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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe
Autoren: LYNNE GRAHAM
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wenn die Enttäuschung groß war, dass er sie allein lassen musste, so beruhigte sie seine Erklärung doch. Der Zeitpunkt für ihre Ankündigung war einfach nur ungünstig gewählt, wenn Cesario in Gedanken schon ganz auf dieses geschäftliche Problem und seine Abreise konzentriert war.
    „Ich komme schon zurecht“, versicherte sie ihm. „Meine Familie lebt ja in der Nähe, sollte ich Gesellschaft brauchen. Außerdem habe ich genügend Stunden in der Praxis aufzuholen und werde ebenfalls gut beschäftigt sein.“
    Sein Griff wurde fester. „Jetzt, da du schwanger bist, solltest du dich mehr ausruhen.“
    „Ich achte darauf, keine Sorge. Ich arbeite ja nur noch halbtags. Außerdem muss ich mich darum kümmern, dass ich mein Tierheim hierher verlegen kann. Ich habe während deiner Abwesenheit also genug zu tun.“
    Diese positive Ausstrahlung behielt Jess bei, bis sich Cesario wenige Stunden später auf den Weg machte. Sein letzter Eindruck von ihr sollte nicht der einer gereizten und schwierigen Frau sein. Doch auch noch, als sie sich in ihrem neuen Wagen – die Hunde sicher auf der mit einem Netz abgetrennten Ladefläche untergebracht – auf den Weg machte, konnte sie nichts anderes denken, als dass Cesarios Reaktion auf die Nachricht von dem zukünftigen Baby bei Weitem nicht an ihre Erwartungen herangekommen war.
    Er freute sich nicht, davon war sie überzeugt. Etwas hatte sich im Verlauf ihrer Ehe geändert. Wollte er kein Kind mehr mit ihr? Zugegeben, sie war schneller schwanger geworden als gedacht, und sicherlich war er nicht auf diese Neuigkeit vorbereitet gewesen. Aber warum wirkte er so distanziert?
    Hatte er vielleicht Schuldgefühle? Jess runzelte die Stirn. Wie kam sie jetzt auf „Schuldgefühle“? Das musste sie sich einreden! Warum sollte er sich schuldig fühlen, weil sie, wie er es gewollt hatte, schwanger geworden war?
    Während der nächsten vier Tage hatte Jess ausreichend zu tun, sowohl in der Praxis als auch im Tierheim. Cesario meldete sich zweimal, es waren kurze, oberflächliche Anrufe, die eher von einem flüchtigen Bekannten denn von einem Ehemann stammen könnten. Jess rief sich in Erinnerung, dass es sich bei ihrer Ehe ja nicht um eine echte handelte, und vielleicht waren diese Telefonate nun der Beweis dafür. Die Leidenschaft mochte für kurze Zeit die Grenzen verwischt haben und hatte sie wohl beide verwirrt, doch Cesario schien wieder zur Vernunft gekommen zu sein. Nicht nur legte er räumliche Distanz zwischen sie beide, er behandelte Jess auch mit formeller Höflichkeit. Die Ahnung, dass sie dabei war, ihn zu verlieren, bedrückte sie, doch ihr Verstand warnte sie, dass sie keinerlei Ansprüche auf ihn hatte. Tiefe Gefühle hatte Cesario nie für sie empfunden, und jetzt, da das Baby unterwegs war, wäre Lust nur ein Störfaktor.
    Am sechsten Tag bat der Verwalter um ihre Hilfe, weil er Cesario nicht erreichen könne, aber dringend mit ihm sprechen musste. Jess versuchte es mit Cesarios privater Handynummer, erreichte aber auch nur die Mailbox. So rief sie in der Firmenzentrale in London an, vielleicht wusste man ja dort, wie man ihn kontaktieren konnte. Von Cesarios Assistentin erfuhr sie jedoch nur, dass Mr di Silvestri erst Anfang nächster Woche wieder im Büro zurück sei.
    „Ist er noch immer in Mailand?“, fragte Jess.
    „Nein, Mr di Silvestri ist in London, Signora .“ Man hörte die Überraschung in der Stimme der Assistentin. „Ich werde ihm ausrichten, dass Sie versucht haben, ihn zu erreichen, sobald er ins Büro kommt.“
    Jess war verstört und bestürzt. Cesario ließ sie denken, er wäre in Mailand, wenn er in Wahrheit in London war? Wieso? „Nein, danke, das ist nicht nötig. Ich sehe meinen Mann wohl vorher.“ Damit unterbrach sie die Verbindung.
    Sie holte ihr Handy hervor und wählte Alices Kurzwahl, erhielt aber auch hier keine Antwort. Als sie dann in Alices und Stefanos Haus in Italien anrief, wurde ihr gesagt, Alice sei in England und besuche dort Freunde.
    Und zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen wurde Jess von Misstrauen gepackt. Sie malte sich die schlimmsten Möglichkeiten aus. Hatte Cesario etwa doch eine Affäre mit Alice? Hielten die beiden sich zusammen in London auf? Ein scharfer Schmerz fuhr wie ein Speer durch Jess hindurch, sie würde keine Ruhe mehr haben, solange sie die Wahrheit nicht kannte. Tränen wollten ihr in die Augen schießen, sie blinzelte sie entschlossen zurück. Sie würde nach London fahren, jetzt gleich, zu
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