niemals einfach hingehen und versuchen, diese Duane umzubringen, nur weil ich
in der Erregung irgendwelchen Blödsinn gesagt habe .«
    Hutchins wies mit einem
haarigen Zeigefinger in meine Richtung. »Was ist denn das für einer? Hat er
vielleicht nicht alle Tassen im Schrank ?« fragte er
mit verzweifelter Stimme.
    »Charlie!« Der scharfe Unterton
lag erneut in ihrer Stimme. »Warum machst du nicht einen kleinen Spaziergang,
Liebling, um dich ein wenig abzukühlen ?«
    »Wahrscheinlich hast du recht .« Er stemmte sich aus dem Sessel empor. »Wenn ich noch
länger hierbleibe, könnte es passieren, daß ich Holmans Schädel in zwei Hälften spalte, nur um mich selber davon zu überzeugen, daß das
ein völlig leerer Behälter ist !« Damit stampfte er
hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. Nachdem er verschwunden war, lag
etwas wie eine sanfte Mattigkeit in der Luft, etwa so wie nach einem Hurrikan.
    »Armer Charlie«, sagte Maxine
mitfühlend. »Ich muß mich für ihn entschuldigen .«
    »Das brauchen Sie nicht zu
tun«, erwiderte ich. »Es war das Sinnvollste, was er in der Zeit, seit ich hier
bin, gesagt hat .«
    »Rick?« Sie klopfte sanft auf
die Couch neben sich. »Kommen Sie und setzen Sie sich hierher, so daß wir uns
gemütlich unterhalten können, ohne unsere Augen anstrengen zu müssen, um
einander richtig ansehen zu können .«
    Ich tat, was sie verlangte —.
Was blieb mir auch anderes übrig? War ich vielleicht wirklich übergeschnappt,
wie Charlie gesagt hatte? Maxine legte mit einer beiläufig vertraulichen
Bewegung ihre Hand auf meinen Oberschenkel und lehnte sich gegen mich. Ich
zappelte an der Angel — sowohl unter dem zweifachen Strahl dieser wundervollen,
leuchtenden violetten Augen als auch unter dem Ausblick, den das tiefe runde
Dekolleté ihres Thai-Seidenkleides auf den Ansatz ihrer hohen, vollen Brust
bot.
    »Rick«, sagte sie mit leiser
Stimme, »Sie werden doch diesen gräßlichen Mann davon
abhalten, all diese Lügen in den Zeitungen über mich zu verbreiten. Ja?«
    »Ich werde es versuchen«, sagte
ich schwach.
    Ihre Hand tätschelte sanft
meinen Schenkel. »Ich werde Ihnen schrecklich dankbar sein«, flüsterte sie. »Ich
möchte Sie gern zum Freund haben, Rick. Ich möchte jemanden haben, dem ich
wirklich vertrauen kann .« Sie lachte ein wenig spröde.
»Wissen Sie, welcher der aller einsamste Ort auf der ganzen Welt ist ?«
    »Hollywood, wenn ein
Senatskomitee in der Stadt ist, um die Filmindustrie zu untersuchen ?« sagte ich.
    »Jeder Flugplatz der Welt, wenn
Sie von ein paar tausend Fans umringt sind«, sagte sie. »Sie haben keine
Ahnung, wie verlassen man sich dabei vorkommen kann, Rick .«
    »Gibt es noch etwas, das ich
wissen muß, bevor ich mit Joe Friberg rede ?« fragte ich verzweifelt.
    »Im Augenblick fällt mir nichts
ein«, murmelte sie. »Sie sehen so schrecklich müde aus, Rick. Kommen Sie — .« Sie zog sachte meinen Kopf hinunter, bis er an ihrer
Brust lag. Ich konnte ihre sanfte Wärme durch die dünne Seide spüren. »Ruhen
Sie sich ein bißchen aus, mein Liebling, und Sie werden sich gleich besser
fühlen«, gurrte sie mir ins Ohr.
    Ich hatte plötzlich das Gefühl,
ihr etwas bieten zu können und Kräfte zu haben wie ein junges Pferd. Das Blut
pochte mir in den Adern wie ein Luftdruckhammer, und mein Tatendrang übertraf
den eines Astronauten, der in seiner Kapsel auf das
Auszählen der Sekunden wartet. Es war das erste- und vielleicht letztemal , daß ich so in die Nähe einer regierenden Filmkönigin
geraten war, und ich gedachte nicht, die Gelegenheit zu versäumen.
    Maxine seufzte leise, als ich
mit meiner Rechten ihre Taille umfaßte, und ich empfand diesen Seufzer als
Ersatz für die Glückwünsche, die man in unbekannte Gebiete vordringenden Forschern
mitzugeben pflegt. »Rick?« Ihre violetten Augen waren wieder verschleiert.
»Bitte vergessen Sie die häßlichen Dinge, die ich zu Ihnen gesagt habe. Ja? Ich
habe Sie in Ihrem männlichen Stolz verletzt. Ich hätte sofort begreifen müssen,
weshalb Sie Ihrerseits diese verletzenden Bemerkungen gemacht haben. Verzeihen
Sie mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher