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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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nichts.
    „Sag mir, was du willst“, bat sie.
    Er reichte ihr die Hand. „Komm mit mir.“
    Dominic führte Kate in den Schuppen hinter dem Haus. „Ich habe damals mit dem Bau des Bootes begonnen, weil ich meinen Plan endlich ausführen wollte. Dann gewann alles eine andere Bedeutung.“ Er drückte die Klinke herunter und öffnete beide Türflügel.
    Im ersten Moment konnte Kate nichts erkennen. Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an das Dämmerlicht im Schuppen, und sie ging hinein.
    Das Boot war so gut wie fertig, der Rumpf geschliffen, versiegelt und angestrichen. Es brauchte nur noch aus dem Schuppen geholt zu werden, damit der Mast befestigt werden konnte. Es war ein wunderschönes Boot, strahlend weiß. Jetzt schon konnte sich Kate vorstellen, wie es im Wind leicht über die Wellen gleiten würde.
    „Es ist herrlich. Dominic. Ich habe mich immer gefragt …“ Abrupt brach sie ab, als ihr Blick auf die geschwungene Schrift am Heck fiel.
    Dort stand: „Zweite Chance“.
    „Mehr erwarte ich nicht von dir“, sagte Dominic und deutete mit dem Zeigefinger auf die beiden Wörter. „Das Boot gehört dir. Anfangs dachte ich, ich baute es für mich selbst. Dann habe ich erkannt, dass ich es für dich tat, weil ein solches Boot unser gemeinsamer Traum war. Für mich will ich nur, was draufsteht, Kate. Für uns beide eine zweite Chance.“
    Kate fand keine Worte. Sie beobachtete, wie Dominic sich über die Steuerbordseite lehnte und eine Schachtel hervorholte.
    „Ich habe dies hier reinigen lassen. Ich hoffe, diesmal nimmst du ihn.“ Dominic öffnete den Deckel der Schachtel. Sie enthielt den Diamantring, den er gefunden hatte. Der Stein funkelte und strahlte.
    Kate wollte etwas sagen, doch Dominic hob abwehrend die Hand. „Warte, ich bin noch nicht fertig. Ich weiß, dass du unterrichten willst. Ich verlange nicht von dir, deinen Beruf aufzugeben. Ich bitte dich nur darum, ein Jahr mit mir auf der Insel zu bleiben. Hier gibt es zwar keine Universität, aber immerhin auch eine Schule. Sie kann mit Yale natürlich nicht Schritt halten, doch immerhin …“ Er zuckte die Schultern. „Nur ein Jahr, Kate. Wenn du danach der Ansicht bist, dass du hier nicht leben kannst, gehe ich mit dir zurück.“
    Kate sah ihn überrascht an. „Nach Connecticut? Du würdest nach Connecticut ziehen?“
    „Ja, wenn es nötig ist.“
    Der Kompromiss. Die lang ersehnte Lösung, fuhr es Kate durch den Kopf. Dominic schlug vor, sein Leben an das ihre anzupassen. „Und wenn du dich dort nicht zurechtfindest? Was würdest du in diesem Fall tun wollen?“
    „Dann werden wir es an einem anderen Ort versuchen, Kate. Wir werden irgendwo in der Mitte ein Zuhause finden. Vielleicht müssen wir in den nächsten Jahren ein Dutzend Mal umziehen. Das ist völlig nebensächlich.“
    Ja, es war tatsächlich gleichgültig. Wichtig war allein, dass er ihr seine bedingungslose Liebe anbot, worauf sie ihr Leben lang gewartet hatte.
    „Ich möchte dich heiraten, Kate.“ Diese einfache Erklärung berührte Kate tief. „Am liebsten schon morgen, aber wenn du mir versprichst, ein Jahr zu bleiben, werde ich warten können.“
    Sie lächelte, vermochte sich nicht vorzustellen, dass Dominic geduldig warten würde. Sobald er ihr Versprechen hatte, ein Jahr mit ihm auf Ocracoke zu leben, würde er mit sanfter Gewalt auf sie einwirken, bis sie sich mit ihm vor dem Altar wiederfand.
    „Nein“, erwiderte sie laut. „Ich werde nur dann hier bleiben, wenn du mir den Ring ansteckst und mich so schnell wie möglich heiratest.“
    „Abgemacht.“ Glücklich ergriff Dominic ihre Hand. „Sitzt der Ring erst einmal an deinem Finger, gibt es kein Zurück mehr, Frau Lehrerin.“ Er holte den Ring aus dem Etui und schob ihn so schnell auf ihren Finger, als befürchte er, sie könne ihre Meinung ändern. „Oh, verflixt, er ist zu groß. Deine Finger sind so zart.“
    „Das macht nichts. Ich werde die Hand in den nächsten fünfzig Jahren einfach nicht mehr öffnen.“ Lachend warf sich Kate in seine Arme. Alle Zweifel waren verflogen. Sie war nun sicher, dass sie beide gemeinsam ihren Weg finden würden.
    „Wir werden ihn ändern lassen“, flüsterte Dominic und küsste ihre Schläfe.
    „Nur, wenn ich den Ring dafür nicht abnehmen muss“, entgegnete Kate. Sie schloss kurz die Augen, selig vor Glück. „Dominic, und die ‚Liberty‘? Der Schatz?“
    Dominic legte zärtlich den Zeigefinger unter ihr Kinn und sah ihr in die Augen. „Wir haben unseren
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