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Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Titel: Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
Autoren: Mosaik Verlag
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verlassen werden – alles muss sich hier abspielen. Ein W. misst in der Regel fünf mal sechs Meter.

In einem Werbespot aus den Siebzigern für die „Great Western Savings“, eine amerikanische Sparkasse, spielt ein Lagerfeuergrill mit vier kurzen Beinen eine Hauptrolle – und brilliert dabei durch sein einfühlsames Spiel. In einer Nebenrolle beweist der berühmte Westerndarsteller John Wayne, dass sich der Grill auch hervorragend zum Kaffeekochen verwenden lässt, wenn man einen Kessel, Wasser, Kaffeepulver und ein bisschen Geduld mitbringt.
    „Damn good coffee“, lügt der Cowboy und wärmt sich die Hände an einer Blechtasse. Es ist neblig, der Morgen und der Schauspieler sind gerade erst erwacht. Ein guter Moment, um ein wenig zu philosophieren: „Es gibt nur wenige Dinge, auf die ich wirklich stolz bin in meinem Leben“, sagt er und bringt den Zuseher ins Grübeln: „Ja, klar – der Grill! Ein wunderbares Gerät. Einfach und praktisch – vier Beine, ein Rost – genial“, so sinniert der Betrachter, „und, nun ja, eine Tasse selbstgemachter löslicher Kaffee – gut, wenn sonst nichts zur Hand ist.“ John Wayne macht ein paar Schritte weg vom Lagerfeuer, und plötzlich erkennt man, wie sein Blick in Richtung zweier Kinder in Schlafsäcken geht, die bereits am Anfang des Spots kurz zu sehen waren. Sie geben keinen Mucks von sich und schlummern scheinbar immer noch friedlich. Puppen vermutlich – beim Dreh an den Gagen für Statisten gespart zu haben, wäre der Great Western Savings durchaus zuzutrauen. „Ach so“, denkt sich der Zuseher, etwas enttäuscht: „Es sind die Kinder. Er ist auf die Kinder stolz. Wie langweilig!“
    Der Grill, der die Szene von der Seite betrachten muss, denkt sich das Gleiche und spielt sich für einen kurzen Moment erneut in den Vordergrund. Was er sich auch verdient hat. Er kann es sich erlauben: ein einfaches und praktisches Gerät, aber nicht zu unterschätzen. Heutzutage gibt es derart einfache Lagerfeuergrills kaum noch zu kaufen. Menschen entfachen direkt auf dem Erdboden nur noch selten ein Feuer und hinterlassen keine Brandlöcher mehr in der Natur. Der ursprüngliche Gedanke hat sich im Grunde nie verändert: Esgeht auch weiterhin nur um das simple Prinzip, sich um ein Feuer zu versammeln und auf diesem Mahlzeiten zuzubereiten. > So, wie die Feuerstelle schon in der Urzeit das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens war, ist sie es noch heute. Zwar hat die Grillgeräte-Industrie die Ausstattung exzessiv erweitert und bietet für jeden Geschmack, Geldbeutel und jede Gelegenheit den passenden Grill an. Aber Feuerstelle bleibt nun einmal Feuerstelle.
    | UND ES WARD GLUT! | Das folgende Kapitel bietet einen Überblick über die wichtigsten Feuerstellen. Es kapriziert sich dabei bewusst auf Kohlegrills, weil wir finden, dass ein richtiger Grill auch richtig brennen muss. Gasgrills in den Dimensionen eines Cabrios halten wir für unnötige Hightech-Prahlerei und zudem für unromantisch. Elektrogrills haben es leider auch nicht in die Auswahl geschafft. Sie mögen zwar praktisch sein, wenn die Hausordnung kein anderes Gerät für den Balkon zulässt, aber: Würstchen auf einen Tauchsieder zu legen, macht einfach keinen Spaß.

    Der Hibachi – auch Shichirin genannt – ist kein japanischer Exot, sondern ein auch in Europa beliebter und gebräuchlicher Campinggrill. > Das Sympathische: Er kommt ohne jeden Schickschnack aus. Ein Kohlebecken, ein Rost und fertig. Eine Höhenverstellung des Rosts (und damit eine Temperaturregelung) ist eigentlich nicht möglich.
    Der Hibachi ist rasch aufgebaut, günstig in der Anschaffung und unkompliziert in der Handhabung. Die meisten Geräte sind aus Gusseisen oder Aluminium gefertigt. > In Japan wurde der Hibachi ursprünglich als tragbare, nur von festen Brennstoffen betriebene Heizung genutzt; später erst kam er auch bei der Speisebereitung zum Einsatz, wurde durch einen Rost ergänzt – und so zum Grill. > Da er ohne Deckel auskommt, empfiehlt er sich ausschließlich zum direkten Grillen bei hohen Temperaturen. Ideal ist er zur Zubereitung von Spießen oder Burger-Patties. Der Grill ist gänzlich ungeeignet für größere Fleischstücke, die mehr Zeit bei niedriger Hitze oder indirektes Grillen benötigen. > Der Hibachi hat keinen Standfuß, daher sollte man ihn entweder auf einer feuerfesten Unterlage direkt auf den Tisch stellen oder gleich auf Bodenniveau grillen. > Das Modell „Son of Hibachi“ ist mit einem Scharnier
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