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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe
Autoren: LYNNE GRAHAM
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zeigte dann einen Gehirntumor bei mir auf.“
    Mit einer solchen Wende hatte Jess überhaupt nicht gerechnet. Sie starrte Cesario an und wiederholte tonlos: „Ein Gehirntumor?“
    „Ein gutartiger, ja. Doch musste ich mich auch aufklären lassen, dass bei einer operativen Entfernung das Risiko einer bleibenden Behinderung besteht, und dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Mir war meine Lebensqualität wichtiger als ein längeres Leben. Deshalb brach ich die Behandlung ab.“
    Alle Farbe war aus Jess’ Gesicht gewichen, ihr Magen zog sich zusammen. „Die Migräneanfälle, der plötzliche Sturz letzte Woche …“
    „… sind auf den Tumor zurückzuführen, ja“, bestätigte er. Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Mein Zustand verschlechtert sich dann doch schneller als angenommen. Deshalb kam ich zu weiteren Tests hierher nach London …“
    „Du wusstest schon, dass du sterben wirst, als du mich geheiratet hast“, wisperte sie unter Schock. „Als du von einem gemeinsamen Kind sprachst, musst du gewusst haben, dass du nicht mehr hier sein wirst, um es aufwachsen zu sehen. Wie konntest du mich so täuschen?“
    Bei ihren vorwurfsvollen Worten war er unter seiner Bräune blass geworden. „Mir wurde erst klar, wie egoistisch ich war, als du letzte Woche deine Schwangerschaft verkündet hast.“
    „Egoistisch und unverantwortlich!“, schleuderte sie ihm entgegen. Sie war wütend; wütend und enttäuscht darüber, dass er sie absichtlich im Dunkeln gelassen hatte. „Mir war klar, dass unsere Ehe nicht ewig dauern würde, aber ich war davon ausgegangen, dass unser Kind einen Vater haben wird. Und du hast mich in dem Glauben gelassen!“
    Sie hatte inzwischen auch erkannt, dass Cesario sie als Einzige in Unwissenheit gehalten hatte. Stefano und Alice waren offensichtlich informiert. Jetzt ergab alles einen Sinn – die nachdenklichen Blicke, mit denen Stefano den Cousin musterte, das Streitgespräch zwischen Alice und Cesario. Alice hatte Cesario an jenem Tag zu überzeugen versucht, seiner Ehefrau die Wahrheit zu sagen! Dabei ahnte die gute Alice wahrscheinlich nicht einmal, dass Cesarios Ehe nur ein Arrangement aus rein praktischen Überlegungen war.
    Mit seiner Eröffnung hatte er soeben sämtliche von Jess’ Vorstellungen zerstört. Sie befand sich auf völlig fremdem Gebiet. „Ich will alles hören.“
    „Es war nicht gänzlich gelogen, als ich sagte, ich brauche ein Kind, um Collina Verde zu erben“, fuhr Cesario grimmig fort. „Das Testament meines Großvaters ist sehr komplex. Um erben zu können, musste ich Stefano und seine Söhne als meine Erben einsetzen, weil ich keine eigenen Kinder habe. Doch das habe ich nur als Vorwand benutzt. Ich wollte ein Kind, dem ich mein Vermögen weitergeben kann. Ohne die nächste Generation schien mir alles, wofür ich gearbeitet habe, leer und wertlos.“ Er zuckte die breiten Schultern, wandte sich halb ab und spreizte frustriert die Hände vor sich. „Ich war von der Logik meines Plans überzeugt, dachte wirklich, es wäre gut und richtig … wäre es wert … Doch das Ganze war vielmehr wirr und kurzsichtig.“
    „Wie kann es etwas wert sein?“ Jess hatte das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können. Sie war nach London gekommen, um herauszufinden, wo sie mit dem Mann, den sie liebte, stand, doch nun war alles, was sie über ihn und diese Ehe zu wissen geglaubt hatte, für null und nichtig erklärt worden.
    „Ich redete mir ein, ein Kind sei eine wertvolle Investition in die Zukunft, die ich nicht mehr habe. Dabei habe ich in Wahrheit nur daran gedacht, was ich wollte. Und ich wollte dich, vom ersten Moment an, als ich dich sah.“
    Jess war nicht bereit, auf diese Bemerkung einzugehen, nicht, wenn die ganze Welt um sie herum in Scherben zerbarst. Nichts war so, wie sie geglaubt hatte, alles war nur Schein gewesen. Die wunderbaren Flitterwochen in Italien … nichts weiter als eine Ablenkung. Cesario hatte sie vom ersten Moment an belogen. Er würde weder als Ehemann für sie da sein – nicht einmal als Exmann – noch als Vater für ihr Kind. Er würde überhaupt nicht mehr da sein. „Alles, was du von dir gegeben hast, war eine einzige große Lüge …“
    „Und Ehrlichkeit ist sehr wichtig für dich, ich weiß“, sagte er gepresst. „Ich will auch gar nicht schönreden, was ich dir angetan habe. Es war falsch.“
    Verbittert schaute Jess ihn an. „Für Reue ist es jetzt zu spät. Ich habe dich geheiratet, und ich bin
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