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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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verspürte nur das Bedürfnis, sich zurückzulehnen und die Augen zu schließen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatte sie es vorgezogen, von Connecticut aus mit ihrem eigenen Wagen zu fahren anstatt zu fliegen.
    Auf dem Beifahrersitz lag ihre Aktentasche, in der sich alle Aufzeichnungen ihres Vaters befanden. Im Hotel der Insel wollte Kate sie erneut durchsehen. Vielleicht würde sich dann wieder das Gefühl der Gewissheit einstellen, dass sie den richtigen Entschluss gefasst hatte.
    Je näher sie der Insel kam, desto quälender wurde die Frage, ob sie nicht einen großen Fehler beging. Es war aber nicht die Nähe zur Insel, die sie unsicher werden ließ, sondern die bevorstehende Begegnung mit Dominic.
    Kate blieb nur noch wenig Zeit, ruhiger und ihrer Gefühle Herr zu werden, die bei ihrer Reise in Richtung Süden in Aufruhr geraten waren. Sie sagte sich, dass ihre Aufregung dumm sei. Sie würde nicht zu einem Liebhaber zurückkehren, sondern einen erfahrenen Taucher für eine ganz bestimmte Aufgabe engagieren. Mehr nicht. Frühere persönliche Empfindungen durften keine Rolle spielen. Sie gehörten der Vergangenheit an.
    Die Kate Hardesty, die vor vier Jahren auf Ocracoke angekommen war, hatte wenig mit der Frau Doktor Kathleen Hardesty gemein, die heute mit der Fähre auf die Insel übersetzte. Sie war nicht mehr jung und unerfahren. Dominics ungezügeltes wildes Wesen konnte sie nicht mehr beeindrucken, sie würden lediglich Geschäftspartner sein.
    Kate spürte die Bewegung der Fähre unter sich, während sie durch die Windschutzscheibe ihres Autos aufs Meer schaute.
    Wenn Dominic sich nicht sehr verändert hat, wird ihn die Aussicht, nach einem Schatz zu suchen, faszinieren, dachte sie.
    Es war ihr klar, dass sie keinen besseren Taucher finden würde. Dominic verfügte über große Erfahrung und die richtige Ausrüstung. Es schien ratsam, für einen solchen Auftrag den Besten zu wählen.
    Etwas entspannter stieg Kate aus ihrem Wagen und stellte sich an die Reling. Sie beobachtete den Flug der Möwen, die die winzigen unbewohnten Inseln bevölkerten. Sie hatte das Gefühl, nach Hause zurückzukehren.
    So ein Unsinn! Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf. Connecticut war ihr Zuhause. Dorthin würde sie zurückkehren, sobald sie ihre Aufgabe hier erfüllt hatte.
    Der Motor der Fähre war zu laut, um irgendwelche anderen Geräusche aus der Umgebung hören zu können. Kate beugte sich vor und betrachtete das Kielwasser. Dann entdeckte sie eine Insel, auf der sich etliche große braune Pelikane tummelten. Sie lächelte, froh, diese an Land so tollpatschig wirkenden Vögel wieder zu sehen.
    Die Fähre passierte die spitz zulaufende Landzunge, auf der viele Angler ihre Wagen abstellten und ihr Glück versuchten. Die Wellen schlugen heftig gegen diesen schmalen Landstreifen. An den Stellen, wo das Land tiefer als das Meer lag, trafen die Wellen auf das Wasser der Bucht und bildeten weiße Schaumkronen. All diese Eindrücke hatte Kate nicht vergessen. Auch an die Heimtücke der Strömung erinnerte sie sich.
    Tief atmete Kate die salzige Luft ein, bevor sie sich wieder in ihren Wagen setzte. Es war eine aufregende Welt, in der Schönheit und Gefahr dicht beieinander lagen.
    Nachdem die Fähre angelegt hatte, dauerte es nicht lange, bis Kate auf die schmale asphaltierte Inselstraße fahren konnte. Auf dieser einzigen Straße auf Ocracoke würde sie bald zu der kleinen Stadt gelangen. Sie war gespannt, ob sich die Stadt in den letzten Jahren verändert hatte.
    Kate fühlte sich ruhig und ausgeglichen, zumindest redete sie es sich ein. Sie hatte eine ganz normale, völlig verständliche Aufregung verspürt. Nun war sie bereit, Dominic entgegenzutreten, mit ihm zu sprechen, mit ihm zusammenzuarbeiten, wenn er sich mit ihren Bedingungen einverstanden erklärte.
    Kate kurbelte die Fensterscheibe herunter und ließ die warme, feuchte Luft herein. Sie tat ihr gut. Wie lange hatte sie die wohltuende Wirkung von würziger Meeresluft und dem beständigen, gleichmäßigen Rauschen des Meeres entbehrt! Es war richtig gewesen herzukommen. Beim Anblick der ersten Häuser der Ortschaft lächelte sie zufrieden. Sie hatte ihr Ziel erreicht.
    Das Hotel, in dem sie bereits mit ihrem Vater gewohnt hatte, lag auf der dem Meer zugewandten Seite des Ortes. Es war klein und ruhig. Zwar fand Kate die Bedienung manchmal ein wenig langsam, dafür hatte man aber einen unvergleichlich schönen Blick auf das Meer.
    Kate parkte den Wagen vor
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