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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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siebenbändigen Standardwerk »Der Untergang des Römischen Reiches« lesen dürfen!
    SIE: Ich gehöre, falls das hier irgendjemanden interessiert, zu den Frauen, die eher kleine Orgasmen haben und deshalb erst nach dem vierten befriedigt sind. Da aber Männer nach dem ersten sofort einschlafen – von wegen unaufschiebbare Aufgaben, Gräffchen –, bin ich also immer ein bisschen melancholisch und unbefriedigt, und nun, da auch noch Freaky Fritz (> Sexshop) kaputt ist, einfach unausstehlich. Ich werde es mir doch nicht selbst machen, wenn ein Mann im Raum ist! Aber der Mann schläft. Und ich verabscheue ihn dafür. Ich wünsche ihm die Beulenpest an den Hals und einen Furunkel an den Schwanz. Sie ahnen, wie die Sache ausgeht. Der Typ kann noch so nett sein nach vier Wochen verlasse ich ihn.

DDR, die
    Deutscher Staat, 1949 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Wollte einen neuen Menschen hervorbringen und alle Ungerechtigkeit besiegen. Baute stattdessen eine Mauer (1961)und ging 1989/90 an Herzschwäche und Atemnot vorzeitig ein.
    SIE: Mein Leben als Frau wäre vielleicht anders verlaufen, wenn man mich nicht zur Männern in jedem Punkt gleichberechtigten Mitbürgerin erzogen hätte: Ich hab zwar einen Studienabschluss und einen ziemlich elitären Job. Vor allem aber kann ich melken, habe einen Treckerführerschein und kann Trecker auch reparieren. Ich besitze einen perfekt ausgestatteten Werkzeugkoffer, trinke Selbstgebrannten und kann schießen. Deshalb fällt es mir auch so unendlich schwer, zart und zerbrechlich und hilfsbedürftig zu wirken. Männer wollen mit mir saufen gehen, aber sie kämen nie auf die Idee, mich auf Händen zu tragen, mir teure Wäsche zu schenken, aufzustehen, wenn ich mich vom Tisch erhebe, für mich zu zahlen. Manchmal frage ich mich, ob ich eigentlich eine richtige Frau bin, als Ostfrau.
    ER: Da soll ja alles ganz locker gewesen sein, jeder mit jedem, furchtbar unverkrampft, die Mädels nicht verkopft, der Spaß groß. Aber wenn es denn so war, dann darf man wohl schlussfolgern: Je härter das Kontrollsystem, das Eingesperrtsein und der Terror von Kellnern (»Sie werden platziert!«), Handwerkern (»Gibt's nich! Hamwanich!«) und klugscheißenden Vopos (»Na, was haben wir denn falsch gemacht!?«), desto heftiger die Libido. Ist nachvollziehbar, weil: Was soll man sonst schon machen, außer vögeln. Demnach müsste heutzutage in Nordkorea total die Post abgehen.
    Andererseits, wenn man dieses Insistieren der Ossis auf ihre Natürlichkeit – eingeschlossen die natürliche Schambehaarung – bedenkt, wenn man sich diese merkwürdigen Aktfotos vor Trabis oder im Schilf (Und ewig rauscht der Bambus) vor Augen führt, überkommen einen doch leise Zweifel, ob es tatsächlich so turbulent und vor allem raffiniert zur Sache ging.

DESSOUS, die
    Knappes zum Drunterziehen, mit Spitze, in albernen Farben oder durchsichtig, manchmal mit Loch.
    ER: Es ist mir ein komplettes Rätsel. Illustrierte, Dauerwerbesendungen, Erotikclips im Deutschen Sportfernsehen, Hausfrauen-Kataloge von Quelle oder Neckermann, Hard- und Softcoreseiten im Netz – wirklich überall tragen die Damen wunderschöne, farbenfrohe Corsagen, Strings und Baby Dolls. Schenkt man indes so was der Angebeteten, ist sie bestenfalls irgendwie gerührt und streift das gute Stück– in einem Akt von Mitleid –vielleicht noch zur vermeintlichen Feier des Tages über, doch dann verschwindet es in den Untiefen des Kleiderschranks und ward nie wieder gesehen. Stattdessen regieren wieder die bequemen Baumwollslips.
    Die zupackende Frau von heute (Typ Schreinerin) fühlt sich anscheinend nur wohl im Blaumann oder in Uniform, und für die gebildete Schönheit (Typ Praktikantin bzw. Typ Ethnologie-Studentin im 12. Semester), von der es bekanntermaßen immer mehr gibt, geht es ums Prinzip. Schließlich bedeuten Dessous: Hier bin ich! Nimm mich! Lass es uns tun! – und das will sie nicht, zumindest will sie's so nicht gesagt haben, und außerdem hält sie einen Auftritt in Strapsen mit Sicherheit für eine Geste der Unterwerfung, und das möchte sie auf keinen Fall. Bedauerlich, das würde vieles einfacher machen.
    Ich will jetzt auch keine faulen Ausreden hören, so von wegen, dass das Zeug 100 Prozent Chemie ist und kratzt – ist doch nur für kurz! Und der Satz: »Und was ziehst DU für mich an?«, zählt ebenso wenig, weil Männer in »sexy Unterwäsche« aussehen wie in einer Komödie, in der sie den Deppen geben.
    SIE: Wenn die
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