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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition)
Autoren: Marisa Mackle
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recht.“
    „Natürlich habe ich recht. Wir gehen da nicht hin. Sie kann sich ihre blöde Party sonst wohin stecken“, sagte Anna bestimmt.
    „Vielleicht wird es gar nicht so schlimm.“
    „Nicht schlimm? Das wird fürchterlich. Im Ernst, Claire, da kriegen mich keine zehn Pferde hin. Erstens habe ich zurzeit keinen Freund, und zweitens steht mir nun wirklich nicht der Sinn danach, Happy Birthday für eine zu singen, die mir früher das Leben zur Hölle gemacht hat.“
    Anna schnappte sich eine Packung Pringles und machte sich trotzig daran, Chips zu mampfen. Claire nippte nachdenklich an ihrem Rotwein. Sie schwiegen eine Weile.
    „Dir ist schon klar, dass es vielleicht schlimmer ist, wenn du nicht hingehst“, sagte Claire schließlich.
    „Wieso?“
    „Na ja, sie wird denken, dass du es zu nichts gebracht hast.“
    „Ist mir egal.“
    „Du willst doch wohl nicht, dass sie in aller Öffentlichkeit von der ‚armen Anna‘ spricht, oder?“
    „So hatte ich das noch nicht betrachtet.“
    Aber Claire hatte recht. Genau das würde Victoria Reilly tun. Anna konnte sie förmlich vor sich sehen, wie sie unter einem Kronleuchter und umgeben von Antiquitäten in ihrem Esszimmer stand, das Champagnerglas erklingen ließ und laut lachte. Und plötzlich würde das Gespräch verstummen, und Victoria, die wunderschöne gehässige Gastgeberin, würde ausrufen: „Ich wusste , dass eine nicht kommen würde, Anna Allstone. Könnt ihr euch an die erinnern? War ja schon immer etwas sonderbar ...“, und alle würden sich erinnern und kreischen vor Lachen. Schreckliche Vorstellung.
    Anna trank ihr Glas leer und schenkte sich sofort nach. „Gut“, sagte sie, „ich gehe hin.“
    „Sehr schön.“
    „Aber nur unter einer Bedingung. Ich muss für den Abend die perfekte Begleitung finden.“
    „Das ist die richtige Einstellung.“ Claire hob ihr Glas, damit Anna nachschenken konnte.
    Anne runzelte die Stirn: „Glaubst du, es wird schwierig sein, hier in Dublin den idealen Begleiter zu finden?“
    „Hast du schon einmal eine Nadel in einem Heuhaufen gesucht?“, fragte Claire wenig hilfreich.
    „Mmmm, du könntest recht haben. Aber er muss vorzeigbar sein. Ich werde bestimmt nicht irgend so einen unscheinbaren Verkäufer mit Glatzenansatz zur siegreichen Victoria und ihrem Vince mitschleppen.“
    Claire lachte. Anna konnte sich wirklich über Kleinigkeiten aufregen. Menschen veränderten sich, wenn sie älter wurden. Sicher, Victoria und ihre Gang waren zu Schulzeiten ziemlich fies gewesen. Aber das war schon Jahre her. Irgendwann sollte man die Vergangenheit auch ruhen lassen.
    „Er muss natürlich aus den richtigen Kreisen sein“, fuhr Anna fort. „KUMNs kommen nicht in Frage.“
    „Wie bitte?“
    „Kerle Unter Meinem Niveau.“
    „Ach so.“
    „Außerdem muss er gut aussehen, natürlich ... also gepflegt, elegant ... auf keinen Fall Koteletten, billige Lederjacke, Daumenringe usw.“
    „Mach doch eine Liste.“ Claire schüttelte sich vor Lachen.
    „Gute Idee“, sagte Anna ernst, denn das war eine ernste Angelegenheit. Ihr Ruf stand auf dem Spiel. „Gib mir mal einen Stift.“
    Claire trank einen Schluck Wein. Die Sache fing an, Spaß zu machen. Es tat gut, einmal rauszukommen und einen Abend ohne Simon und Andrew zu verbringen. Und sie wusste genau, wenn sie nach Hause kam und die beiden tief schlafend vorfand, würde sie sie in ihrer Weinseligkeit zärtlich streicheln und sich selbst beglückwünschen. Was hatte sie doch für ein unverschämtes Glück. Das wurde ihr immer bewusst, wenn sie leicht beschwipst nach Hause kam.
    „Gut“, sagte Anna nach einer Weile, „ich habe alles aufgeschrieben. Die Liste ist ganz kurz.“
    „Zeig‘ mal.“
    Widerstrebend gab sie die Liste aus der Hand. Claire las sie laut vor:
    GEHT GAR NICHT: 1. Schnurrbart 2. Hemden mit Pferden darauf 3. Wunderschöne Exfreundinnen 4. Überzogene Kreditkarten 5. Anhängliche Loser-Freunde 6. Freundinnen, die „ wie eine Schwester“ für ihn sind 7. Haare auf dem Rücken 8. Geizkragen 9. Beziehungskontrollfreak 10. Drang zum geordneten häuslichen Leben
    „Das ist aber ziemlich viel, was gar nicht geht“, sagte Claire.
    „Na, was sehr wohl geht, liegt doch auf der Hand: Super Job. Groß, dunkel und attraktiv. Oder groß, blond und attraktiv. Annehmbares Auto. Wahnsinnig komisch, ohne dabei geschmacklos zu sein. Er soll höflich zu seiner Mutter und seinen Schwestern sein (ohne ständig von ihnen zu reden) und er soll finden, dass
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