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Ein Mann zum Heiraten

Ein Mann zum Heiraten

Titel: Ein Mann zum Heiraten
Autoren: Penny Jordan
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etwa keine gute Schülerin?”
    “Oh, das würde ich nicht sagen.”
    Ungläubig und argwöhnisch zugleich sah sie ihm in die Augen, während sie darauf wartete, dass er eine scharfe Bemerkung machte. Stattdessen stand er jedoch einfach nur da. Unwillkürlich senkte sie den Blick und betrachtete seinen Mund, als hätte sie keinen eigenen Willen mehr.
    “Ja?”, fragte er leise.
    “Gib mir mein Foto zurück”, verlangte sie heiser. Energisch zwang sie sich dazu, ihm wieder in die Augen zu schauen. Ihre Wangen glühten, und sie hoffte, dass er es auf die Hitze des Feuers zurückführte.
    Aber statt ihr das Foto zu geben, zerriss er es und trat anschließend lässig ans Feuer, um die Schnipsel hineinzuwerfen.
    “Du hattest kein Recht, das zu tun”, brachte Poppy hervor. “Das …”
    “Was wolltest du denn noch damit? Es ist vorbei, Poppy. Chris ist jetzt verheiratet. Akzeptiere das doch endlich. Er hat dich nie geliebt, und er wird dich nie lieben”, fügte James schonungslos hinzu.
    “Wie kannst du es wagen …”
    James ließ sie nicht aussprechen. “Und es ist Zeit, dass du endlich erwachsen wirst und die Wahrheit akzeptierst.”
    Erleichtert beobachtete sie, wie er sich abwandte und wegging. Als er das Foto zerrissen und die Schnipsel ins Feuer geworfen hatte, waren ihr Schmerz und ihre Verzweiflung zurückgekehrt. Nun kamen ihr wieder die Tränen, und sie hatte sich vor James schon genug erniedrigt.
    Plötzlich blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu ihr um, woraufhin sie sich unwillkürlich verspannte.
    “Denk daran”, warnte er sie. “Ich hole dich Mittwochmorgen um halb sieben ab, und ich erwarte, dass du dann fertig bist.”

2. KAPITEL
    Poppy wachte auf und schaute auf ihren Wecker. Ihr Herz klopfte, weil sie befürchtete, sie hätte verschlafen.
    Es war erst fünf Uhr. Sie seufzte erleichtert auf und schaltete den Wecker aus, den sie auf halb sechs gestellt hatte. Dann schwang sie die Beine aus dem Bett. Sie hatte schlecht geschlafen, und das nicht nur in dieser Nacht, sondern jede Nacht seit der Hochzeit.
    Als sie am Vortag nach Hause gekommen war, hatten ihre Mutter und ihre Tante gerade zusammengesessen und die Probeabzüge von den Hochzeitsfotos betrachtet.
    Dass beiden in ihrer Gegenwart offenbar etwas unbehaglich zumute gewesen war, hatte Poppy verletzt. Auf der Hochzeit war es genau dasselbe, dachte sie. Die Leute waren aus Mitleid besonders nett und vorsichtig gewesen, hatten damit aber genau das Gegenteil bewirkt. Sie hatte sich wie eine Außenseiterin gefühlt.
    Die einzige Person, die sie halbwegs normal behandelt hatte, war Star, ihre älteste und beste Freundin, die ebenfalls Brautjungfer gewesen war. Sie hatte eine ziemlich seltsame, zynische Einstellung, was Beziehungen betraf.
    “Liebe dauert vielleicht nicht ewig, aber Feindschaft schon, das kannst du mir glauben”, hatte sie vorher während einer Anprobe zu ihr gesagt, “und meine Eltern sind das beste Beispiel dafür. Ich schwöre dir, dass die beiden mehr Energie darauf verwenden, einander zu hassen und sich zu bekämpfen, als sie je auf ihre Ehe verwandt haben. Und dabei haben sie sich angeblich einmal geliebt.”
    Am Vortag hatte Poppy beobachtet, wie ihre Tante die Hochzeitsfotos verstohlen beiseiteschob. Als sie aus der Küche ging, hörte sie, wie ihre Tante zu ihrer Mutter sagte, dass sie Sally sehr möge und diese bis über beide Ohren in Chris verliebt sei.
    “Ich hätte nie gedacht, dass er sich einmal so verlieben würde”, hörte Poppy sie weitersprechen. Sie blieb auf der Treppe stehen, obwohl sie eigentlich nicht lauschen wollte. Trotzdem konnte sie nicht anders. Ich bin masochistisch, sagte sie sich bitter, während ihre Tante weitersprach: “Eigentlich war James immer der Leidenschaftlichere und Ernstere von beiden. Chris hat ein viel sonnigeres Gemüt. Ich wünschte nur … Wie geht es eigentlich Poppy? Sie …”
    Schnell ging Poppy nach oben, da sie vor Wut und Schmerz ganz außer sich war.
    Ihre Tante hatte gut reden, wenn sie James als den Ernsthafteren von beiden beschrieb. Aber vielleicht ist er das auch, hatte Poppy insgeheim eingeräumt, obwohl es eher so war, dass er immer seinen Willen durchsetzen musste und dies auch ohne Rücksicht auf Verluste tat. Aber war er auch leidenschaftlicher? Ihre Tante hatte angedeutet, dass er deswegen auch empfindsamer war als sein eher unkomplizierter jüngerer Bruder. Nein, das war er auf keinen Fall.
    Die einzige leidenschaftliche Reaktion, die Poppy
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