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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Tunnel zu kommen. Sie hatte das Gefühl, völlig losgelöst von ihrer Umgebung zu sein, so als würde sie schweben. Ihr schwindelte.
    „Man wird dich nach Hause fahren … nein, kein Widerspruch“, sagte er sofort, als sie den Mund öffnete. „Du bist schwanger. Ich will nicht, dass du dich zur Stoßzeit in einen vollen Zug zwängen musst.“
    Sie stand eindeutig unter Schock, konnte kaum klar denken, doch eine Frage drängte sich in ihr Bewusstsein vor. „Du sagtest, dein Zustand hat sich rapide verschlechtert … Wie lange hast du noch?“ Ihre Stimme erstarb, als Jess sich der Ungeheuerlichkeit dessen bewusst wurde, was sie da aussprach.
    „Sie können es nicht genau sagen. Auf keinen Fall mehr als sechs Monate“, antwortete er unnatürlich ruhig. „Um einen Gefallen möchte ich dich noch bitten …“
    „Um welchen?“ Die Zahl Sechs schwirrte wie eine zornige Hornisse in ihrem Kopf umher.
    „Würde es dir etwas ausmachen, mir Weed und Magic zu überlassen? Ich meine, solange es machbar ist.“
    Jess hatte das Gefühl, jemand würde sie würgen. Das Atmen machte Mühe, die Lungen in ihrer Brust schmerzten. Sie sah wieder vor sich, wie Cesario geduldig die Zeichensprache für den tauben Terrier erlernt hatte. „Nein, natürlich nicht“, sagte sie beherrscht. „Das ist überhaupt kein Problem.“
    Rigo Castello begleitete sie schweigend in die Tiefgarage hinunter und half ihr beim Einsteigen in die Limousine. Jess erinnerte sich an das Verhalten des älteren Mannes bei Cesarios Sturz, rückblickend wurde ihr klar, dass auch er von Cesarios Geheimnis gewusst hatte.
    Es schien, dass alle außer ihr informiert gewesen waren. Sie war belogen und getäuscht worden, ausgeschlossen aus dem Kreis der Eingeweihten, und obwohl Cesario ihre Hunde zur Gesellschaft bei sich zu haben wünschte, so wollte er doch mit ihr nichts mehr zu tun haben …

10. KAPITEL
    Sobald Jess ihre Mutter erblickte, strömten die Tränen. Der Damm war gebrochen, und nichts konnte die Flut noch aufhalten.
    Sharon Martin war erschüttert über den Zustand, in dem ihre Tochter sich befand, und so dauerte es eine Zeit lang, bevor sie sich aus dem, was Jess zwischen herzzerreißenden Schluchzern stammelnd erzählte, ein Bild machen konnte. Als Jess sich schließlich über die Augen wischte, waren ihre Lider so geschwollen, dass sie kaum noch etwas sehen konnte, doch sie brauchte nur an Cesario zu denken, und schon liefen ihr die Tränen erneut über die Wangen.
    „Du bist die Erste aus unserer Familie, die zur Universität gegangen ist, doch sobald dich das Leben vor eine echte Krise stellt, benimmst du dich plötzlich strohdumm!“
    Der resolute Kommentar der Mutter riss Jess abrupt aus ihrem Schockzustand. „Wie kannst du so etwas sagen!“, hauchte sie empört.
    „Der Mann, den du liebst, stirbt, und das Einzige, worüber du dich aufregst, ist, dass er dich belogen hat. Was denkst du dir nur?“
    Der Mann, den du liebst, stirbt. Damit waren die Tatsachen knapp zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. Das war es, was Jess’ Verstand hatte aussetzen lassen. Die Nachricht hatte sie zerrissen, hatte sie schockiert und verängstigt und gleichzeitig wütend gemacht, und sie hatte nicht gewusst, wie sie damit umgehen sollte, zerstörte es doch ihre ganze Welt und ihre Zukunft.
    „Cesario hat gelogen, um dich zu schützen, und offensichtlich hat er genau gewusst, was er tat, denn du sitzt ja jetzt hier und bist zu nichts mehr zu gebrauchen!“, schimpfte Sharon. „Wo ist dein Verstand geblieben, Jess? Er will nicht, dass du dich verpflichtet fühlst, bei ihm zu bleiben, nur weil du seine Frau bist. Ihm ist klar, dass du dich nicht dazu verpflichtet hast, und er hatte offensichtlich auch nie vor, es dir zu sagen. Weil er geglaubt hat, er würde mehr Zeit mit dir haben. Er will kein Mitleid von dir. Deshalb hat er dir die Scheidung angeboten – damit du frei bist, das zu tun, was du willst.“
    Jess blinzelte verwirrt. „Was ich will?“
    „Noch vor einer Woche wart ihr zusammen in Italien, und ihr beide wart doch sehr, sehr glücklich, oder?“, erinnerte Sharon ihre Tochter sanfter.
    „Ja schon, aber …“
    „Nichts aber! Kein Mensch, auch nicht Cesario, kann sich in wenigen Tagen so sehr ändern. Er gibt dir die Chance, zu gehen, damit du dich nicht mit seiner Krankheit belasten musst.“
    „Du glaubst, er macht das alles nur, um mich zu schützen, nicht, um mich loszuwerden?“, wisperte Jess bebend.
    „Ich glaube, das ist der
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